WM in Schweden: Der Titel führt über Frankreich

13.01.2011

Titelverteidiger Frankreich steigt als Favorit in die heute Donnerstag beginnende Handball-Weltmeisterschaft in Schweden. Die Franzosen um Trainer Claude Onesta haben im vergangenen Jahr Geschichte geschrieben, als sie nach dem Olympiasieg 2008 und WM-Gold 2009 auch Europameister wurden. Alle drei Titel gleichzeitig hatte zuvor noch keine Nation inne gehabt.

Titelverteidiger Frankreich steigt als Favorit in die heute Donnerstag beginnende Handball-Weltmeisterschaft in Schweden. Die Franzosen um Trainer Claude Onesta haben im vergangenen Jahr Geschichte geschrieben, als sie nach dem Olympiasieg 2008 und WM-Gold 2009 auch Europameister wurden. Alle drei Titel gleichzeitig hatte zuvor noch keine Nation inne gehabt.

Da mit Torhüter Thierry Omeyer, Regisseur Nikola Karabatic und Verteidigungsspezialist Didier Dinart die wichtigsten Kräfte weiter dabei sind, dürfte es schwierig werden, die "Equipe tricolore" vom Thron zu stossen. Ein Fragezeichen ist allerdings, wie gut die Franzosen den verletzungsbedingten Ausfall des sprunggewaltigen Daniel Narcisse verkraften werden. "Wenn du einen Titel gewonnen hast, willst du dieses Gefühl immer und immer wieder erleben. Wir wollen nicht, dass diese Story ein Ende nimmt - das ist unsere Motivation", sagte der französische Trainer Claude Onesta, der seit 2001 im Amt ist. Jeder um das Team herum, erwarte den Titel. Es wäre der vierte für die "Grand Nation" nach 1995, 2001 und 2009, womit sie zu den in dieser Statistik führenden Nationen Schweden und Rumänien aufschliessen würde. Letztmals ist es den Rumänen im Jahr 1974 gelungen, den WM-Titel zu verteidigen.

Die Goldmedaille gewinnt zusätzlich an Reiz, als sich nur der Weltmeister direkt für die Olympischen Spiele 2012 in London qualifiziert. Jene Teams auf den Rängen 2 bis 7 erreichen eines von drei Qualifikationsturnieren. In diesen spielen jeweils vier Teams um insgesamt sechs Startplätze. Dazu kommen die nächsten Titelträger aus Europa, Asien, Afrika und Panamerika.

Onesta glaubt, dass sich mindestens acht Mannschaften Hoffnungen auf die Halbfinals machen können. Dazu gehört sicher auch Deutschland, der Vorgänger von Frankreich als Weltmeister. Allerdings hat die DHB-Auswahl gegenüber den Topteams etwas an Boden eingebüsst. Immerhin konnten die Deutschen erstmals seit der EM 2002 in Schweden ohne Verletzungssorgen an ein Grossereignis reisen. Das Team von Heiner Brand bekommt es bereits in der Vorrunde mit happigen Gegner zu tun, und zwar mit Frankreich, Spanien, Tunesien, Ägypten und Bahrain - die ersten drei schaffen den Sprung in die Hauptrunde.
 
"Wir haben also vier Endspiele, gegen Bahrain müssen wir gewinnen", erklärte Brand. Für die Deutschen ist in Schweden Wiedergutmachung angesagt, beendeten sie die letztjährige EM doch lediglich im 10. Rang. "Die Spieler wissen, was in Österreich falsch gelaufen ist. Man kann nur Erfolg haben, wenn mit voller Leidenschaft und voller Konzentration gespielt wird, vor allem in der Abwehr", sagte Brand.

Neben Frankreich gilt Kroatien als heissester Kandidat auf den Titel. Der Olympiasieger von 1996 und 2004 scheiterte an der WM 2009 sowie der EM 2010 erst im Final. Bei den Osteuropäern ist neu Slavko Goluza der Chef an der Seitenlinie. Dieser tritt in grosse Fussstapfen, denn er ersetzte die kroatische Legende Lino Cervar. Die Ambitionen der Kroaten sind klar. "Okay, in dem Fall müssen wir in Schweden Gold gewinnen", hatte Kreisläufer Igor Vori nach dem verlorenen EM-Final erklärt. Goluza hielt sich etwas zurück: "Wir werden Schritt für Schritt nehmen und dann schauen, was dabei rauskommt." Für ihn gibt es in Skandinavien mehr Favoriten als üblich.

Zu den weiteren Mitfavoriten gehören sicher auch der WM-Dritte Polen, Spanien, der Olympia-Zweite Island oder Dänemark, das in Malmö auf die Unterstützung zahlreicher Fans zählen kann. Bei Island hütet Björgvin Gustavsson, der Goalie der Kadetten Schaffhausen, das Tor. Für die Rumänen spielt dessen Teamkollege Rares Jurca. Bei den Slowaken figurieren Keeper Martin Pramuk, Ladislav Tarhai (beide Pfadi Winterthur) sowie Peter Kukucka (Kadetten) auf der provisorischen Meldeliste, Pramuk dürfte allerdings kaum zum Zug kommen.

Erstmals bei einer WM kassieren die Vereine sogenannte Abstellgebühren, der Weltverband IHF zahlt insgesamt mehr als 1,2 Millionen Schweizer Franken aus.

Quelle: Sportinformation (si)

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