Gruppe I: Finnland, Schweden, Polen
Gruppe II: Belgien, Holland, Dänemark
Gruppe III: Frankreich, Luxemburg, Portugal
Gruppe IV: Österreich, Ungarn, Schweiz
Gruppe I: Schweden, Gruppe II: Dänemark, Gruppe III: Frankreich, Gruppe IV: Schweiz
Halbfinals: Schweden - Schweiz 8:4 (5:3) // Dänemark - Frankreich 14:4 (8:0)
1./2. Platz: Schweden - Dänemark 11:4 (7:2)
3./4. Platz: Schweiz Frankreich 21:4 (9:1)
Das von dem französischen Handballverband organisierte Weltmeisterschafts-Endturnier wurde in den Halbfinals dezentralisiert durchgeführt. Schweden und die Schweiz trugen den als eigentlichen Endkampf aufgezogenen Halbfinal in Paris aus, währendem Frankreich den starken Dänen in Saarbrücken gegenübertrat.
1. Schweden, 2. Dänemark, 3. Schweiz, 4. Frankreich
Bronzemedaille von Emil Worni
Oben v.l.: Garzoni Gino Grasshoppers, Dubs Ernst Grasshoppers, Bolliger Ulrich, Osterwalder Hans BTV Aarau, Bertschinger Hansjakob Pfadi Winterthur, Jendly Marcel TV Länggasse, Legler Paul BTV Aarau, Schwarz Otto Grasshoppers, Klöti Eduard TV Kaufleute Zürich, Schaffner Rolf. Es fehlt Worni Emil Grasshoppers.
Die Torschützen: Bertschinger 2, Klöti, Bolliger je 1
Bertschinger Hansjakob in der Schweden-Zange. Eck (SWE) hebt den Mittelstürmer aus den Angeln und trennt ihn mit einer Doppelklammer vom Ball.
Oben v.l.: Jendly Marcel TV Länggasse, Swerin (SWE), Bertschinger Hansjakob Pfadi Winterthur, Eck (SWE), Ackerstedt (SWE).
Auch hier wird Bertschinger von hinten vom Ball getrennt
Oben v.l.: Klöti Eduard TV Kaufleute Zürich, Swerin SWE, Eck SWE, Bertschinger Hansjakob Pfadi Winterthur und Schiedsrichter van de Geest
Jendly Marcel TV Länggasse kommt zum Schuss und zieht den Ball gut aus der Schulter heraus.
Oben v.l.: Schönberger SWE, Jendly Marcel TV Länggasse, Bertschinger Hansjakob Pfadi Winterthur, Eck SWE, Schiedsrichter van de Geest, Dubs Ernst Grasshoppers.
Die gut ausgeruhten Schweizer traten am Donnerstagabend in stärkster Aufstellung und in guter Verfassung zum schweren Spiel gegen die Schweden. Sie hatten sich für diesen Kampf ein neues taktisches Rezept zurechtgelegt, verlegten ihre Verteidigung an die Mittellinie und stellten somit den Schweden die aus den Spielen des TV Unterstrass bekannte Offsidefalle. Die Schweden fielen am Anfang wohl immer wieder in die so gestellte Falle, fanden aber bald einmal das richtige Gegenmittel und mit Vorlagen, in den freien Raum schufen sie viele gefährliche Situationen vor Wornis Gehäuse. Schon in der 1. Minute gingen die Nordländer durch Juthagen, der einen abgespielten Freistoss hoch und unhaltbar verwertete, in Führung. Unsere Verteidiger, die nicht gewohnt waren, dieses neue System zu spielen, zögerten in der Folge zweimal um einen durchgebrochenen gegnerischen Stürmer nachzusetzen und schon hiess es durch Akerstedt und Moberg 3:0. Kurz darauf verwandelte Bertschinger einen wegen Foul am durchgebrochenen Klöti gegebenen Penalty sicher, während Stockenberg auf der andern Seite einen solchen neben das Tor schoss. Ek und Klöti (abgespielter Freistoss) brachten das Skore in der 14. und 16. Minute auf 4:1 resp. 4:2. Die Schweden spielten in der Folge besonders übertrieben hart und als Bolliger allein vor dem Tor von hinten umgelegt wurde, schoss Bertschinger den Dreizehnmeterwurf erneut prächtig ein. 4:3! In der 27. Minute gelang es jedoch Akerstedt auf 5:3 für Schweden zu erhöhen. Kurz nach der Pause traf Bertschinger bei einem weiteren Penaltywurf nur die Aussenkante des Pfostens und Schweden zieht - immer auf die gleiche Weise - durch Juthage, Olsson und Ek auf 8:5 davon. Kurz vor Schluss konnte Bolliger wiederum einen Dreizehner täuschend verwandeln, während Regnell fast mit dem Schlusspfiff zusammen einen solchen zu halten vermochte.
