01.11.2012
Die Schweizer Handball-Nationalmannschaft hat zum Auftakt der zweiten Phase der EM-Qualifikation auswärts in Mazedonien eine 24:30-Niederlage bezogen. Vor 4000 Zuschauern in Skopje blieb die SHV-Auswahl, die dem Gegner über weite Strecken nicht viel entgegenzusetzen hatte, ohne Chance auf eine Überraschung. Die Partie war bereits zur Pause (17:9) entschieden.
Das deutlich Beste war für die Schweizer Nationalmannschaft in Mazedoniens Hauptstadt am Ende das Resultat. Mit dem 24:30 war die Equipe von Trainer Goran Perkovac nämlich ziemlich gut bedient, denn bis zur 41. Minute war es eine sehr einseitige Angelegenheit gewesen. Mazedonien führte zu jenem Zeitpunkt schon mit 25:12 und hatte längst jeden Zweifel über den Ausgang der Partie beseitigt. Die Schweizer, die nie zu ihrem Spiel fanden, machten dabei nicht wirklich Werbung in eigener Sache. Und erst, als die Equipe um Weltstar Kiril Lazarov einen Gang zurückschaltete, entwickelte sich dann doch noch so etwas wie ein ausgeglichenes Spiel, in dem es der SHV-Auswahl gelang, das Resultat zu schönen.
Es fehlte beim Schweizer Nationalteam in der Boris-Trajkovski-Arena an allen Ecken und Enden. Die Verteidigung kam meist einen Schritt zu spät, den Torhütern gelang in der ersten Halbzeit keine einzige Parade, und in der Offensive wurde aus dem Spiel heraus viel zu wenig Druck entwickelt. "Wir haben während 40 Minuten nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten", sagte Goran Perkovac. "Unser Auftritt war zu wenig aggressiv, zu wenig konsequent." Die SHV-Auswahl zeigte ausserdem kaum Emotionen und liess sich phasenweise richtiggehend vorführen. Es waren dabei vor allem die Leistungsträger wie Andy Schmid, Marko Vukelic oder Manuel Liniger, die nicht auf Touren kamen und weit unter ihren Möglichkeiten blieben.
Die Hoffnung, den heimstarken Mazedoniern mit einem risikofreudigen, aggressiven und emotionalen Auftritt auf Augenhöhe zu begegnen, zerschlug sich so schon nach wenigen Minuten. Einzig David Graubner (5) rief sein Angriffs-Rendement in der ersten Halbzeit einigermassen ab, ansonsten war die SHV-Offensive mehr oder weniger inexistent. Und erst, als Nicolas Raemy kurz vor der Pause das Feld betrat, änderte sich daran etwas. Der 20-jährige Linkshänder überzeugte mit einem erfrischenden, unbekümmerten Auftritt und sorgte mit seinen schönen Toren für die raren Höhepunkte im Schweizer Spiel. Er stand damit am Anfang der Leistungssteigerung, die es der SHV-Auswahl immerhin ermöglichte, die zweite Halbzeit noch mit 15:13 zu gewinnen.
Ansonsten gab es am Mittwoch nicht viel Positives, das die Schweizer vom ersten Spiel der Ausscheidung nach Hause nehmen können. "Ich bin gespannt, wie die Mannschaft am Sonntag reagiert. Wenn wir nicht mit viel mehr Engagement und Konsequenz auftreten, können wir Spanien nicht fordern", sagte Goran Perkovac. Immerhin eines mag zuversichtlich stimmen: Einen noch schwärzeren Tag als in Skopje dürften die Schweizer in Schaffhausen kaum mehr einziehen können.
Qualifikation für die EM 2014 in Dänemark
Mazedonien – Schweiz 30:24 (17:9)
Boris Trajkovski, Skopje – 4000 Zuschauer – Sr. Poulsen/Mortensen (Dä).
Torfolge: 1:0, 2:2, 4:2, 7:3, 8:5, 11:5 (21.), 12:7, 14:7, 17:8, 17:9; 20:9, 21:10, 21:12, 25:12 (41.), 26:13, 26:15, 27:18, 28:20, 29:22, 30:24.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Mazedonien; 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Mazedonien: Mitrevski (14 Paraden); Mitko Stoilov (1), Manaskov (4), Stojanche Stoilov (6), Kiril Lazarov (5/1), Jonovski, Angelovski (2), Temelkov (3), Mirkulovski (4), Markoski, Dimovski (2), Georgievski (2), Filip Lazarov (1), Levov.
Schweiz: Merz (1 Parade)/Portner (15. bis 30. und ab 42./5 Paraden); Schmid (2), Goepfert (3), Kurth (3), Liniger (1/1), Graubner (5), Scheuner (1), Raemy (5), Hess (1), Hofstetter (2), Vukelic, Ramseier, Freivogel, Schelbert (1), Pendic.
Bemerkungen: Mazedonien ohne Mojsovski (verletzt) und Ristovski (gesperrt). Schweiz ohne Svajlen, Andrija Pendic, Heer, Milosevic, Baviera, Quadrelli (alle verletzt), Ramseier (krank) und Friedli (überzählig). Schmid schiesst Penalty über das Tor (26./13:7). Länderspiel-Debüts von Stefan Freivogel und Filip Pendic.
Schweiz – Spanien
Sonntag, 4. November, 16 Uhr, BBC Arena, Schaffhausen
Live im Schweizer Sportfernsehen (SSF) sowie im Internet unter handballTV.ch und ehfTV.com.
Modus: Die Schweiz trifft in einer Vierergruppe auf Spanien, Mazedonien und Portugal. Die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe sowie der beste Dritte aller sieben Gruppen qualifizieren sich direkt für die EM-Endrunde 2014 in Dänemark.
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
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