EHF-Cup, Halbfinal: Schaffhausens nächster Coup?

01.05.2010

Mit einem knappen Heimsieg gegen Flensburg-Handewitt könnten die Kadetten heute Abend (ab 17.15 Uhr, live im SSF) für einen der grössten Schweizer Europacup-Coups sorgen. Die Chance, den EHF-Cup-Final zu erreichen, hat in Schaffhausen eine wahre Euphorie ausgelöst. Schon im Viertelfinal hatten die Schaffhauser mit Göppingen einen Bundesligaclub ausgeschaltet.

Mit einem knappen Heimsieg gegen Flensburg-Handewitt könnten die Kadetten heute Abend (ab 17.15 Uhr, live im SSF) für einen der grössten Schweizer Europacup-Coups sorgen. Die Chance, den EHF-Cup-Final zu erreichen, hat in Schaffhausen eine wahre Euphorie ausgelöst. Schon im Viertelfinal hatten die Schaffhauser mit Göppingen einen Bundesligaclub ausgeschaltet.

"Wenn wir alle nahe am Optimum spielen, wird es reichen." Manuel Linigers Prognose klingt selbstbewusst. Sie passt zu den Schaffhausern. Die Kadetten haben in dieser Saison kaum ein wichtiges Spiel verloren. Dass die Nummer 1 der NLA auch international konkurrenzfähig ist, hat Schaffhausen im Europacup mehrfach nachgewiesen. Fünf Minuten vor Schluss führte der Schweizer Vertreter in Flensburg mit zwei Toren Vorsprung. Der Top-Verein aus der Bundesliga benötigte einen Sondereffort, um den Coup des Aussenseiters zu verhindern. Nach dem 31:30 war im Lager der Deutschen von einem Ausrutscher die Rede. In ihrer (Selbst- )Analyse fanden die Kadetten nur am Rande statt.
 
"So werden wir uns nicht noch einmal präsentieren", kündigte der schwedische Coach Per Carlén an. Für den zweifachen Champions-League-Finalisten ist ein Out gegen eine Schweizer Equipe kaum denkbar. Ein Scheitern käme für das Ensemble mit elf Nationalspielern aus Schweden und Dänemark einer veritablen Blamage gleich.
 
"Das Grösste für den Schweizer Handball"
Liniger hat die deutschen Kommentare nach dem Spiel gelesen, teilt sie aber nicht: "Wir haben das Video vom Spiel nochmals gesehen. Das war nicht einfach ein Ausrutscher. Man spielt eben auch nur so, wie es der Gegner zulässt." Und er schiebt gleich nach, dass es für Flensburg-Handewitt nun "nicht einfacher wird". Liniger vermutet (und hofft), der Bundesligist werde sich mit den ungewohnt engen Verhältnissen in der Schweizersbild-Halle schwertun. "Unsere Zuschauer sitzen sehr nahe am Spielfeld. Die Euphorie ist gross."

Dass den Kadetten der Erfolg in Norddeutschland spät noch entglitten ist, wertet Liniger nicht als Nachteil. Das Ergebnis sei sogar fast perfekt. "Wenn wir sie schlagen, sind wir zu 99 Prozent weiter. Ich rechne mit weniger Toren als im Hinspiel." Sollte der Finalvorstoss gelingen, wäre der Erfolg für Liniger "das Grösste für den Schweizer Handball" seit Jahren.

Amicitias "Heldentat" vor 23 Jahren
In der jüngeren Vergangenheit haben zwei NLA-Vereine auf internationaler Ebene ein Endspiel erreicht: Pfadi (2001 Niederlage gegen Kac) und Wacker Thun (2005 Sieg gegen Braga) waren im allerdings eher dritt- als zweitklassig besetzten Challenge-Cup erfolgreich. Pfadi Winterthur sorgte zwar während Jahren in der Champions League für positive Schlagzeilen, mehr als die dreimalige Viertelfinal-Qualifikation lag indes nicht drin. Die letzte "Heldentat" einer Schweizer Mannschaft liegt bereits 23 Jahre zurück. Amicitia Zürich stiess 1987 im Cupsieger-Cup bis in den Final vor.

Quelle: Sven Schoch, Sportinformation (si)

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