10.11.2009
Morgen Mittwoch (20.15 Uhr) trifft der TV Endingen zu Hause auf die in finanzielle Schieflage geratenene SG GC Amicitia. Die Turbulenzen treffen unerwartet nun auch die Surbtaler: Geschäftsführer Walter "Wädi" Müller verlässt den TVE und übernimmt dieses Amt bei den Zürchern. Dem Wechsel sieht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.
Morgen Mittwoch (20.15 Uhr) trifft der TV Endingen zu Hause auf die in finanzielle Schieflage geratenene SG GC Amicitia. Die Turbulenzen treffen unerwartet nun auch die Surbtaler: Geschäftsführer Walter "Wädi" Müller verlässt den TVE und übernimmt dieses Amt bei den Zürchern. Dem Wechsel sieht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.
Die Nachrichten rund um die Handballer von GC und Amicitia reissen nicht ab. Voraussichtlich deponieren die Zürcher in diesen Tagen ihre Bilanz. In dieser ungemütlichen Situation hat sich der Schweizer Meister an den Geschäftsführer des TV Endingen gewendet und Wädi Müller ein Angebot gemacht. "Ja, mir liegt ein entsprechendes Angebot vor", bestätigte der 97fache Nationalspieler, der jahrelang am Kreis versuchte, Löcher für seine Mitspieler zu schaffen. Jetzt muss er mithelfen, die – finanziellen – Löcher zu stopfen. "Ich werde vollamtlicher Geschäftsführer", erklärt Müller, der damit sportlich nach Hause kehrt. Müller stammt aus Wettingen, hat jedoch 27 Jahre für GC gespielt sowie als Spielertrainer und Trainer gewirkt. "Für einen anderen Verein hätte ich das nicht gemacht. Aber ich habe nicht mehr damit gerechnet und befürchtet, dass bei GC der Ofen aus ist", sagt der 52-Jährige. "Jetzt wird es aber anders und GC ist bald wieder der starke Verein auf dem Platz Zürich", freut er sich, wieder bei dem Verein seines Herzens arbeiten zu dürfen.
Enttäuschung und Verständnis
Logischerweise weniger Freude hatte die Handball GmbH der Endinger. Die Enttäuschung bei den Verantwortlichen war gross, ebenso das Verständnis. Daher haben sie Müller, der zwei Jahre sehr erfolgreich als Geschäftsführer gewirkt hat, auch sportlich viel Glück gewünscht. "Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil ich mich bei Endingen sehr schnell eingelebt und wohlgefühlt habe", sagt Müller, der versuchen wird, seine Tätigkeit im Surbtal ordentlich zu beenden. Deshalb will er in einer Übergangsphase so viel wie möglich mithelfen, bis sein Nachfolger gefunden wurde. Seine bisherige Tätigkeit als Versicherungsberater wird er ebenfalls merklich reduzieren.
Kein Schnellschuss für Nachfolge
Die Endinger werden natürlich die vakante Stelle des Geschäftsführers neu besetzen. "Wir werden jedoch keinen Schnellschuss machen", betont Präsident Werner Locher. "Die Lösung muss passen und beim TV Endingen braucht es eine gesunde Portion Idealismus. Auch für dieses Amt", sagt der ehemalige Goalie und Trainer Locher. Eigentlich wollten sich die Endinger nur auf die anstehende Partie gegen GC Amicitia vorbereiten. Dass sie die Turbulenzen in Zürich so direkt betreffen, hätte vor wenigen Tagen noch niemand erwartet. Anpfiff zum Vergleich zwischen Schweizer Meister und Aufsteiger ist morgen um 20.15 Uhr in der Bachmattenhalle in Muri. Für Wädi Müller so etwas wie eine Abschiedspartie. "Vielleicht muss ich in der Pause das Endinger Trikot gegen eines von GC tauschen", sagt er augenzwinkernd.
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