Trainer: Emil Horle
Torhüter: Masiero Karl STV Rorschach
Verteidiger: Weilenmann Pfadi Winterthur, Turnheer TV Kaufleute Basel
Läufer: Strohmeier Walter Grasshoppers, Schwarz Otto Grasshoppers, Burr Paul, 1930 TV Länggasse
Stürmer: Klöti Eduard TV Kaufleute Zürich, Güdel Edmond Grasshoppers, Bertschinger Hansjakob Grasshoppers, Minder Eckard Pfadi Winterthur, Straub Max STV Rorschach
Torschützen: Bertschinger 4, Straub 3, Güdel 2, Strohmeier 1
Unten: die ganze Handballer-Expedition kurz nach der Ankunft in Porto, stehend v.l.: Klöti Eduard, Dr. Seiler (Journalist) Eberle, Güdel Edmond, Dr. Springer (Präsident der HB.-National-Liga), Minder Eckard, Burr Paul, Bertschinger Hansjakob, Schwarz Otto, Spälti Peter, Strohmeier Walter, Schiedsrichter Jordan, der die Partie in Madrid famos leitete, Wagner (Reise-"Marschall")Auslandschweizer Werner Burkhardt (von der Ciba-Vertretung in Lissabon), der unseren Handballern ein liebenswürdiger Helfer und Cicerone war, Emil Horle (Mannschaftsbetreuer).
Vorne v.l.: Busset, Masiero Karl, Weilenmann, Thoma, Straub Max, und Turnheer.
Oben: In froher Kampfstimmung vor dem Spiel gegen Portugal
Hinten v.l.: Minder Eckard , Turnheer, Klöti Eduard, Spälti Peter, Schwarz Otto, Güdel Edmond.
Vorne v.l.: Weilenmann, Burr Paul, Masiero Karl, Straub Max, Strohmeier Walter.
Unerwartet schöne Erfolge unserer Nationalmannschalt
in Porto:
In Lissabon:
In Madrid:
Die erfolgreichen Resultate unserer Nationalmannschaft auf der iberischen Halbinsel haben zu Hause nicht nur im engen Kreise der Handballer grosse Freude und Genugtuung ausgelöst, sondern auch dort, wo man dem Handball sonst nicht so nahe steht. Denn die Erfolge unserer Vertreter in internationalen Weltkämpfen sind in letzter Zeil ja recht dünn gesät. Die Expedition hat mit ihren eindrucksvollen und schönen Erfolgen dem Handball nicht nur in der Fremde, sondern auch daheim einen grossen, wertvollen Dienst erwiesen, den wir, im Hinblick auf die uns noch erwartenden schweren Aufgaben mit dem Länderspiel gegen Deutschland im Herbst und der Weitmeisterschaft im kommenden Sommer, sehr gut gebrauchen können. Die Ergebnisse sind umso höher einzuschätzen, da sie, wie man ja weiss, von einer Mannschaft erzielt wurden, die in keiner Linie ihre Standardbesetzung aufwies und in der verhältnismässig zu viele neue Leute standen, Leute, die sich bis dato nie aufgedrängt haben. Die vielen berufsbedingten Absagen, sowie der unerwartete Ausfall aller Aarauer Spieler, haben den verantwortlichen Funktionären viele schlaflose Sturden bereitet und wir können es vollauf verstehen, wenn selbst sie den kommenden Dingen mit einer gewissen Skepsis entgegengesehen haben. Die Mannschaft, welche zuletzt zur Verfügung stand, hat aber mehr gehalten als versprochen und das freut uns alle am meisten. Und nach dem Siege über Portugal, an den man zuvor kaum mehr zu hoffen wagte, hatten die 11 Burschen für die weiteren Spiele unser vollstes Vertrauen.
Die Expedition war nach zweitägiger anstellender Bahn- und Luftreise am Samstagnachmittag in Porto eingetroffen, wo sich auf dem Flugfeld zur Begrussung u.a. auch der dortige Schweizer Konsul Dunkel eingefunden hatte.
