21.05.2010
Die Euphorie beim Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen ist gross. Mit einem Sieg gegen Lemgo im Final des EHF-Cup würde das Team von Trainer Petr Hrachovec den grössten Erfolg einer Schweizer Club-Mannschaft feiern. Das Hinspiel findet am Sonntag (15 Uhr/live auf SF2) in Lemgo statt. "Wir strotzen nur so von Selbstvertrauen", sagt Captain David Graubner.
Die Euphorie beim Schweizer Meister Kadetten Schaffhausen ist gross. Mit einem Sieg gegen Lemgo im Final des EHF-Cup würde das Team von Trainer Petr Hrachovec den grössten Erfolg einer Schweizer Club-Mannschaft feiern. Das Hinspiel findet am Sonntag (15 Uhr/live auf SF2) in Lemgo statt. "Wir strotzen nur so von Selbstvertrauen", sagt Captain David Graubner.
Die Kadetten wären der zweite Schweizer Europacup-Sieger im Handball nach Wacker Thun, das 2005 den Challenge-Cup gewann. Allerdings ist der EHF-Cup deutlich höher einzustufen. St. Otmar St. Gallen 1982 im Meistercup und Amicitia Zürich 1987 im Cupsieger-Cup schafften den letzten Schritt auf den Thron nicht.
Mit Lemgo treffen die Kadetten nach Göppingen und Flensburg-Handewitt zum dritten Mal hintereinander auf eine Mannschaft aus der besten Liga der Welt.
Nimmt man die Tabelle der Bundesliga als Massstab, ist die Equipe von Volker Mudrow der schwächste der drei Gegner aus Deutschland – sie liegt zwei Runden vor Schluss auf dem 7. Platz. Ein Blick in die Kaderliste verdeutlicht jedoch, wie gut besetzt der Finalgegner ist. Mit Holger Glandorf, Florian Kehrmann, Michael Kraus, Sebastian Preiß und Torhüter Carsten Lichtlein, der an der Heim- WM 2007 allerdings keine Minute zum Einsatz kam, spielen gleich fünf Weltmeister für Lemgo. Welches Potenzial die Mannschaft besitzt, zeigen nicht zuletzt die Meisterschaftsresultate gegen den THW Kiel – zu Hause wurde der Champions-League-Halbfinalist und Meister der letzten fünf Jahre 32:30 bezwungen, auswärts erreichte Lemgo ein 27:27. Es fehlte dem Team allerdings die Konstanz.
Lemgo ist gewarnt
Der Schaffhauser Captain David Graubner stuft die Aufgabe gegen das Team aus Nordrhein-Westfalen als noch schwieriger ein als in den beiden Runden zuvor. "Bei Göppingen und Flensburg hat man doch gemerkt, dass sie uns ein bisschen unterschätzt haben. Diesen Fehler wird Lemgo nicht machen", begründet der wurfgewaltige Aufbauer, dem insbesondere in der Defensive eine zentrale Rolle zukommt. Zudem möchte nun natürlich jeder den Titel. Das ganze Umfeld sei euphorisch. Und das könnte die Schwierigkeit sein. "Auf der anderen Seite strotzen wir nur so von Selbstvertrauen. Wenn wir unser Toplevel erreichen, können wir gewinnen."
Dass die Lemgoer die Nordostschweizer nicht unterschätzen werden, ist nichts als logisch. Denn im September unterlagen sie den Kadetten im Qualifikations- Turnier für die Champions League 29:30, und zwar nicht in einer unbedeutenden Begegnung, sondern am ersten Spieltag. Am Ende belegte Lemgo den letzten Platz, worauf Trainer Markus Baur sowie der Sportliche Leiter Daniel Stephan vor dem ersten Meisterschaftsspiel entlassen wurden.
"Konzentration wieder hundertprozentig da"
Ein Vorteil für die Kadetten könnte sein, dass sie sich mental früher auf den Final einstellen konnten. Sie standen bereits vier Partien vor der am vergangenen Sonntag zu Ende gegangenen NLA-Saison als Champion fest. "Wir haben die Emotionen in der Meisterschaft früh runter gefahren. Zudem schonten wir teilweise Spieler, damit wir hundertprozentig fit und bereit sind", erklärte Graubner. In dieser Woche gehe es in erste Linie darum, wieder in die Gänge zu kommen, wieder die Härte und Konsequenz zu erlangen, die sie etwas vernachlässigt hätten. Die Konzentration sei wieder hundertprozentig da im Training. Jeder wisse, um was es gehe. Lemgo dagegen musste am Mittwoch noch eine Bundesliga-Partie bestreiten. In dieser setzte sich der TBV gegen Hannover
31:25 durch. Es war der achte Heimsieg in Serie in der Meisterschaft.
Für die Schaffhauser Manuel Liniger und Mait Patrail sind die Duelle gegen Lemgo noch spezieller. Liniger hat bei den Deutschen einen Vertrag für die nächsten zwei Saisons unterschrieben, Patrail dürfte ihm folgen. Die Kadetten lassen den estnischen Aufbauer ziehen, falls das Angebot stimmt.
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
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