Torschützen: Ek (2), Akerstedt (2), Juthage (2), Moberg, Olsson; Bertschinger (2), Klöti, Bolliger.
Die Mannschaften: Schweiz: Worni; Dubs, Osterwalder; Schwarz, Garzoni, Schaffner; Klöti, Jendly, Bertschinger, Legler, Bolliger. Schweden: Regnell; Larsson, Schönberger; Rondall, Severin, Ex; Stockenberg, Akerstedt, Juthage, Olsson, Moberg.
Auf dem prächtigen Stadion Jean Bart in Saarbrücken standen sich im Halbfinal um die Weltmeisterschaft Frankreich und Dänemark in folgenden Formationen gegenüber:
Frankreich. Chatelot; Salomon, Etienne; Benoits, Mérand, Fleury, Cornelis, Roitègui, Wurtz, Quaglia, Coillot.
Dänemark: Hansen; Sander, Bresling; W. Madsen, Christensen, Rasmussen; Moller, Nielsen, Sv. AA. Madsen, Duekjaer, Jakobsen.
Die Saarländer Handballer scheuten keine Mühen, um dieses Spiel zu einem sportlichen Erfolg zu, gestalten und ihren Wiedereintritt in den internationalen Spielverkehr würdig zu begehen. Bereits während des Vorspiels, welches eine Pariser Stadtelf gegen eine Saarländer-Auswahl bestritten, umsäumten über 10,000 Zuschauer das Spielfeld, die sich bis zum Hauptspiel auf 14,500 erhöhten.
Nach Intonation der beiden Landeshymnen wurden beide Mannschaften vom französischen Hochkommissar und vom Bürgermeister von Saarbrücken persönlich begrüsst und mit einer Bergmannslampe, als Sinnbild für die Saar, beschenkt.
Spielverlauf: Dänemark hat Anstoss und greift sofort gefährlich mit 7 und 8 Mann an. Die Gegenstösse der Franzosen, meist Einzelaktionen, werden von der aufmerksamen dänischen Deckung abgewehrt. In der 5. Minute eröffnet der stämmige Mittelstürmer Madsen mit, einem Bomben-Freiwurf aus 20 m, der ein Raunen durch die Zuschauer gehen lässt, den Torsegen. Die Dänen spielen im Mittelfeld auffallend langsam und passten vor dem französischen Tor so lange hin und her, bis ein Stürmer oder mitgegangener Deckungsspieler frei zum Torschuss gelangt. Mit 8:0 werden die Plätze gewechselt.
Nach dem Wiederanstoss sind es wieder die Nordländer, die einen Angriff erfolgreich abschliessen. Dann kann der linke Flügel der Gastgeber durch perfiden Schrägschuss einen ersten Gegentreffer erzielen. Das Publikum geht prächtig mit und applaudiert prächtige Leistungen auf beiden Seiten auf offener Szene. In einem Zwischenspurt vergrössert Dänemark seinen Vorsprung auf 15:7. Wurtz, übrigens der beste Spieler der Franzosen, kann nun durch einige prächtige Einzelaktionen auf 15:3 verbessern, aber die Dänen stellen bald den alten Torabstand wieder her. Noch einmal, kurz vor Schluss kann Wurtz den dänischen Hüter schlagen und. so das Endresultat herstellen.
Das Spiel wurde von den Dänen jederzeit vollkommen beherrscht. Erfreulich war die faire Spielweise beider Mannschaften, die bei dem hohen Einsatz nicht unbedingt als selbstverständlich betrachtet werden konnte.
Der Schweizer Schiedsrichter Paul Tanner war dem Spiel ein einwandfreier Leiter, und hat damit sein internationales Debut erfolgreich gestalten können. (tp.)