Mit grosser Spannung sah man in Portugal dem ersten Länderspiel gegen die Schweiz entgegen. Und es war für unsere Mannschaft ein erhebender Moment, als sie sich am Sonntagnachmittag im Stadion zu Porto einer 20’000-köpfigen Zuschauermenge in der folgenden Aufstellung präsentierte:
Tor: Masiero (Rorschach); Verteidigung: Weilermann (Pfadi Winterthur), Thurnheer (KV Basel); Läuferreihe: Strohmeier, Schwarz (beide Grashoppers), Burr (Länggasse); Sturmreihe KIöti (KV Zürich, Güdel, Bertschinger (beide Grasshoppers), Minder (Pfadi Winterthur), Straub (Rorschach). Schiedsrichter: Micheleit (Frankreich).
Portrugal: Madureira; Hernani, Macara; Nunes, Reis, Campos; Montalvao, Augusta, Manuel, Teixeira, Fabiao.
Das Spiel war sehr schnell und sehr spannend, da es dem Gegner bis zum Schluss gelang gegen die gefürchteten Rotjacken Stand zu halten. Dies vermochte das Publikum in ausgezeichnete Stimmung zu versetzen. Das zeitweise sehr harte Spiel der Gastgeber sagte unseren Leuten gar nicht zu und da sich der Schiedsrichter dem Treffen auch nicht immer gewachsen zeigte, hatten es die Rotjacken nicht leicht sich durchzusetzen. Den Torreigen beginnt Straub auf schönen Pass von Bertschinger. Ein zu strenger Penalty in der der 10. Minute gegen uns führt zum Ausgleich. Stohmeier erzielt nach längerem ein weiteres Tor, doch postwendend ist der Ausgleich wieder da. Zwischenhinein will den unsrigen einfach nichts mehr gelingen; die harte Gangart des Gegners flösst ihnen Respekt ein. Erst die letzten 10 Minuten bringen zwei Tore durch Bertschinger und Güdel. Doch erfährt der Vorsprung vor der Pause eine Reduktion um einen Zähler. Mit dem Wiederanstoss gelingt Güdel ein weiteres Tor. Doch wenig später wird Masiero durch die Grünen wieder einmal bezwungen. Ein Penalty gegen die Schweiz geht an den Pfosten, worauf es aber anschliessend durch Straub auf der andern Seite einschlagt. Die überraschte Deckung wird durch Straub nochmals bezwungen und das Skore auf 7:4 erhöht Nochmals gelingt den Portugiesen eine Verbesserung, dann aber nehmen die Schweizer
das Heft resolut in die Hand und Bertschinger erzielt bis zum Schlusspfiff noch weitere 3 Tore und damit den ersten hart erkämpften Sieg. Die Torschützen: Bertschinger (4), Straub (5), Güdel (2), Strohmeier (1).
Am Dienstag spielte der FC Porto (Meister von Portugal) vor 10000 Zuschauern gegen die Schweizer Auswahl 6:6 (Halbzeit 4:4). Der Kampf wurde von seiten des Gegners sehr hart geführt und die Schweizer denken nur ungern an diese Partie zurück. Da der Schiedsrichter in der letzten Minute ein Tor der Portugiesen mit Recht aberkennen musste, musste er unter polizeilicher Deckung in die Kabine geführt werden.
24 Stunden später standen die Schweizer einer weiteren Stadt-Auswahlmannschaft, derjenigen von Lissabon, gegenüber. Entgegen allen Befürchtungen entwickelte sich hier ein faires und sehr schönes Spiel. Die Rotjacken konnten ihr Können voll zeigen und die Zuschauer waren darob sehr begeistert. Es dauerte weit mehr als eine halbe Stunde bis der Gegner beim Stand von 15:0 sein erstes Tor erzielte. Gegen den Schluss hin spielten die Unsrigen sehr verhalten, ansonst das Skore noch höher ausgefallen wäre, 5000 Zuschauer wohnten dem Spiel bei.