Michael Suter: "Als Team an hohen Zielen wachsen"

07.05.2010

Im Hinblick auf die anstehende EM-Qualifikation bestreitet die Schweizer U19- Nationalmannschaft in der kommenden Woche (11. bis 13. Mai) den Sympany- Cup in Kloten. An diesem erstmals stattfindenden Vierländerturnier treffen die Schweizer Junioren mit Deutschland, Holland und Slowenien auf hochkarätige Gegner. Trainer Michael Suter spricht im Interview über die Ausgangslage.

Im Hinblick auf die anstehende EM-Qualifikation bestreitet die Schweizer U19- Nationalmannschaft in der kommenden Woche (11. bis 13. Mai) den Sympany- Cup in Kloten. An diesem erstmals stattfindenden Vierländerturnier treffen die Schweizer Junioren mit Deutschland, Holland und Slowenien auf hochkarätige Gegner. Trainer Michael Suter spricht im Interview über die Ausgangslage.

Michael Suter, die Schweizer U19-Junioren treffen am Sympany-Cup in Kloten auf Deutschland, Slowenien und Holland sind. Welche Bedeutung hat dieses Turnier für Ihre Auswahl?
Michael Suter: "Wir haben eine sehr intensive Zeit hinter uns, in der wir uns sehr gewissenhaft auf die EM-Qualifikationsspiele vorbereiten, die Mitte Mai in Ungarn stattfinden. Der Sympany-Cup in Kloten ist für uns die eigentliche Hauptprobe um zu sehen, wo wir wirklich stehen. Es werden für uns die letzten offiziellen Länderspiele vor der EM-Quali sein. Wir freuen uns enorm auf das starke Teilnehmerfeld und werden alles dafür tun, möglichst positiv abzuschneiden."

Turniersieg – oder möglichst viel lernen: Welche Ziele verfolgt die Schweiz am Turnier in Kloten?
Michael Suter: "Wir haben von den vergangenen zwölf Länderspielen zehn gewonnen und nur eines verloren. Trotzdem dürfen wir die Realitäten nicht aus den Augen verlieren. Bei dieser Konkurrenz wird es sehr schwierig, den Turniersieg zu erreichen. Und dennoch: Wir werden uns hohe Ziele setzen – denn nur daran können wir als Team wachsen. Turniersieg hin oder her: Am Schluss zählt ohnehin nur unser Abschneiden bei der EM-Qualifikation."

Die Gegner sind schon hochkarätig....
Michael Suter: "Absolut, ja. Die Holländer sind stark, auch wenn es uns an Weihnachten bei einem Turnier gelang, sie zu besiegen. Die körperlich enorm starken Slowenen schlugen wir zweimal zum Jahreswechsel in Testspielen. Turnierfavorit ist sicherlich der Europameister Deutschland. Unsere Nachbarn gehören seit Jahren zu den Top-Drei-Nationen im Nachwuchs. Gegen dieses Team haben wir denn auch unsere letzte Niederlage kassiert. Trotzdem: Das Minimalziel ist ganz klar Rang zwei. Deutschland wollen wir herausfordern. Wir müssen da eben Defizite durch noch mehr Engagement wettmachen."

Welche Rolle spielt Ihnen als Trainer die Qualität der teilnehmenden Mannschaften?
Michael Suter: "Das ist das Entscheidende: Uns nützen drei schwache Teams und ein so erreichter allfälliger Turniersieg nicht viel. Ich bin froh, dass es gelungen ist, das vielleicht stärkste Teilnehmerfeld zu verpflichten, das bisher bei einem Juniorenturnier in der Schweiz dabei war."

Sie waren selber auch mal Nationalspieler. Was ist so speziell daran für einen jungen Ahtleten, gegen den Europameister anzutreten?
Michael Suter: "Sich mit den besten der Welt messen zu können, das ist immer ein ganz spezielles Ereignis. Da sieht man, wo man steht. Diese Vergleiche zeigen auch immer deutlich auf, an was man noch zu arbeiten hat. Das ist für die Entwicklung der Spieler unheimlich wertvoll. Und darum geht es in der Nachwuchsförderung letztlich."

Wie beurteilen Sie die Entwicklung des aktuellen U19-Nationalteams?
Michael Suter: "Die jüngsten Resultate sind eine eindrückliche Bilanz. Wir haben seit Ende Oktober sechzehn offizielle Länderspiele ausgetragen. Geschlagen geben mussten wir uns nur Deutschland. Das Team hat sich seit letztem Sommer enorm entwickelt. Wir treten wirklich als Einheit auf, haben eine gesunde Sieger-Mentalität entwickelt und damit viele Top-Nationen bezwungen. Das ist erfreulich und gibt uns für die Spiele bei der EM-Qualifikation das nötige Selbstvertrauen."

Sie sprechen die EM-Qualifikation an. Das Turnier in Ungarn ist sehr anspruchsvoll, nicht zuletzt auch weil sich aus den drei Teams nur eines qualifizieren wird. Wie gross ist die Chance, dass es dann auch klappt?
Michael Suter: "Auswärts in Ungarn ist das für uns eine sehr schwere Aufgabe. Man kann dort vieles nicht beeinflussen. Aber wenn das Turnier korrekt abläuft, werden wir den Ungaren sicher Paroli bieten können. Wir wollen versuchen, das zu wiederholen, was dem Schweizer Männer-Nationalteam auch mal gelang: Sich in Ungarn gegen das Heimteam durchzusetzen."

Wo muss sich Ihr Team noch verbessern, damit die EM erreicht wird?
Michael Suter: "Wir arbeiten an Details, das Gerüst steht. Auf gewissen Positionen fehlt es noch an Konstanz auf diesem hohen Niveau, aber das ist in diesem Alter normal. Das hat auch mit der Clubsituation zu tun, wo einige unserer Spieler zu wenig gefordert werden. Das aber können wir nur mittelfristig beeinflussen. Jetzt wollen wir als Team am Sympany-Cup Mass nehmen an den Besten und unsere Abläufe noch weiter optimieren. Gerade dafür sind Turniere auf diesem hohen Niveau sehr wertvoll, weil uns die Gegner zwingen werden, trotz viel Tempo eben auch enorm präszise und konzentriert zu spielen."

Welche Stärken zeichnet das aktuelle U19-Nationalteam aus?
Michael Suter: "Wir haben dank vieler Spiele zuletzt in der Deckung ein konstant hohes Niveau und eine Stilsicherheit erreicht, die uns international durchaus konkurrenzfähig macht. Dazu hat das Team Freude daran entwickelt, einen schnellen, kreativen und trotzdem klar strukturierten Handball zu zeigen. Darauf werden wir aufbauen."

Sympany-Cup in Kloten, Spielplan:

Dienstag, 11. Mai
18 Uhr: Schweiz – Slowenien
20 Uhr: Deutschland – Holland 
 
Mittwoch, 12. Mai
16 Uhr: Slowenien – Deutschland
18 Uhr: Holland – Schweiz 
 
Donnerstag, 13. Mai
11 Uhr: Slowenien – Holland
13 Uhr: Deutschland – Schweiz
 
Alle Spiele in der Sporthalle Ruebisbach in Kloten
Weitere Infos zum Turnier unter www.sympany-cup.ch

Quelle: Benedikt Anderes, www.sympany-cup.ch

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