Der nordische Final war von A-Z eine schwedische Angelegenheit. Die Dänen fanden ebenfalls kein Rezept, um den schwedischen Gartenhag - wie Emil Horle die 7-8 Mann-Mauer der Nordländer bezeichnete zu umspielen und standen ihm wo möglich noch hilfloser gegenüber als die Schweizer. In der Verteidigung wurde von den Schweden bedeutend weniger hart gespielt als im Treffen gegen die Schweiz. Ein nicht kleines Verdienst daran trägt sicher Albert Jordan, der dem Treffen ein ausgezeichneter Leiter war. (la-)
Zwei Siege und eine Niederlage mit einem Torverhältnis von 37:22 sind das Ergebnis der drei diesjährigen Weltmeisterschafsspiele unserer Nationalmannschaft. Dabei gilt festgehalten zu werden, dass wir auf zwei der z. Zt. stärksten Länder gestossen sind.
Vor zehn Jahren, bei der 1. Handballweitmeisterschaft, hatte die Schweiz ebenfalls drei Spiele auszutragen. Damals hiessen die Gegner Polen (9:2), Schweden (5:2) und Deutschland (0: 23). Das Skore stand bedeutend weniger günstig (14:50) und doch wirde die Schweiz hinter Deutschland zweite von 10 Nationen. Torverhältnisse sagen im Grunde viel, aber doch nicht alles, denn Siege entscheiden. Das WM-Demifinalspiel von 1938 wurde von der Schweiz gewonnen, diesmal ging es verloren, daher reichte es «nur» zur bronzenen Medaille. Die Schweiz platzierte sich von den 12 teilnehmenden Ländern hinter Schweden und Dänemark im 3. Rang. Handelt es sich somit um Stillstand oder sogar Rückschritt im Schweizer Handball? Muss die Alarmglocke geläutet werden, steht es mit den Vorbereitungen schlecht oder ist das allgemeine Niveau unserer Spitzenspieler gesunken? Macht der Handball bei uns eine Krise durch, sind wir im sogenannten Wellental angelangt?
Nein, solche Befürchtungen wären weit übersetzt. Ganz im Gegenteil. Der Schweizer Handball steht auf gesunden Füssen. Nicht nur ist der HBA fortwährend bestrebt, von unten herauf mit einem systematischen Kursbetrieb die Spielbewegung zu heben, auch unsere Spitzenspieler sind unter ständiger Kontrolle und Anleitung.
Natürlich könnte noch ein Mehreres getan werden. ich denke in erster Linie an unsere Magglinger-Trainingslager. Drei Tage gemeinsame Vorbereitungen sind ja herzlich wenig, wenn man weiss, dass Länder wie Schweden und Frankreich, um nur diese 2 zu nennen, ihre Nationalmannschaften 1-3 Wochen zusammenrufen und ausbilden können.
Mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln kann leider nicht mehr herausgeholt werden. Das ist einesteils betrüblich, aber noch lange kein Grund zum Hadern. Wichtig ist vor allem, dass wir mit dem Minimum von Vorbereitungsgeldern und gemeinsamen Ausbildungstagen ein Maximum von Kameradschaft und- Einsatz an körperlichen, geistigen und moralischen Kräften erreichen. So gemessen, sind die Leistungen, die an den diesjährigen WM erzielt wurden, zufriedenstellend, ja z.T. sogar sehr erfreulich (Österreich). Die Schweiz hat erreicht, was unter den gegebenen Umständen an den WM zu, holen war.
Natürlich wären wir noch gerne gegen Dänemark angetreten. Gegen den Austragungsmodus der WM-Vorspiele konnte der HBA trotz Protest bekanntlich nichts ausrichten. Um auf Dänemark zu stossen, hätten wir somit im Demifinal Schweden schlagen müssen.
Nach all dem, was im Zusammenhang mit der Organisation der WM schon vorgefallen war, gab es in Paris in unserer Nationalmannschaft nur ein Ziel: Diesmal musste es gelingen, den Schweden beizukommen. Alle Vorbereitungen waren aufs gründlichste getroffen worden. Der «Schlachtenplan» stand fest. Er wurde bis ins kleinste Detail besprochen. Bekanntlich hatten wir aber mit dem «neuen System» keinen Erfolg. Die Schweden fanden sich mit der Abseitsfalle sehr schnell zurecht, umso mehr, da sie in Juthage, Ackerstedt und Moberg drei sehr rasche Stürmer hatten, die nicht nur schlau, spurtschnell und schusssicher waren, sondern auch bald einmal die Schwächen und Nachteile dieses Systems erkannt hatten und sie in der Folge denn auch zu ihrem Vorteil auszunützen verstanden.
