20.05.2011
Die Kadetten Schaffhausen haben im NLA-Playoff-Final auch die zweite Partie auswärts gegen Pfadi Winterthur mit 26:23 gewonnen und in der Best-of-5- Serie damit auf 2:0 gestellt. Die Schaffhauser können am nächsten Mittwoch vor heimischem Publikum alles klar machen. Pfadi vergab vor 1550 Fans in der Eulachhalle die grosse Chance, dem Favoriten ein Bein zu stellen.
Die Kadetten Schaffhausen haben im NLA-Playoff-Final auch die zweite Partie auswärts gegen Pfadi Winterthur mit 26:23 gewonnen und in der Best-of-5- Serie damit auf 2:0 gestellt. Die Schaffhauser können am nächsten Mittwoch vor heimischem Publikum alles klar machen. Pfadi vergab vor 1550 Fans in der Eulachhalle die grosse Chance, dem Favoriten ein Bein zu stellen.
Die Schaffhauser haben das gewünschte Break bei erster Gelegenheit erreicht. Unter normalen Umständen ist der Champions-League-Achtelfinalist nicht mehr abzufangen. Deshalb ist am kommenden Mittwoch in der Schweizersbild-Halle der fünfte Titelgewinn wohl programmiert. Schlagen kann sich der Dominator der Liga im Prinzip im Prinzip nur noch selber – aber das ist nach 120 Playoff-Final-Minuten keine neue Erkenntnis.
"Gewonnen haben wir noch nichts. Aber es ist jetzt wohl vor allem noch eine Kopfsache", erklärte Björgvin Gustavsson. Der überragende Keeper der Kadetten stoppte die phasensweise gefährlich aufkommenden Pfader in der zweiten Hälfte nahezu im Alleingang. Seinen Paraden hatten die Nummer 2 der NLA nichts zu entgegnen. Und mit drei gehaltenen Penaltys (alle von Nationalspieler Kurth) setzte er den "Titel-Akzent".
Zu viele Fehler der Pfader
Mit einer Serie von "unforced errors" manövrierte sich der Aussenseiter bereits in den ersten 13 Minuten in eine ungünstige Lage. Marco Kurth scheiterte mit zwei Penaltys an Björgvin Gustavsson. Vor und nach den vergebenen Chancen des Winterthurer Captains leisteten sich Severin Brüngger sowie der frühere Bundesliga-Professional Heiko Grimm weitere folgenschwere Fehler. Das früh eingehandelte Handicap von drei Treffern wäre indessen in der verbleibenden Spielzeit mehrfach zu korrigieren gewesen. Nach der Pause stellten die generös kämpfenden Einheimischen den Favoriten zeitweise vor Probleme. Zwischen der 37. und der 50. Minute verschafften sich die Zürcher optische Vorteile.
Als die Winterthurer – allen voran der topfitte Rückkehrer Brüngger – auf dem Parkett Emotionen entfachten, liess sich der Dominator der Liga aus den Reserven locken. Im entscheidenden Moment hatten die ausländischen Professionals der Schaffhauser aber mehr zu bieten als die Gastgeber. Die beiden Aufbauer Mait Patrail (6 Treffer) und Rares Jurca (8/6) liessen sich kaum eine Möglichkeit entgehen – ihre Bilanz war mit lediglich drei Fehlschüssen erstklassig.
Brünggers ehrliches Fazit
Die Effizienz der beiden Schaffhauser Topskorer war meisterhaft und mit jener der Zürcher nicht zu vergleichen. Beim Stand von 19:20 und 20:21 vergab der Aussenseiter serienweise hochprozentige Möglichkeiten. Coach Adrian Brüngger zählte "vier bis fünf 100-Prozentige" und dachte wohl in erster Linie an Marco Kurth, der dreimal vom Siebenmeterpunkt aus gescheitert war. Dass sich die Winterthurer trotzdem erst in den letzten sechs Minuten entscheidend abschütteln liessen, spricht für die Moral und den Charakter der Pfader. Sie bedrängten und forderten die europäische Auswahl des Kontrahenten erneut verblüffend lange. Physische Unterschiede waren jedenfalls keine erkennbar.
Allzu viel mochte Brüngger seiner Equipe deshalb nicht vorwerfen. Sie hätten eigentlich fast am Limit gespielt. Der Ertrag blieb dennoch aus. "Das kommt ja nicht ganz überraschend", kommentierte Brüngger das Verdikt. "In ihrem Kader stehen 15 Profis. Die sorgen dann halt für den Unterschied." Aufgeben werde keiner, aber ein Comeback sei nun fast nicht mehr zu schaffen: "Ein Sieg von uns in Schaffhausen wäre eine Sensation."
Pfadi Winterthur – Kadetten Schaffhausen 23:26 (11:14)
Eulachhalle – 1550 Zuschauer – Sr. Meyer/Buache.
Torfolge: 1:0, 2:1, 2:3, 3:3, 3:6, 4:6, 5:7, 6:7, 6:8, 7:8, 7:10, 8:10, 8:12, 9:12, 10:12, 10:13, 11:13, 11:14; 12:15, 13:17, 14:17, 14:18, 16:18, 16:19, 17:19, 17:20, 19:20 (45.), 19:21, 20:21 (50.), 20:23, 21:23, 21:24, 22:24, 22:25, 23:25, 23:26.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Pfadi, 6mal 2 Minuten gegen Schaffhausen.
Pfadi: Pramuk/Baur (für 2 Penaltys); Krauthoff (2), Kasapidis, Hess (1), Kurth (6/1), Grimm, Kipili (1), Scheuner (2), Svajlen (6/2), Brüngger (2), Steiner (1), Tarhai, Krieg (2).
Kadetten: Gustavsson/Quadrelli (für 1 Penalty); Kukucka (1), Goepfert (1), Graubner, Patrail (6), Filip (1), Starczan (2), Jurca (8/6), Stojanovic (3), Bucher (1), Ursic (3).
Bemerkungen: Pramuk hält Penalty von Ursic (7./2:2). Gustavsson hält drei Penaltys von Kurth (12./3:5, 14./3:6 und 43./17:19). Svajlen schiesst Penalty neben das Tor (31./11:14) Timeouts: Pfadi (30./11:14), Kadetten (58./22:24).
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