26.05.2010
Das Schweizer Frauen-Nationalteam hat das EM-Qualifikationsspiel gegen die Ukraine mit 24:33 verloren. Vor rund 400 Zuschauern in Herzogenbuchsee zeigte die SHV-Auswahl eine überragende erste Halbzeit und lag gegen den Favoriten lange in Führung. Nach der Pause bauten die Schweizerinnen jedoch zu stark ab und mussten die Osteuropäerinnen ziehen lassen.
Das Schweizer Frauen-Nationalteam hat das EM-Qualifikationsspiel gegen die Ukraine mit 24:33 verloren. Vor rund 400 Zuschauern in Herzogenbuchsee zeigte die SHV-Auswahl eine überragende erste Halbzeit und lag gegen den Favoriten lange in Führung. Nach der Pause bauten die Schweizerinnen jedoch zu stark ab und mussten die Osteuropäerinnen ziehen lassen.
Es war eine begeisternde erste Halbzeit, welche die Schweizerinnen am Mittwochabend gegen die ukrainische Weltklasse-Equipe boten. Angetrieben vom frenetischen Publikum erwischte die von Alex Milosevic betreute Auswahl einen Traumstart und legte gleich vor. Die Schweizerinnen überraschten die Ukraine mit einer sehr agilen, offensiven Deckung und erarbeiteten sich vor allem in der Startphase viele Bälle. Die Osteuropäerinnen brauchten lange, um sich an die hartnäckige Spielweise der Schweiz zu gewöhnen und kamen bis zur Pause nie richtig in die Partie. Die SHV-Auswahl hingegen holte ein Optimum aus ihren Möglichkeiten heraus, hatte mit der zehnfachen Torschützin Nicole Dinkel die beste Akteurin auf dem Feld, und erspielte sich bis zur 20. Minute eine 10:7-Führung. Schade nur, dass die Schweizerinnen ihren Vorsprung gleich innert wenigen Minuten wieder preisgaben und mit einem 14:14 in die Kabine gehen mussten. Es war aus Schweizer Sicht ein schlechter Lohn für die gezeigte Leistung.
Schwer wog zudem der verletzungsbedingte Ausfall von Annick Bosshart. Die linke Flügelspielerin schied in der 16. Minute nach einem unglücklichen Zweikampf mit Verdacht auf Kreuzbandriss aus. "Dadurch konnten wir unser Konzept nicht durchziehen, und Kreisläuferin Ariane Geissmann musste auf den Flügel ausweichen. Das war schade", sagte Trainer Alex Milosevic. Dass es für das Heimteam aber so oder so ein schwieriges Unterfangen werden würde, die hohe Pace auch in der zweiten Halbzeit durchzuziehen, musste befürchtet werden. Es dauerte nach der Pause nur gerade drei Minuten, bis der Favorit aus Osteuropa die Verhältnisse wieder zurechtgebogen hatte. Die Ukrainerinnen kamen wesentlich entschlossener aus der Kabine zurück und überrannten die Schweizerinnen förmlich. Schon nach 150 Sekunden stand es 14:17, und von diesem Rückschlag sollte sich die SHV-Auswahl in der Folge nicht mehr erholen.
Die Ukrainerinnen konnten aus ihrer körperlichen Überlegenheit und dem breiteren Kader je länger je mehr Kapital schlagen, während auf Schweizer Seite die Kräfte sichtlich schwanden. "Wir müssen die physische Überlegenheit und die Kaderbreite der Ukraine anerkennen. Es zeigt uns ganz klar auf, woran wir weiter arbeiten müssen", sagte Alex Milosevic. Dennoch stemmte sich sein Team in der Schlussphase noch einmal gegen die Kanterniederlage. Mit drei Toren in Serie brachten Stephanie Haag, Nicole Dinkel und Ariane Geissmann ihre Equipe noch einmal auf 24:31 heran und liessen das Resultat am Ende zumindest etwas erträglicher aussehen.
Für die Schweizerinnen, die am Samstagvormittag in Rumänien ihre letzte Partie bestreiten, ist der EM-Traum vorbei. Nach dem 44:23-Sieg der Rumäninnen in Portugal sind beide Endrunden-Tickets vorzeitig vergeben.
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Schweiz – Ukraine 24:33 (14:14)
Mittelholz, Herzogenbuchsee – 400 Zuschauer – Sr. Chaskis/Tsakonas (GRE).
Torfolge: 1:0, 2:1, 4:2, 5:3, 5:5, 7:5, 8:7, 10:7 (20.), 10:10, 12:11, 12:13 (28.), 14:13, 14:14; 14:17, 15:18, 16:20, 18:21 (40.), 18:25, 20:26, 20:29, 21:31, 24:31, 24:33.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 3mal 2 Minuten gegen die Ukraine.
Schweiz: Brütsch/Huber (ab 37. und für 1 Penalty); Weigelt (3), Geissmann (2), Leuppi, Bosshart, Mustafoska (2), Willimann (1), Wenger (1), Dinkel (10/4), Haag (1), Dolder (4), Marty, Zurbuchen.
Ukraine: Vysotska/Tymoshenkova (ab 25. bis 30. und für 1 Penalty); Batkova (2), Pidpalova (6/1), Vergeliuk-Strile (2), Manaharova (7), Borshchenko (4), Gorilska (1), Shymkute (4/1), Sheiko, Laiuk (1/1), Vashchuk (3), Zoria (3), Tsybulenko.
Bemerkungen: Brütsch hält Penalty von Laiuk (22./10:9). Huber hält Penalty von Pidpalova (34./15:17). Gorilska schiesst Penalty an den Pfosten (57./23:31). Bosshart mit Knieverletzung ausgeschieden (16.).
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