Nach dem was die Schweden im Demifinal gegen die Schweiz gezeigt haben, kann gesagt werden, dass wir auch mit unserer bisherigen Taktik vor einer schweren Aufgabe gestanden hätten. Tatsache war, dass leider nicht alle unsere Deckungsspieler den rushartigen Durchbrüchen der Schweden gewachsen waren. Zudem zeigte es sich, dass bei unseren Angriffen die eigenen Deckungsspieler auch nicht über die Wucht und Präzision verfügten, um beim Mitgehen als 6. und 7. Stürmer selber Tore erzielen zu können. Da die Schweden in der Verteidigung noch übertrieben hart spielten, war es sehr schwer, Tore zu schiessen. Das haben unsere Stürmer immer und immer wieder erfahren. Es gab keinen Durchbruch, bei dem nicht gehalten, gestossen oder geschlagen wurde; die 5 Penalties gegen Schweden sprechen deutlich für die harte Gangart. Schussgewaltige Läufer aus dem Hinterhalt hätten es in der Hand gehabt, dem Spiel eine Wendung zu geben.
Dänemark hat im Endspiel bekanntlich auch nur 4 Tore geschossen. Es ist aber zu sagen, dass die Schweden offensichtlich bestrebt waren, anständig zu, spielen, nachdem ihre Spielweise gegen die Schweiz als unschön, ja sogar unfair bezeichnet worden war. Ausdrücke wie «Catch as catch can, Rughby, lutte» waren nicht nur in den französischen Zeitungen, sondern auch unter den Sachverständigen der IHF-Kongressteilnehmer, die als Zuschauer dem Spiel beiwohnten, keine Seltenheit. Sogar die deutsche Handballzeitung rügte in ihren Kommentaren zu den WM die überaus harte Abwehr der Schweden.
Dass unsere Stürmer Tore schiessen können, das haben sie bereits in Linz gegen Österreich bewiesen. Sie legten erneut Zeugnis von ihrer Wurfkraft und Präzision mit den 21 Toren gegen Frankreich ab. Dabei ist festzuhalten, dass Frankreich seit 1946, als wir nur ein 11:4 erreichten, grosse Fortschritte gemacht hat.
Die Schweden kannten unsere gefährlichen Stürmer genau. Sie haben ihnen das Leben regelrecht saurer gemacht. Noch keines der 4 Länderspiele gegen Schweden ist mit solcher Härte gespielt worden. Schade, dass sich der sonst sehr gute Schiedsrichter van der Geest nicht erinnerte, dass neben Penaltys auch Platzverweise verhängt werden können! Damit möchte ich nicht etwa im Geringsten den Unparteiischen für den Ausgang des Treffens verantwortlich machen. Nein, die Schweden waren diesmal nochmals die Besseren. Ich bin aber überzeugt, dass sie zu schlagen sind, und zwar nicht nur von Deutschland, wie letzthin von einem schwedischen Korrespondenten zu lesen war, sondern auch von der Schweiz. Unsere Nationalmannschaft muss neben fünf wurfkräftigen Stürmern auch noch schussgewaltige Läufer aufweisen, die neben ihrer Deckungsarbeit auch das Toreschiessen verstehen. In dieser Hinsicht fehlte es bei unseren Deckungsspielern. Von den 37 Toren ist nämlich nicht ein einziges von unserer Hintermannschaft erzielt worden. Hier müssen wir den Hebel ansetzen. Unsere Läufer müssen Tore schiessen lernen!
Interessart ist eine Feststallung des deutschen Fachorgans für Handball. Im Anschluss an die WM war folgendes darin zu lesen: «So gibt auch die Schlussplatzierung des diesjährigen Weltturniers mit: 1. Schweden, 2. Dänemark, 3. Schweiz, 4. Frankreich in keiner Weise einen wirklichen Überblick über das Kräfteverhältnis der in der Fédération International de Handball vereinigten 17 Nationen. Eine Rangliste der 10 besten Länder müsste nach der Meinung des «Handball» etwa folgendes Aussehen haben: 1. Schweden, 2. Schweiz, 3. Österreich, 4. Ungarn, 5. Dänemark, 6. Polen, 7. Holland, 8. Frankreich, 9. Finnland, 10. Portugal.
