29.05.2009
Der St. Galler Traditionsverein TSV St. Otmar, der sich in den vergangenen Wochen mit massiven finanziellen Problemen konfrontiert sah, kann vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken. Von den insgesamt rund 600'000 Franken, die bis Anfang Juni nötig sind, hat die gebildete TaskForce in der laufenden Sanierungsaktion bereits 475'000 Franken zusammengebracht.
Der St. Galler Traditionsverein TSV St. Otmar, der sich in den vergangenen Wochen mit massiven finanziellen Problemen konfrontiert sah, kann vorsichtig optimistisch in die Zukunft blicken. Von den insgesamt rund 600'000 Franken, die bis Anfang Juni nötig sind, hat die gebildete TaskForce in der laufenden Sanierungsaktion bereits 475'000 Franken zusammengebracht.
Die TaskForce um den Vorsitzenden Marcel Würmli, den St. Galler Suva-Direktor Willi Kleeli sowie den ehemaligen Handball-EM-OK-Präsidenten Martin Rutishauser zeigte sich heute an einer Medienkonferenz zuversichtlich. "Wir sind noch nicht über dem Berg, aber auf gutem Weg, wenn die bisherige Solidarität von Unternehmen und Privatpersonen im gleichen Mass weiter geht", lautete die Botschaft der Präsentation. Tatsächtlich hat die neu gebildete TaskForce in den vergangenen Wochen bemerkenswerte Resultate erzielt. Nachdem sich die Gruppe einen Überblick über die finanzielle Situation des Vereins verschafft hatte, wurde das Gespräch mit verschiedenen Parteien gesucht. Die Ausgangslage war prekär: Innerhalb von nur einem Monat mussten 600'000 Franken gesammelt werden, um das Fortbestehen des Traditionsvereins zu sichern. Insgesamt betrug die Überschuldung des Vereins gar über 800'000 Franken.
Nun wurde an der Medienkonferenz der Zwischenstand bekannt, und der ist erfreulich: Bis heute Mittag sind bereits 475'000 Franken zusammengekommen. Der grösste Teil davon sind Barspenden und schriftliche Zahlungsversprechen aus dem Umfeld des TSV St. Otmar (375'000 Franken). Zudem erklärte sich die NLA-Mannschaft zu einem Lohn- bzw. Prämienverzicht bereit (50'000 Franken) sowie konnten Gläubiger- und Kreditorenverzichte ausgehandelt werden (50'000 Franken). Damit die Sanierung aber definitiv gelingt, sind bis zum Beginn der nächsten Woche noch einmal 125'000 Franken nötig. Martin Rutishauser zeigte sich zuversichtlich, dass nach dem bisher erreichten Betrag auch das Endziel geschafft wird. "Beeindruckend war vor allem die Solidarität aus dem Umfeld. Es haben sich bisher enorm viele Personen mit unterschiedlichsten Beiträgen an der Sanierung beteiligt. Denn auch die kleinste Summe zählt", sagte er. Die TaskForce wird über das Pfingstwochenende aktiv bleiben und weitere Gespräche führen. Und auch das Bankkonto der neu gegründeten Einfachen Gesellschaft St. Otmar Forever (weitere Infos) ist für Spenden weiterhin offen.
Am Dienstag will die TaskForce bzw. der Verein in einem Pressecommunique bekanntgeben, ob die Sanierung gelungen ist. Sollte dies der Fall sein, dann würde ein neuer Vorstand unter dem Präsidium von Martin Rutishauser eingesetzt. Seine Botschaft war klar: "Dann werden die Einnahmen die Ausgaben bestimmen, und nicht umgekehrt." Er stellte auch eine erforderliche Aufwandreduktion von 500'000 Franken in Aussicht, davon 350'000 Franken bei den Gehältern des NLA-Teams. Es würde dafür eine Neuaushandlung aller Verträge mit Spielern und Funktionären nötig. Ziel ist die Beibehaltung des bisherigen Kaders, allerdings mit Ausnahme des estischen Kreisläufers Marius Lepp sowie möglicherweise auch ohne den südkoreanischen Keeper Kyung-Tai Han. Als positive Nachricht konnte die TaskForce aber dafür bereits die Einigung mit dem Schweizer Nationalspieler Martin Engeler bekanntgeben. Im Fall der Sanierung würde St. Otmar aus finanziellen Gründen auf die Teilnahme am Challenge Cup verzichten. Und auch das Ziel für nächste Saison wäre bereits klar: "Wir wollen uns nach der Decke strecken und die Finalrunde erreichen", sagte Martin Rutishauser.
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