29.05.2010
Zwei Bundesligisten haben die Kadetten Schaffhausen im EHF-Cup ausgeschaltet. Lemgo hingegen ist vor dem heutigen Final-Rückspiel (14.10 Uhr, SF2) nun klar zu favorisieren. Gegen die Deutschen benötigt der Schweizer Meister die Bestleistung der Vereinsgeschichte zur erfolgreichen Wende.
Zwei Bundesligisten haben die Kadetten Schaffhausen im EHF-Cup ausgeschaltet. Lemgo hingegen ist vor dem heutigen Final-Rückspiel (14.10 Uhr, SF2) nun klar zu favorisieren. Gegen die Deutschen benötigt der Schweizer Meister die Bestleistung der Vereinsgeschichte zur erfolgreichen Wende.
Die relevanten Europacup-Finals haben die Schweizer Teams beide verloren: St. Otmar 1982 (im Meistercup gegen Honved) und Amicitia (im Cupsieger-Cup gegen Moskau) fünf Jahre später. Auf höchstem Level ist die Luft speziell dünn. Das bekamen die Kadetten vor einer Woche in Lemgo beim 18:24 deutlich zu spüren. "Man muss ohne Ausnahme an die Leistungsgrenzen gehen", bringt es Iwan Ursic auf den Punkt. Der 33-jährige Kreisläufer kennt die Finalatmosphäre aus eigener Erfahrung. Mit dem HSV stand der Aargauer vor drei Jahren im Endspiel. Obschon er den Hamburger Triumph nur von der Tribüne aus miterlebte, bezeichnet er jenen Tag noch immer "als Higlight der Karriere".
In Schaffhausen spielt Ursic eine andere Rolle. Auf dem Parkett zählt er am Samstag in der ausverkauften Schweizersbild-Halle zu den Leaderfiguren. Das grosse Comeback der Kadetten sei "machbar, aber ein hartes Stück Arbeit". Sie müssten auf ein ähnliches Niveau kommen wie zuvor gegen Flensburg und Göppingen. Ursic verbreitet trotz der heiklen Ausgangslage Zuversicht: "Die Chancen stehen bei 60:40." Zuhause hat der Schweizer Champion auf europäischer Ebene in dieser Saison nie verloren – und der TBV gewann nur eine von vier Partien ausserhalb von Deutschland. Vor eigenem Publikum waren die Schaffhauser bereits mehrfach zu einer erheblichen Steigerung in der Lage.
Verteidigt hat das Team von Trainer Petr Hrachovec in Lemgo ausgezeichnet. Problematisch war hingegen die Effizienz im Angriff; die Erfolgsquote betrug ungenügende 33 Prozent. Lemgos tschechischer Keeper Martin Galia trieb die Schweizer phasenweise zur Verzweiflung.
Mudrow, der Chef-Taktiker
Der Siebente der Bundesliga ist aber nicht nur wegen seines Goalies zu favorisieren. Im Gegensatz zur Trainer-Crew von Flensburg äusserten sich Lemgos Verantwortliche allesamt vorsichtig. "Es ist erst Halbzeit in diesem Final. Wir müssen in Schaffhausen nochmals während 60 Minuten eine engagierte Leistung abliefern, sonst ist der Vorsprung schnell verspielt", warnte Coach Volker Mudrow.
Mudrow, erst 40-jährig, aber bereits seit neun (!) Jahren im Bundesliga- Business tätig, gilt in der deutschen Szene als seriöser und detailbesessener Ausbildner. Während seines ersten Engagements beim TBV führte er den Verein mit einer Rekordpunktzahl (und der "schnellen Mitte") zum Meistertitel und 2006 zum EHF-Cup-Triumph. Der Chef-Taktiker wird sich in Schaffhausen kaum düpieren lassen.
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