Dass die Schweiz bestrebt war, an den WM ihr bestes Können zu zeigen, hat sie im Spiel um die bronzene Medaille bewiesen. Das war Handball, an dem man sich begeistern konnte. Nicht nur die Zuschauer, auch unsere Spieler waren mit Freude und restloser Hingabe dabei. Das war Propaganda im besten Sinne. Da kamen all die Schönheiten, die dem Handball zugrunde liegen, zum Ausdruck. Die Franzosen waren gar nicht so schlecht, wie es das Resultat haben möchte. Sie spielten diesmal ungefähr die gleiche Rolle wie die Schweiz vor 10 Jahren im Final. Damals fielen 23 Tore, ebenfalls eine hohe Ausbeute, aber alle zugunsten Deutschlands.
Die 2. WM gehören der Vergangenheit an. Die Schweiz hat sich wiederum unter die Medaillenträger eingereiht. Wir dürfen mit dem Resultat zufrieden sein. Es geht den Umständen entsprechend durchaus in Ordnung. Bereiten wir uns schon jetzt auf die nächsten WM vor. Sie finden 1950 statt. Ein Prüfstein auf diesem Wege ist bereits das nächste Länderspiel. Vielleicht findet es schon im kommenden Oktober statt. Fein, wenn Dänemark verpflichtet werden könnte. Emil Horle
Trainer: Max Bettina
Torhüter: Worni Emil Grasshoppers
Verteidiger: Dubs Ernst Grasshoppers, Osterwalder Hans BTV Aarau
Läufer: Garzoni Gino Grasshoppers, Schwarz Otto Grasshoppers, Bolliger Ulrich
Stürmer: Bertschinger Hansjakob Pfadi Winterthur, Jendly Marcel TV Länggasse, Legler Paul BTV Aarau, Klöti Eduard TV Kaufleute Zürich, Schaffner Rolf
Torschützen: Bertschinger, Jendly je 6, Klöti 5, Bolliger 4
Wenn auch ein hoher Sieg der Schweizer über die Franzosen allgemein erwartet wurde, so musste doch die Höhe des Resultates überraschen. Die Schweiz spielte mit der gleichen Aufstellung wie gegen Schweden, nur Legler und Bolliger wechselten die Plätze. Die gegen Schweden angewandte Offsidetaktik wurde nach dem Misserfolg vom Donnerstag fallen gelassen und wieder mit der gestaffelten Mauer gespielt. Der grosse Raum, der dadurch unseren Stürmern zur Verfügung stand, gestattete ihnen, ihre Angriffe sorgfältig aufzubauen und so entwickelte sich von Anbeginn weg ein schnelles, varianten- und trickreiches Spiel, das von den 4000 Zuschauern begeistert beklatscht wurde. Die Franzosen, denen zugute zu halten ist, dass sie das Spiel jederzeit offen zu gestalten versuchten, vermochten den Schweizern einfach nichts Gleichwertiges entgegenzustellen und waren in allen Belangen unterlegen. Schon bis zur Pause gingen die Rothemden mit 9:7 in Vorsprung, durch Tore von Jendly, Bertschinger, Klöti und Bolliger. Die erzielten vielen Treffer liessen in Bezug auf Aufbau und Abschluss wirklich keine Wünsche offen. Auch die zweite Halbzeit vermochten die Schweizer in jeder Beziehung überlegen zu gestalten und, es fielen in regelmässigen Intervallen weitere Prachtstreffer. Von den Schweizern ragten in diesem Spiel - im Treffen gegen Schweden haben wir bewusst auf eine Spielerkritik verzichtet - vor allem Worni im Tor, der einen ganz famosen Tag hatte, dann Osterwalder und Garzoni in der Verteidigung, sowie Jendly, Bertschinger und Bolliger im Sturm hervor.
Die Tore schossen: Jendly und Bertschinger je 6, Klöti 5, Bolliger 4; Benoit 2, Faucher, Corélis.
Schiedsrichter: Axel Ahm (Dänemark): gut.