30.01.2010
Wie vor einem Jahr an der WM kommt es auch an der Handball-EM in Österreich zum Endspiel zwischen Frankreich und Kroatien. Die Franzosen gewannen im Halbfinal gegen Island überraschend souverän 36:28, Kroatien bezwang Polen trotz 9:10-Pausenrückstand am Ende verdient mit 24:21. Damit fehlt Frankreich noch ein Sieg, um Handball-Geschichte zu schreiben.
Wie vor einem Jahr an der WM kommt es auch an der Handball-EM in Österreich zum Endspiel zwischen Frankreich und Kroatien. Die Franzosen gewannen im Halbfinal gegen Island überraschend souverän 36:28, Kroatien bezwang Polen trotz 9:10-Pausenrückstand am Ende verdient mit 24:21. Damit fehlt Frankreich noch ein Sieg, um Handball-Geschichte zu schreiben.
Das Team von Claude Onesta wäre die erste Mannschaft, die sich gleichzeitig Olympiasieger, Welt- und Europameister nennen könnte. Die Franzosen wurden in der Neuauflage des Olympia-Finals von 2008 nur in der ersten Halbzeit (16:14) gefordert. Nach der Pause setzten sie sich bis zur 41. Minute auf 26:18 ab.
Überragender Akteur in der "Equipe tricolore" war Nikola Karabatic, der eindrücklich bewies, warum er derzeit der wohl beste Handballer der Welt ist. Der Aufbauer, der im serbischen Nis geboren ist und für Montpellier spielt, erzielte neun Tore und verzeichnete keinen einzigen Fehlschuss. Nachdem Frankreich beim 12:13 (27.) zum dritten und letzten Mal nach dem 0:1 und dem 1:2 in Rückstand geraten war, schoss Karabatic vier Treffer in Serie zum 16:13 (30.). Zudem machte er enormen Druck auf die isländische Verteidigung, sodass immer wieder Lücken entstanden. "Das war unser bestes Spiel seit Beginn der EM", sagte Karabatic. Dass Island in der ersten Hälfte mitzuhalten vermochte, dazu trug massgeblich der bei den Kadetten Schaffhausen tätige Goalie Björgvin Gustavsson (total 12 Paraden) bei. Der 24-Jährige konnte sein zu Beginn hohes Niveau jedoch nicht halten.
Der zweite Halbfinal war geprägt von zwei starken Abwehrreihen. In der ersten Hälfte lagen mehrheitlich die Polen vorne. Mit vier Treffern in Serie wendeten die Kroaten ein 8:10 (29.) in ein 12:10 (33.), wobei drei der vier Treffer der erst 21-jährige Rückraumspieler Domagoj Duvnjak (total 5 Tore, alle nach der Pause) erzielte. Und diese Führung gaben sie nicht mehr preis. Zwar hätte es nach dem 22:18 (55.) nochmals spannend werden können, doch beim Stand von 22:19 verloren die Polen den Ballbesitz, weil ihr Trainer Bogdan Wenta eine gelbe Karte erhalten hatte. Die Kroaten schossen durch Ivano Balic das 23:19 (58.), womit die Partie entschieden war. Der kroatische Kulttrainer Lino Cervar hatte wegen seiner Spielerauswahl einige Kritik über sich ergehen lassen müssen. Deswegen erklärte er am vergangenen Mittwoch seinen Rücktritt auf das Ende der EM, er will nun aber doch weitermachen.
Halbfinals (in Wien): Island - Frankreich 28:36 (14:16). Kroatien - Polen 24:21 (9:10).
Um Rang 5: Dänemark - Spanien 34:27 (18:13).
Final (Sonntag, 17.30 Uhr): Frankreich - Kroatien.
Um Rang 3 (Sonntag, 15.00 Uhr): Island - Polen.
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch