17.11.2012
Die Kadetten Schaffhausen haben in der Gruppenphase der Champions League im fünften Spiel die vierte Niederlage erlitten. Das Team von Urs Schärer unterlag Dinamo Minsk auswärts 23:33 und rutschte auf den letzten Tabellenplatz ab. Dass es für die Kadetten schwierig werden würde, in Minsk zu gewinnen, war angesichts der individuellen Klasse der Weissrussen klar gewesen. Eine dermassen hohe Niederlage ist jedoch eine Enttäuschung. "Man kann hier verlieren, aber mit zehn Toren Differenz habe ich ein Problem", sprach Schärer Klartext. Sie hätten nicht so gespielt, wie sie sich das vorgenommen hätten. Und dann komme ein solches Resultat zu Stande.
In der ersten Hälfte (12:14) hatten die Schaffhauser trotz vier Zweiminuten-Strafen noch mitgehalten, überzeugten sie vor allem in der Defensive. Nach der Pause brach der Schweizer Meister allerdings komplett ein. In den ersten elf Angriffen erzielten die Kadetten bloss zwei Tore und gerieten bis zur 42. Minute 14:21 in Rückstand. Bei den ersten zwei Abschlüssen in der zweiten Hälfte scheiterte Kreisläufer Julius Emrich freistehend am soliden Minsker Keeper Wadim Bogdanow, danach brachte Aleksandar Stojanovic einen Penalty nicht am eingewechselten Rade Mijatovic vorbei. In der Folge drehte die Negativspirale weiter. Auch in der Verteidigung liessen die Kadetten in der zweiten Hälfte nach - 19 Gegentore in 30 Offensivaktionen sind zu viel.
Durch die Absenzen von Rares Jurca und Andrija Pendic fehlten Schärer im Rückraum verlässliche Alternativen. Zwar avancierte Stojanovic, der einzige Linkshänder im Rückraum, mit sieben Toren zum besten Werfer seines Teams, in den zweiten 30 Minuten war er allerdings nur noch zweimal erfolgreich. Vier Treffer schoss Christian Dissinger, der seinen 21. Geburtstag feierte. Der von einer leichten Gehirnerschütterung genesene Deutsche konnte jedoch nicht kaschieren, dass ihm nach einem im Oktober 2011 erlittenen Kreuzbandriss und weiteren Knieproblemen noch einiges zur Bestform fehlt. Das Gleiche gilt für den zu Saisonbeginn verletzten Regisseur Peter Kukucka (ein Tor), das Herzstück der Equipe. Der Slowake bestritt sein erstes Champions-League-Spiel in dieser Saison. "Das darf keine Ausrede sein", so Schärer. Fakt ist aber, dass den Schaffhausern unter diesen Umständen einiges an Qualität im Rückraum fehlt. Bei den Minskern dagegen trumpfte Spielmacher Pawel Atman gross auf. Der russische Internationale traf wie der halbrechte Aufbauer Sergej Onufrienko siebenmal.
Bereits am kommenden Donnerstag treffen die beiden Equipen in Schaffhausen wieder aufeinander. Dannzumal ist für die Kadetten ein Sieg Pflicht. Ansonsten rückt der Traum von der dritten Achtelfinal-Qualifikation in Serie in der Champions League in einige Ferne.
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