Die Saison 22/23 war die erste vollständige Spielzeit für das neugeschaffene Ressort Partizipation. Durch Partizipation lebt der SHV Diversität konkret vor und setzt sich für die plurale Gesellschaft ein. Der SHV schafft durch Partizipation neue Beziehungen, Nähe und Zugehörigkeiten. Der Verband macht sich für Partizipation stark, weil mit ihr das Recht auf Teilhabe in allen Bereichen und auf allen Stufen umgesetzt werden kann. Partizipation setzt ein aufrichtiges Interesse aneinander voraus, das Grundlage für einen wertschätzenden Austausch ist.
Der Schweizerische Handball-Verband (SHV) möchte die Vereinsarbeit stärken und Vereine in ihren Aktivitäten unterstützen. Zu diesem Zweck wurde ein Partizipationspool eingerichtet, der Anträge unterstützt, die den Schweizer Handball vorwärtsbringen. Der neue Partizipationspool fördert Austausch und stärkt Vereinsarbeit. Anträge werden unterstützt, wenn sie von mindestens drei beteiligten Vereinen initiiert werden und nicht bereits bestehende Projekte betreffen. Auf diese Weise fliessen verschiedene Perspektiven in die Anträge ein, was die Zusammenarbeit und die Vernetzung zwischen den Vereinen stärken soll. Zudem ist es eine Chance für Vereine, Kräfte zu bündeln und die Projekte nachhaltig umzusetzen.
Das Ressort Partizipation arbeitet eng mit den verschiedenen Ressorts zusammen, z. B. mit dem Ressort Events, um die SHV-Events noch partizipativer zu gestalten und mit dem Ziel, neue Interessengruppen für den Handballsport zu gewinnen und bestehende Anspruchsgruppen zu binden.
So wurde unter anderem der erste Handball Women's Day rund um das Hinspiel der Frauen WM-Playoffs gegen Tschechen in Basel am 8. April durchgeführt. Unter dem Motto "Celebrate Women" trafen sich rund 120 weibliche Persönlichkeiten des Schweizer Handballs in der St. Jakobshalle zum Netzwerken. Der Anlass stand ganz im Zeichen der Frauen - einerseits sportlich, andererseits aber auch, um sich in der Gesellschaft zu treffen.
Als erster Sportverband hat der Schweizerische Handball-Verband (SHV) anlässlich des EM Qualifikationsspiels Schweiz-Litauen vom 30. April ein Forum zum Thema Inklusion veranstaltet und die Partie unter dieses Motto gesetzt. Neben einem Info-Forum für Vereine erhielten die Spieler*innen der TogetherLeague einen besonderen Platz rund um die Veranstaltung und wurden während der Halbzeitpause speziell geehrt. Der SHV setzte damit ein wichtiges Zeichen innerhalb des Schweizer Sports. Die am EM-Qualifikationsspiel getragenen und unterzeichneten Trikots der Männer-Nationalmannschaft wurden nach dem Spiel zugunsten des inklusiven Handballs versteigert. An der Online-Versteigerung der unterzeichneten Original-Trikots der Männer-Nationalmannschaft waren insgesamt 5‘000 Franken eingenommen worden.
Mit dem Aufbau der TogetherLeague und der Begleitung inklusiver Handballteams hat der SHV in der Saison 2022/23 ein Leuchtturmprojekt vorangebracht. Die TogetherLeague ist eine Liga, in welcher sich Teams mit Menschen mit (und ohne) einer Behinderung messen. Mit der Spielrunde am Fides-Turnier in St. Gallen im Juni 2023 schliesst sich der Kreis der ersten Saison im inklusiven Handball. Denn im Juni 2022 hatte die erfolgreiche Durchführung eines Handball-Demoturniers an den National Summer Games den Startschuss für den Aufbau der TogetherLeague gegeben. Im November fand die erste Spielrunde in Winterthur mit Special Guest Andy Schmid statt, danach folgten Turniere in Zürich und Basel.
Das Pilotprojekt TogetherLeague wird auch in der kommenden Saison weitergeführt. Neu wird es neben der Turnierform mit vier Spieltagen auch eine Meisterschaftsform unter dem Namen UnifiedLeague geben. Die UnifiedLeague richtet sich an Erwachsene mit Behinderung, die gemeinsam mit zwei bis drei Unified Partnern spielen. Mehrere Vereine haben ihr Interesse an einer Teilnahme bekundet, so dass das Ziel, den Meilenstein von zehn Teams auf Saison 24/25 zu erreichen, realistisch ist. Weitere Ideen, etwa eine Inklusionswoche oder ein nationaler Tag der Inklusion im Sport werden mit der inklusiven Handball-Community vorangetrieben.
Ohne ehrenamtliche Arbeit geht im Schweizer Handball – egal auf welcher Stufe – nichts. Mit dem Punktesponsoring möchte der SHV seinen Mitgliedsvereinen auf eine spielerische Art und Weise eine Möglichkeit bieten, Zusatzeinnahmen zu generieren. Das Projekt startet im September 2023. Der Verband übernimmt die gesamte Verwaltung des SHV-Punktesponsorings und bündelt alle Leistungen aus einer Hand. Die Kampagne wird technisch vollständig in das SHV-Matchcenter integriert und durch den SHV über alle Kanäle während der gesamten Saison kommunikativ begleitet, um eine möglichst hohe Reichweite zu erzielen und so mehr Sponsoren für die Vereine zu gewinnen.
Das Ressort Partizipation dient weiterhin auch als Anlaufstelle für neue innovative Ideen oder Anliegen der Vereine, die über den normalen Spielbetrieb hinaus gehen.