Torhüter: Burger Charles BTV Aarau, Masiero Karl STV Rorschach
Verteidiger: Dubs Ernst Grasshoppers, Dubs Konrad Grasshoppers
Läufer: Schwarz Otto Grasshoppers, Kuhn ? TV Unterstrass, Hartmann Kurt TV Unterstrass, Rihm Werner RTV 1879 Basel
Stürmer: Bertschinger Hansjakob Grasshoppers, Buschor Roger Grasshoppers, Riess Fritz Grasshoppers, Klöti Eduard TV Kaufleute Zürich, Spörri Jacques Pfadi Winterthur, Gyger ? TV Länggasse
Torschützen: Klöti 7, Bertschinger 4, Riess 2, Buschor, Gyger je 1
Wetter: 23°, sonnig
Bild unten: Die Schweizer Nationalmannschaft bei der Hymne v.l.: Riess Fritz, Dubs Konrad, Kuhn ?, Buschor Roger, Hartmann Kurt, Gyger ?, Bertschinger Hansjakob, Dubs Ernst, Burger Charles, Schwarz Otto, Klöti Eduard
Unten: Schiedsrichter Schweizer aus Augsburg D
Eduard Klöti bei der Ausführung des 13m-Wurfes: Tor - Aber leider übertreten!
Unten: Roger Buschor's Spezialität: Sprungschüsse
Penalty gegen die Schweiz. Charly Burger taucht: Tor
Svajcarski komitet za rukomet i organizacioni komitet La Chaux de Fonds raduju se dolasku juqoslovenskih prijateljarukometasa. Radost je utoliko veca, sto je ovo prvi put da se jugoslovenski rukometasi nalaze u nasoj zemlji.
U toku poslednjih godina jugoslovenski rukomet dostigao je znatnu visinu, tako da ce utakmica 6. septembra biti ostro merenje snaga izmedju oba tima. Zelimo nasim jugoslovenskim prijateljima drobroslicu i nadamo se da ce provesti prijatne dane u nasoj zemlji.
Der Schweizerische Handballausschuss und mit ihm das Organisationskomitee in La Chaux de Fonds freuen sich auf das Erscheinen der Handballkameraden aus Jugoslawien, die uns zum ersten Male die Ehre ihres Besuches geben.
Die noch junge jugoslawische Handballnation hat in kurzer Zeit eine respektable Spielstärke erreicht, welche für die bevorstehende Begegnung ein ausgeglichenes Kräftemessen erwarten lässt.
Wir heissen die jugoslawischen Freunde in unserem Lande herzlich willkommen und wünschen ihnen einen angenehmen, erinnerungsreichen Aufenthalt.
Wenn man weiterhin weiss, dass der jugoslawische Handball-Verband den deutschen Spitzenspieler und Mittelstürmer der Weltmeisterschaftsmannschaft 1952 Bernhard Kempa (Göppingen) im Monat August für 2 Wochen als Trainer für die Nationalmannschaft engagiert hat, so kann man sich auf eine peinlich genau vorbereitete und sehr geschickt zusammengestellte Mannschaft gefasst machen.
Die Jugoslawen machen ganz gewaltige Anstrengungen auf internationalem Boden, messen sie sich doch im Oktober dieses Jahres noch mit Deutschland und Österreich. Das sind total 5 Länderspiele, in denen sie die 4 erstplatzierten der letztjährigen Weltmeisterschaft in der Schweiz treffen. Wenn da nicht in Kürze eine der saugkräftigsten Handball-Nationalmannschaften heranwächst, dann muss das nicht verwundern. Ein solches Länderspielprogramm wird nur noch von Deutschland absolviert.
Für den Länderkampf in La Chaux de Fonds vom 6. September eröffnen sich auf alle Fälle sehr interessante Perspektiven. Gegenüber 1950 wird die Spielstärke der Jugoslawen ganz erheblich höher sein. Da darf man sich ganz ernsthaft die Frage stellen: Wird die Schweiz, die dem WM-Finalspiel gegen Österreich am 15. Juni 1952 kein Feldhandball-Länderspiel mehr ausgetragen hat, diesmal noch Schritt halten können, oder revanchieren sich die heissblütigen und temperamentvollen Jugoslawen an der Niederlage von Sarajewo? Eines steht fest: Einen interessanten Gegner könnte sich die Schweiz im Moment gar nicht wünschen. Möge das Spiel halten, was man sich von ihm verspricht. Die Erwartungen sind hochgeschraubt, und zwar auf beiden Seiten. Interessant an der Begegnung ist noch die Tatsache, dass sich beide Länder am 11. Oktober gegen Deutschland messen, die Schweiz in Wupperthal und Jugoslawien in Belgrad.
Torschützen: Klöti 7, Bertschinger 4, Riess 2, Gyger 1, Buschor 1; Jaklinovic 3, Janoswevic 2, Civik 2, Ristic 1 und Korbar 1.
Leichter Schweizersieg, der kaum dazu angetan ist, die Leistung der Mannschaft überbordend zu loben. Prächtige Organisation durch die Handballer von La Chaux de Fonds.
Beste Schweizer: Burger, Klöti und Riess.
