28.10.2012
Die Schweizer Nationalmannschaft startet am Mittwoch in Mazedonien in die zweite Phase der EM-Qualifikation. Am darauffolgenden Sonntag, 4. November, steht in Schaffhausen gegen Spanien das erste Heimspiel auf dem Programm. David Graubner, der zu Beginn der Saison von den Kadetten in die Bundesliga wechselte, erzählt im Interview von seinen ersten Erfahrungen in der besten Liga der Welt und blickt voraus auf die EM-Qualifikation.
David Graubner, nach dem Wechsel von den Kadetten in die Bundesliga folgt nun der erste Nationalmannschafts-Zusammenzug, und dann gleich wieder in Schaffhausen. Wie gross ist die Freude auf das Wiedersehen?
Die Freude ist natürlich sehr gross, nach ein paar Monaten wieder zurückzukehren. Ich freue mich vor allem darauf, ein paar Jungs der Nationalmannschaft wieder zu sehen. Und auch auf die Leute und die Halle in Schaffhausen.
Du isst mit deinem Verein Grosswallstadt in der Bundesliga hartes Brot – aus den ersten neun Spielen resultierte nur ein Punkt. Wie würdest du dein Ausland-Abenteuer bisher beschreiben?
Ich persönlich bin zu Beginn wohl über Erwartungen gestartet. Ich habe es mir schwieriger vorgestellt, und konnte gute Leistungen abrufen. Aber zuletzt hat es auch bei mir angefangen, etwas zu harzen. Der Druck auf die Mannschaft wird von zu Spiel zu Spiel grösser, und es ist auch etwas die Lockerheit verlorengegangen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir ein happiges Startprogramm hatten. Die Spiele, die wir gewinnen müssen, die kommen erst noch.
Was nimmst du nun aus diesen ersten Monaten in der Bundesliga in die Nationalmannschaft mit?
Sicher den höheren Rhythmus und die Intensität. Es geht in Grosswallstadt in jedem Spiel ums Überleben. Und dieses Bewusstsein können wir sicher auch mit der Nationalmannschaft brauchen. Die Situation ist nämlich vergleichbar. Wir müssen mit der Schweiz wie auch mit Grosswallstadt immer versuchen, absolut bereit zu sein und jeden möglichen Punkt zu holen, auch wenn wir nicht über vierzehn Topstars verfügen.
Zum Auftakt der EM-Qualifikation steht mit Mazedonien gleich ein starker Gegner vor der Tür. Was erwartest du in Skopje für ein Spiel?
Ich erwarte dort ein sehr schwieriges Spiel, und das nicht nur, weil der Auftakt in eine solche Ausscheidung sowieso immer heikel ist. Mazedonien hat am letzten Grossanlass (5. Platz an der EM in Serbien, Red.) gezeigt, was es kann, und über Kiril Lazarov müssen wir gar nicht erst diskutieren – das ist ein Weltklasse-Mann im Rückraum. Mazedonien ist sehr Heimstark und ist mit dem fanatischen Publikum auch recht unangenehm zu spielen.
Im Vergleich zur ersten Qualifikations-Phase im Juni ist die Schweiz nun wieder der Aussenseiter. Die SHV-Auswahl kann in den Spielen eigentlich nur gewinnen. Hilft das, um befreit aufzuspielen?
Auf dem Papier mögen wir der Aussenseiter sein, das ist richtig. Intern haben wir aber schon etwas Druck. Ich persönlich und auch der Rest der Nationalmannschaft sind es nämlich leid, in diesen Ausscheidungen zwar gut zu spielen, aber am Ende trotzdem zu verlieren. Der Vorteil als Aussenseiter mag sein, dass die Erwartungen vielleicht nicht so hoch sind. Aber wenn wir in dieser Gruppe etwas reissen wollen, dann müssen wir das Spiel in Mazedonien gut gestalten und vielleicht sogar punkten. Es hilft uns nicht, immer nur in der Vorqualifikation erfolgreich zu sein. Wir wollen mit der Nationalmannschaft etwas erreichen und endlich einen Schritt weiterkommen.
EM-Qualifikation, Spiele 1+2
Mazedonien – Schweiz
Mittwoch, 31. Oktober, 20 Uhr, Boris Trajkovski, Skopje
Schweiz – Spanien
Sonntag, 4. November, 16 Uhr, BBC Arena, Schaffhausen
Modus: Die Schweiz trifft in einer Vierergruppe auf Spanien, Mazedonien und Portugal. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe sowie der beste Dritte aller sieben Gruppen qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde 2014 in Dänemark.
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch