Die letzte Nordlandreise einer Feldhandball-Nationalmannschaft fand 1946 statt. Es war damals - wenn wir uns recht erinnern - der erste Kontakt gegen das Feldteam von Dänemark und die dritte Begegnung mit den Schweden Unsere Bilanz gegen beide Gegner knapp passiv (wir sprechen hier nur von Feldhandball!), denn gegen Dänemark ergaben sich aus drei Spielen 1 Sieg und 2 Niederlagen bei einem positiven Skore von 27:26. Gegen die Schweden spielten unsere Nationalen siebenmal; bei 3 Siegen und 4 Niederlagen sind die Nordländer punkto Goalverhältnis (41:52) deutlicher voran. Allerdings haben die Schweizer die beiden letzten Feldspiele gegen den Hallenweltmeister gewonnen, nämlich in Winterthur und in jenem denkwürdigen WM-Spiel 1955 in Hagen 7:5. Damals hielt Charly Burger drei Penaltys und gab damit dem Team die Kraft zu einer grossartigen Leistung, die wir den heutigen Trägern des roten Trikots gerne als gutes Omen mit auf den Weg geben möchten!
Es besteht kein Zweifel, dass unsere junge Mannschaft zwei schwere Aufgaben vorgesetzt erhält, wie man dem HBA überhaupt nicht den Vorwurf machen darf, er «verteidige» die stolze Silbermedaille von Dortmund gegen leichte Gegner… Dänemark ist in erster Linie eine Hallen-Mannschaft und jedermann hat das brillante Indoor-Ensemble vom Hallenstadion her noch in (zu) guter Erinnerung. Die Dänen verloren kürzlich gegen Schweden auf dem Rasen, weshalb sie natürlich alles daransetzen werden, um diese Niederlage durch einen Erfolg gegen die Schweizer auszumerzen. Sowohl in diesem ersten Match wie im zweiten gegen Schweden sind körperlich harte, sicher aber ausgeglichene Spiele zu erwarten, von denen wir uns deshalb einiges versprechen, weil die Dreiteilung die Gastgeber daran hindern wird, ihre legendäre Mauer zu bilden, an der früher kaum vorbei zu kommen war.
Unsere Mannschaft umfasst noch vier Spieler aus dem WM-Team 1955, nämlich Burger, Sieber, Winkler und Riess. Nach einem hauptsächlich der Kondition gewidmeten ersten Kurs am 26. Mai spielten die aufgebotenen Kandidaten am letzten Sonntag in Aarau gegen die Cupsieger-Elf sowie noch gegen den TV Zofingen. Die 16:13- bzw. 15:11-Siege der Nationalen sind bedeutungslos als nackte Resultate - viel wichtiger war die Gelegenheit, miteinander Kontakt zu finden, was in vermehrtem Masse noch über Pfingsten geschehen soll.
Die aufgebotenen Spieler verdienen das vertrauen aller Handballer, auch wenn sich viele zuerst an die neuen Namen werden gewöhnen müssen. Die beiden Torhüter erhielten in jedem Meisterschaftsspiel vorzügliche Zensuren dass diese nicht umsonst ausgeteilt wurden, beweist die Rangliste der Nationalliga A! In der Deckung werden voraussichtlich gleich drei Mann ihre internationale Feuertaufe erleben, nämlich Doswald, Loretan und Wyss. Die Nomination der beiden letzteren war für uns - offen gestanden - eine (angenehme) Überraschung, zumal sie nicht im ersten Aufgebot figurierten. Zusammen mit den bewährten Winkler, Altorfer und Sieber wird sich gewiss eine gute Verteidigung bilden lassen! Auch im Angriff stehen mit Bochsler und de Boni zwei Neulinge, wobei wir persönlich und im Interesse der Mannschaft bedauern, dass Aeschlimann (Länggasse) nicht mit dabei ist. Er musste sich leider abmelden, da er als Rekonvaleszent noch bis zum 9. Juni völliges Spielverbot hat. Uns fällt auf, dass mit Ausnahme von Keller kein eigentlicher Flügelstürmer aufgeboten ist. wir glauben aber, dass sich aus dem Septett ein recht schusstüchtiger Sturm bilden lässt - die Ausweise aus der Meisterschaft sind vorhanden!
Das Aufgebot: Torhüter: Burger (Aarau), Raedersdorf (Länggasse). - Verteidigung: Altorfer und Doswald (LCZ), Loretan (Oberseminar), Sieber (Pfadfinder Winterthur), Winkler (Grasshoppers), Wyss (Young Boys) Sturm: Bochsler und Wartmann (Pfadfinder Winterthur), de Boni (Aarau), Keller (LCZ), Riess (Grasshoppers), Lehmann und Liniger (Oberseminar).
Die Reise unternehmen die 15 «Nordländer» in Begleitung von Trainer Hans Studer, Dr. Albert Geng als Reiseleiter sowie Virgilio Muzzulini, welcher als gewiegter Delegationschef funktionieren wird. Die Reisegesellschaft, zu der noch 3-4 Journalisten stossen, besammelt sich nächsten Mittwoch früh in Basel, erreicht nach 18 Uhr Hamburg, wo übernachtet wird, um Kopenhagen am Donnerstagmittag ausgeruht zu erreichen. Das Spiel gegen Dänemark findet am Freitagabend statt, worauf Ystad (im Süden Schwedens) voraussichtlich am Samstag erreicht wird. Die Rückreise wird am Montag in Angriff genommen, wobei dann in Hamburg auf der Rückreise, im Gegensatz zur Hinfahrt, freier Ausgang erteilt werden dürfte. Die Ankunft in Basel erfolgt am Dienstagabend 22.00 Uhr, so dass alle Spieler noch am gleichen Abend nach Hause zurückkehren können. Die Leser der SHZ finden in der nächsten Nummer ausführliche Berichte über die beiden Spiele. wf.
Selektionäre: Emil Horle, Karl Schmid, Hans Studer
Torhüter: Burger Charles BTV Aarau
Verteidiger: Wyss, Winkler Grasshoppers
Läufer: Altdorfer Max LC Zürich , Loretan Toni TV Oberseminar, Doswald Heinz LC Zürich, Lehmann Heinz TV Oberseminar
Stürmer: Wartmann Karl Pfadi Winterthur, De Boni Marco BTV Aarau, Riess Fritz Grasshoppers, Liniger Max, Bochsler Peter Pfadi Winterthur
Torschützen: Wartmann 5, De Boni, Liniger je 4, Lehmann 2, Winkler 1
Trainer: Hans Studer
Torhüter: Burger Charles BTV Aarau
Verteidiger: Wyss, Loretan Toni TV Oberseminar
Läufer: Sieber Hans-Rudolf Pfadi Winterthur, Winkler Grasshoppers, Lehmann Heinz TV Oberseminar
Stürmer: Wartmann Karl Pfadi Winterthur, De Boni Marco BTV Aarau, Riess Fritz Grasshoppers, Liniger Max, Bochsler Peter Pfadi Winterthur
Ersatz: Keller Erich LC Zürich
Torschützen: Riess, Bochsler je 2, Lehmann, De Boni, Liniger, Keller je 1
wf. Wir sind fast überzeugt, dass man am Samstag in der Schweiz ordentlich überrascht war, als man vom feinen und verdienten Sieg in Kopenhagen gelesen hat. Diejenigen welche das spannende und wirklich erst mit dem erlösenden Schlusspfiff entschiedene Spiel miterlebt haben, werden bestätigen, dass die Begeisterung im ldraetsparken-Stadion unter uns Schweizern gross war. Niemand gab sich aber Illusionen hin, dass es am Sonntag gegen die Schweden auch so gut gehen werde, zumal die Umstände auch gar unglücklich waren. Es wird Sache einer Nachbetrachtung sein, die technische Seite der Expedition von anderer Wärte aus zu beleuchten; wir müssen uns in diesem ersten Bericht (in der Nacht vom Sonntag auf den Montag in einem Kopenhagener Weltagenturbüro geschrieben!) auf das Wesentliche beschränken. Beginnen wir deshalb
welche bei vorzüglichen Wetterverhältnissen von sich gehen konnte und wirklich tiptop verlief, soweit wir dies beurteilen können. Wir fuhren nämlich der Mannschaft voraus, welche wir am Mittwochabend in Hamburg trafen. Die Reisegesellschaft hatte Basel ebenfalls bei strömendem Regen verlassen. Die norddeutsche Hafenstadt präsentierte am Mittwoch früh drohendes Regengewölk, das aber bis am Abend einem klarblauen Himmel Platz machte. Nach dem Hotelbezug erhielt die Reeperbahn einen Blitzbesuch, denn frühzeitig wurden die Federn aufgesucht, weil die Weiterreise am frühen Donnerstagmorgen in Angriff genommen wurde. Das schöne Wetter gestaltete die Überfahrt nach Kopenhagen zu einem vollen Genuss, und die «Stadt der ungezählten altmodischen Velos» machte unter der strahlenden Sonne einen freundlichen Eindruck, den die aufmerksamen dänischen Gastgeber noch zu verbessern suchten abgesehen von den Verhältnissen im offenbar zu kleinen Hotel… Der Donnerstagabend war dem Tivolibesuch gewidmet; alle waren von dieser einzigartigen Vergnügungsstätte begeistert, und TK-Präsident Hans Studer darf man ruhig zum «Schweizermeister im Achtibahnfahren" ernennen. Dem Lockerungstraining am Freitagmorgen folgte dann das abendliche Länderspiel sowie am Samstag die wunderschöne Überfahrt nach Malmö und die Fahrt ins südschwedische Badestädtchen Ystad, welches derzeit Saison hat. Da wir der Reisegesellschaft nicht zuletzt um der SHZ willen wieder vorausgefahren sind, können wir unseren Lesern vielleicht im Rahmen der erwähnten Nachbetrachtung noch etwas vom Verlauf der Heimreise erzählen. Die Mannschaft und ihre Betreuer erreichten Basel am Dienstagabend
möchten wir so zusammenfassen, dass trotz der hohen Niederlage gegen die revanchedurstigen Schweden - die offensichtlich im Dänenspiel gut aufgepasst und uns just die Stärken vorzüglich paralysiert haben - viel Hoffnungsvolles zu registrieren ist. Damit möchten wir die ausgezeichnete Haltung unserer jungen Spieler bezeichnen, die ihre Sache so gut wie möglich machten, sich den Anordnungen jederzeit diszipliniert und willig fügten und die zur Erwartung berechtigt, dass noch einiges aus dem neuen Kader herauszuholen ist. Es wird sicherlich auch nötig sein, die übrigen Erkenntnisse genau auszuwerten, denn wir sind der Meinung, dass diese Nordlandreise so etwas wie einen Test darstellte, der so kostspielig war, dass es sich lohnt, nach allen Seiten hin die Lehren zu ziehen.
In technischer Hinsicht wird natürlich noch vieles zu verbessern sein. Konditionell hat unsere Mannschaft überraschend gut abgeschnitten, Taktisch hat sie sich gewiss an die erhaltenen Weisungen gehalten. Kämpferisch war das Dänenspiel ein absoluter Höhepunkt es war grossartig, wie der Ausgleich immer wieder angestrebt wurde, obwohl er sich einfach nicht einstellen wollte und die Gastgeber den Abstand immer wieder erhöhen konnten. Hingegen glauben wir, dass gegen Schweden nicht die allerletzten Kraftreserven mobilisiert worden sind. Man möge uns nicht falsch verstehen: Jeder gab sich viel Mühe; weil die Voraussetzungen und der Verlauf des Spiels auch gar unglückselig waren, kam unsere Mannschaft überhaupt nicht dazu, sich einholbare und man stellte irgendwie resigniert fest, dass einfach nichts zu machen sei.
Man wird sich im HBA auch wieder mit der Frage der Betreuung befassen müssen. Hans Studer hat sich eine Heidenmühe gegeben, wobei er in Delegationschef Virgilio Muzzulini und Reiseleiter Dr. Albi Geng vortreffliche Helfer hatte. Wir glauben aber, dass es für einen einzigen Techniker gerade auf einer solchen Reise fast unmöglich ist, alles im gewünschten Mass richtig anzupacken. Auch die Zahl der mitgenommenen Spieler war in diesem Falle zu klein, wobei wir uns wohl bewusst sind, dass es eben einfach immer wieder an der Frage der Finanzen liegt, dass wir nicht grosszügiger, besser disponieren können. Festgehalten sei aber, dass es punkto Führung der Reisegesellschaft aufs Beste klappte, und wir möchten dem erwähnten Trio an dieser Stelle für die auch den mitreisenden vier Journalisten zugekommene Aufmerksamkeit danken.
Die beiden Mannschaften präsentierten sich dem strengen, fast fehlerlosen schwedischen Schiedsrichter Kling in folgenden Formationen:
Dänemark: Larsen; St. Pedersen, Wolder; Winge, Okholm, Hansen; Olsen, M. F. Petersen, Duekjaer, Tillegren, A. H. Petersen; Madsen.
