U19-Quali: Das Ende aller Schweizer Träume

24.04.2011

Die Schweizer U19-Juniorinnen haben am EM-Qualifikationsturnier in der Zentralschweiz das dritte und letzte Spiel gegen Österreich diskussionslos 22:30 verloren. Vor 350 Zuschauern in Zug blieben die Schweizerinnen erneut weit unter den Erwartungen und waren eine ganze Handball-Welt vom Gegner entfernt. Nach 27 Minuten lag die SHV-Auswahl mit 5:17 zurück.

Die Schweizer U19-Juniorinnen haben am EM-Qualifikationsturnier in der Zentralschweiz das dritte und letzte Spiel gegen Österreich diskussionslos 22:30 verloren. Vor 350 Zuschauern in Zug blieben die Schweizerinnen erneut weit unter den Erwartungen und waren eine ganze Handball-Welt vom Gegner entfernt. Nach 27 Minuten lag die SHV-Auswahl mit 5:17 zurück.

Auch Österreich war für die SHV-Auswahl eine Nummer zu gross. Und zwar in vielerlei Hinsicht. Körperlich, athletisch oder auch spielerisch. Die Schweizerinnen, die mit einem deutlichen Sieg sogar noch Chancen auf die EM-Teilnahme gehabt hätten, sahen in Zug von Beginn an kein Land. Nach acht Minuten bezog Trainer Alex Milosevic beim Stand von 1:6 bereits seine Auszeit – ehe er fast hilflos zusehen musste, wie Österreich bis zur 27. Minute auf 17:5 davon zog. Es war ein Resultat, das in seiner Deutlichkeit keine Fragen offen liess.

Die Gründe dafür waren zahlreich. Die SHV-Auswahl, die gestern gegen Deutschland immerhin noch während 40 Minuten mitgehalten und kämpferisch überzeugt hatte, kam heute mit der massiven österreichischen Deckung von Anfang an nicht zurecht. Es fehlte an Dynamik, an Präzision, an Ideen und an allen Ecken und Enden. Und zwar sowohl vorne als auch hinten. Leistungsträgerinnen wie Noëlle Frey, Ivana Ravlic oder Stephanie Mathys kamen nicht auf Touren, und dem Goalie-Duo Krstic/Wieland gelangen in 30 Minuten gerade einmal zwei Paraden – viel zu wenig, um gegen ein international erprobtes Team zu bestehen. Die SHV-Auswahl wirkte vom hohen Tempo allgemein überfordert, verlor phasenweise fast sämtliche Zweikämpfe und musste sich vor eigenem Publikum bis zur Pause vorführen lassen.

Danach war die Luft natürlich draussen. Österreich nahm mit der sicheren Qualifikation vor Augen das Tempo heraus und ermöglichte der SHV-Auswahl damit doch noch den späten Einstieg in die Partie. Es entwickelte sich eine zerfahrene, von Fehlern geprägte Begegnung, in der die Schweizerinnen leichtes Oberwasser hatten und erfolgreich Schadensbegrenzung betreiben konnten. Vor allem zwischen der 35. und der 50. Minute, als die SHV-Juniorinnen von 9:22 auf 17:24 verkürzten, gelang so etwas wie eine kleine Rehabilitation für das vorher Gezeigte. Es war gut zu sehen, dass das Team trotz der hoffnungslosen Situation niemals aufgab und weiterkämpfte. Dadurch gelang es immerhin, eine drohende Kanterniederlage abzuwenden. Es war der unspektakuläre Abschluss eines ganz bitteren Wochenendes.


Schweiz – Österreich 22:30 (8:19)
Sporthalle, Zug – 350 Zuschauer – Sr. Nabokau/Kulik (Wruss).
Torfolge: 0:2, 1:2, 1:6, 2:6, 2:10 (14.), 3:10, 3:12, 4:12, 4:15 (20.), 5:15, 5:17, 6:18, 8:18, 8:19; 8:21, 9:21, 9:22, 11:22, 11:23, 14:23, 14:24, 17:24, 17:26, 19:27, 20:28, 20:29, 22:29, 22:30.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 9mal 2 Minuten gegen Österreich.
Schweiz: Krstic/Wieland (19. bis 40.); Ravlic, Lisa Frey, Scherer (4), Jugovic (3), Savic, Cavallari (7), Kündig (2/2), Metzler (2), Hochstrasser, Ussia, Mathys, Noëlle Frey (4).
Österreich: Flöck/Melleschnig (ab 38.)/Lamprecht (ab 49.); Müller (1), Kaiser (3), Ramsebner (4), Sonja Frey (7/2), Goricanec (4), Ivancok (3), Thurner (5), Mauler (1), Zahrada (1), Kogler (1), Felsberger.
Bemerkungen: Schweiz ohne Steinemann, Heini, Kreiliger und Fellmann (alle überzählig). Noëlle Frey schiesst Penalty über das Tor (17./3:11). Flöck hält Penalty von Ravlic (22./4:15).

Quelle: Marco Ellenberger

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