Der deutliche Schweizersieg ist in diesem Ausmasse kaum erwartet worden. Unsere Stürmer wussten sich während 40 Minuten gut in Szene zu setzen und erzielten eine Reihe von Toren, die nach dem «Büchlein» erspielt wurden. Burger hat entschieden auch den Stürmern durch seine weitgeratenen Abwürfe geholfen und durch gutgelungene Paraden den Verteidigern Vertrauen gegeben. Die Deckung arbeitete konsequent, wenn auch Kuhn eher Raumdeckung pflegte. Klöti war der «Reisser» und mit ihm ist auch Riess zu erwähnen, der immerhin noch Härte zusetzen muss. Dem Jubilaren Bertschinger lief es nicht mehr so gut wie ehdem – vielleicht bringen Training und Hitze etwas Gewichtsschwund!
Als bedauerlicherweise die Kondition der Schweizer nachliess, kamen die jugoslawischen Spieler mehr auf (Halbzeit 6:6 Tore!), immerhin hätten wir nicht daran geglaubt, dass das «Scheiberlspiel» im jugoslawischen Sturm sich sooo zutode lief. Ihre Verteidigung schien zudem eine Idee zu hart, doch anerkennen wir gerne, dass während des ganzen Spieles überaus korrekt und sauber gespielt wurde.
Sehr geschätzte Turn- und Sportfreunde,
Vom Sonntag, 6. September in La Chaux de Fonds, gestatten wir uns, Ihnen unsere herzlichsten Glückwünsche zu übermitteln. Wir freuen uns des eindeutigen Sieges unserer Schweizer Handballer und wir bitten Sie, der Nationalmannschaft ebenfalls unsern Dank und unsere Anerkennung auszusprechen.
Ihrem Ausschusse danken wir für die erfolgreichen Bemühungen im Dienste des schweizerischen Handballs und wünschen Ihnen weiterhin alles Gute!
Mit Turnergruss und Handschlag!
Eidgenössischer Turnverein
Der Zentralpräsident - Der Zentralsekretär
Fridolin Gehrig - Werner Brack
Hat in einem längeren Schreiben an den HBA den herzlichen Dank für den Empfang und Aufenthalt in der Schweiz ausgesprochen und damit die Hoffnung verbunden, dass die sportlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Ländern inskünftig aufrechterhalten blieben und vertieft würden.
Das Schreiben, das in einem überaus herzlichen Ton abgefasst ist, schliesst mit der Versicherung, dass die schweizerreise der jugoslawischen Handballer in jeder Hinsicht wohlgelungen sei und allen Teilnehmern einen bleibenden Eindruck hinterliesse.
«Klöti warf uns aus dem Gleichgewicht» Jugoslawiens Verbandskapitän zum Länderkampf in La Chaux de Fonds.
«Sport»: Bei der Rückkehr aus der Schweiz ersuchte ich den jugoslawischen Verbandskapitän, Prof. Ivan Snoj, um ein Interview für den «Sport». H. Snoj erklärte mir wörtlich: «Die jugoslawische Öffentlichkeit erwartete aus der Schweiz eine erfreulichere Nachricht, als die 8:15 Niederlage war. Vor dem Match ersuchten mich einige jugoslawische Zeitungen um eine Prognose. Ich sagte, falls es uns gelungen sollte, den bekannten Schweizer Klöti kaltzustellen, so erhoffe ich ein gutes Ergebnis. Es geschah aber, was ich befürchtete, Klöti warf uns einfach aus dem Gleichgewicht. Siebenmal traf er unser Netz und gerade mit dieser Tordifferenz haben wir verloren. Wir mussten drei Klöti-Bewacher auswechseln, bevor wir ihn beruhigen konnten.
Ich bedaure es ungemein, dass unsere Mannschaft gerade in der Schweiz ihr weitaus schlechtestes Spiel vorgeführt hat. Die Equipe, aber auch die besten Einzelspieler, konnte ich einfach nicht wieder erkennen. Solch ein konfuses Spiel bin ich selbst von unseren Clubmannschaften nicht gewohnt zu sehen.
Abgesehen davon, dass in unserem Team drei Neulinge standen, gibt es keine Entschuldigung für die so hohe Niederlage. Die grösste Schuld an unserem Misserfolg trugen die Schweizer Spieler, die gkleich zu Beginn unsere Schwächen durchblickt haben. Nebst Klöti sind am Schweizer Erfolg der ausgezeichnete Burger, ferner Schwarz und Bertschinger massgeblich beteiligt. Der Lichtpunkt in unserer Equipe war Dasovic und bisweilen der Neuling Anusic am linken Flügel. Die Übrigen – unter jeder Kritik!
Der Empfang und die Organisation übertrafen alle unsere sehr optimistischen Erwartungen. Ich danke nochmals durch die Vermittlung des Sports den Organisatoren und dem Schweizer Verband, mit den besten Wünschen zum erfolgreichen Abschneiden am 11. Oktober gegen den Weltmeister Deutschland in Wuppertal.»
Sport-Zagreb: «Wenn wir auch eine so hohe Niederlage nicht erwartet haben, so ist sie dennoch das Resultat eines schlecht zusammengestellten Teams, das auch vor der Abreise nach La Chaux de Fonds uneingespielt war und in dessen Reihen sich Leute befanden, die noch nicht in eine Auswahlmannschaft gehören.»
Sport-Beograd: «Mit ihrem überaus flauen Spiel hatten unsere Spieler keine Möglichkeit, mehr zu erreichen als sie erreicht haben. Sie bewegten sich apathisch im Feld. Vor dem Tor kamen sie selten zu Schussgelegenheiten, und wenn sie schon schossen, so waren es schwache und unpräzise Schüsse.»