Schweiz: Burger; Wyss, Winkler; Altorfer, Loretan, Doswald; Wartmann, De Boni, Riess, Liniger, Bochsler; Lehmann.
Die Partie verlief ungemein spannend. Die Schweizer kamen schon in der 1. Minute durch einen «Respekt-Penalty» zum ersten Goal, indem Linigers Eckschuss unhaltbar ins Schwarze drang. Die knapp 3000 Zuschauer - das prächtige Stadion hat für 50’000 Platz! - freuten sich dann über die dänische 3:1-, 3:2-, 4:2-, 4:3- und 6:3-Führung und ärgerten sich über die verschiedenen Pfostenschüsse ihrer bunt durcheinander wirbelnden Forwards so sehr wie wir Schweizer über die Pfostenschüsse von Wartmann und de Boni. Burger hielt einen Penalty des alten Madsen, der sonst nichts Erspriessliches mehr zu bieten hatte. De Boni und Lehmann verkürzten auf 6:5, doch statt des mehrmals möglichen Ausgleichs lagen die Dänen beim Pausenpfiff durch den von Doswald ungenügend (auf der falschen Seite) gedeckten Linkshänder Olsen 7:5 voran. Wyss wurde für 5 Minuten ausgeschlossen.
Drei Umdrehungen des Sekundenzeigers fielen davon noch in die zweite Hälfte. Mehrmals schien der Ausgleich kommen zu müssen, doch immer wieder gelang es Dänemarks Stürmern, mit gut erspielten Torerfolgen wieder etwas davonzuziehen. So lautete die spannende Torfolge 8:5, 8:7, 9:7, 10:7, 10:8, 11:8, 11:9, 11:10. Jedermann drückte den Daumen: Nun muss der Ausgleichstreffer aus unserer Überlegenheit herauskommen! Er kam (noch) nicht, denn die Dänen erhöhten wieder auf 13:10 und führten nach dem 13:12-Anschluss nochmals 14:12. Ein Liniger-Penalty ergab das 14:13 und de Boni - der vorher einen 14-m-Wurf gehalten sah - war der glückliche Schütze des Ausgleichstreffers. Wie der dänische Linksaussen dribbelnd durch die ganze Deckung kam und einschoss, schien das 15:14 dennoch die Niederlage zu bedeuten – «gfuxig»! Aber wieder gelang den Unsrigen durch Wartmann der Ausgleich, und Lehmann sorgte mit einem famosen Aufsetzer wenig später für den Siegestreffer, Noch bedurfte es aber in der allerletzten Sekunde einer phantastischen Abwehr Burgers in der tiefen Ecke, und den von der Schweizerkolonie mächtig bejubelten, knappen, jedoch verdienten Sieg unserer überraschend gut spielenden Mannschaft endgültig zu sichern.
Burger war sehr gut im Schuss und wird nicht so leicht zu ersetzen sein. Es war eine grosse Leistung, diesen letzten Tiefeckschuss nach vielen guten Paraden auch noch herauszufischen! In der Deckung waren die beiden schon etwas routinierteren Winkler bzw. Altorfer sehr zuverlässig; leider zog sich der GC-Mann eine schmerzhafte Zerrung zu. Aus dem gleichen Grund hatte man auf die Mitwirkung Siebers verzichtet. Doswalds Leistung befriedigte nicht; Loretan hingegen dürfte sich endgültig ins Kader gespielt haben, während Wyss wohl recht dezidiert spielte, mit seinem Temperament hingegen 5 Strafminuten einkassierte, die glücklicherweise nicht viel Schaden anrichteten. lm Sturm konstatierten wir aus der Vogelschau (die Presseplätze sind fast zuoberst im Stadion angeordnet) zu viel Innenkombinationen. Das ist an sich kein Wunder, denn sowohl Wartmann (anfänglich schlecht zielend) wie Bochsler (gutes Debut) spielen ja bei Pfadi als Innenstürmer. Riess dirigierte die Fünferlinie mit Geschick; de Boni war mit vier Treffern der erfolgreichste Goalgetter. Die beiden Berner Liniger und Lehmann fügten sich gut ins Quintett ein; der erstere ist ein ungemein sicherer Penaltyschütze, und Lehmann hatte für seine undankbare Rolle (Auswechselspieler bzw. «Schlepper») die Genugtuung, den Siegestreffer mit einem feinen Aufsetzer erzielt zu haben.
Vor dem zweiten spiel
war die Mannschaftsaufstellung fast nicht zu lösen: Winkler litt unter seiner Zerrung, bei Sieber war man nicht sicher, ob seine Verletzung ausgeheilt und er voll aktionsfähig sei und zu allem Überfluss konnte man es nicht verantworten, den am Samstag an einer Angina erkrankten Max Altorfer spielen zu lassen etwas viel auf einmal! Da man diesmal auf Doswald verzichtete, spielte Lehmann linker Läufer und kam Keller als Auswechselspieler zum Zuge. Die Formationen lauteten somit:
Schweden: Nilsson (Lindblom); Aegren, Stig Olsson; Karnehammer, Hans Olsson, Lars Erik Olsson; Andersson, Aehrling, Hollberg, Joensson, Danielsson; Gustafsson.
Schweiz: Burger; Wyss, Loretan; Sieber, Winkler, Lehmann; Wartmann, De Boni, Riess, Liniger, Bochsler; Keller.
Schiedsrichter: J. B. Lund (Kopenhagen).
Auch hier gab es rasch einen Penalty für die Schweiz, den Liniger sicher einschoss. Das sollte das einzige Goal sein bis zur 29. Minute, als de Boni endlich die richtige Ecke traf. Dazwischen hatten die Gelbblauen mit ihren Sprints immer wieder Lücken in die Schweizer Deckung gerissen. Und weil ihre Schussauswertung geradezu einzigartig war, hiess es bereits 8:1, ehe de Bonis zweites Goal (das einzige in dieser Halbzeit «normal» gefallene) fiel! Der Aarauer und auch Wartmann schossen sehr schlecht, der ganze Sturm wurde früh angegriffen (Wadmarck hatte im Dänenspiel gut aufgepasst!) und wurde vor dem Goal mit der Raumdeckung nicht fertig. Hinten existierte kein Rezept gegen diese schnellen, ballsicheren und hervorragend abschliessenden Schweden. Die Pausenfrage war, ob es wohl ein richtiges Debakel absetzen werde - von einer Hoffnung zum Guten konnte nicht mehr die Rede sein, da Winkler sich erneut verletzte und den zweiten Teil nicht mehr mitmachen konnte.
Das einseitige Bombardement dauerte nach Wiederbeginn 21 Minuten lang an. Unser nächstes Goal, von Riess auf einen Wartmann-Pfostenabpraller geschickt erzielt, fiel erst bei 15:2! In einem netten Endspurt gelang es unseren Forwards, den zu Letzt noch eingesetzten schwedischen Ersatzhüter noch so oft zu bezwingen, dass die klare Niederlage nicht gar zu brutal ausfiel.
Dennoch muss man in einem Kurzkommentar sagen, dass es unserem Sturm beileibe nicht an Chancen fehlte. Was aber Wartmann und vor allem de Boni an knappen Fehlschüssen boten, war das Maximum. Natürlich wollte jeder das Beste versuchen und es fehlte auch am Glück - ein andermal hängen solche Knaller vielleicht alle in der Torecke! In der Forwardlinie wurden sowohl Riess als auch Liniger tüchtig hin und her geschoben, weil einfach niemand das Mittel zum Durchbrechen der Raumdeckung fand. Am besten hielt sich Burger, der wiederum einige Todsichere (worunter einen Penalty) rettete und nicht zu beneiden war, weil er sich immer wieder alleinstehenden Schwedenstürmern gegenüber sah. Unsere Deckung wurde mehr als ihr lieb war; klassisch ausmanövriert und sah abwechslungsweise Bochsler bzw. Keller als linke Läufer spielen. Die Partie hat Uns wirklich gezeigt, dass noch einiges zu lernen ist und dass die Schweden, trotz ihrer kürzlichen klaren Niederlage gegen, Ostdeutschland, wieder ein ganz famoses, schnelles und schusstüchtiges Team beisammen haben.
Die Partie gegen die Gelbblauen fand übrigens auf einem netten «Waldstadiönli» direkt am Meer statt, war ungewöhnlich mager besucht und wurde von Herrn Lund recht gut geleitet.
Dänemark: Wolder, Tillegren und M. F. Petersen (je 3), Olsen (2), Hansen, Duekjär, A. H. Petersen (2).
Schweden: Aehrling (5), Andersson und Jönsson (je 4), Danielsson. und Gustafsson (je.2), Hans Olsson.
Schweiz (beide Spiele zusammen): Wartmann (5), Liniger (5, wovon 3 Penalties), de Boni (5), Riess (2), Lehmann (3), Winkler, Keller, Bochsler (2).