01.06.2012
Dank des Sieges am Freitagabend in Thun sind die Kadetten Schaffhausen zum dritten Mal in Folge und zum sechsten Mal insgesamt Schweizer Meister geworden. Das Team von Petr Hrachovec musste allerdings härter als erwartet für den Titel kämpfen. Nach dem verlorenen Cupfinal wurden die Schaffhauser von Wacker Thun auch in den Playoffs an die Grenzen gebracht.
Dank des Sieges am Freitagabend in Thun sind die Kadetten Schaffhausen zum dritten Mal in Folge und zum sechsten Mal insgesamt Schweizer Meister geworden. Das Team von Petr Hrachovec musste allerdings härter als erwartet für den Titel kämpfen. Nach dem verlorenen Cupfinal wurden die Schaffhauser von Wacker Thun auch in den Playoffs an die Grenzen gebracht.
Dass die Kadetten erneut den nationalen Thron bestiegen, ist angesichts der Qualität ihres Kaders nichts als normal. Mehr erstaunt auf den ersten Blick, dass die Schaffhauser doch einige Mühe bekundeten, den Titel erfolgreich zu verteidigen. Sowohl im Halbfinal gegen den BSV Bern Muri als auch im Final gegen Thun erlitten sie jeweils eine Niederlage. Und im Schweizer Cup scheiterten sie gar im Endspiel an Wacker.
Ein Grund hierfür ist sicherlich, dass sich der neu verpflichtete Deutsche Christian Dissinger, der als grosses Talent gilt, Anfang Oktober einen Kreuzbandriss zuzog. Der linke Aufbauer war als Ersatz für den estnischen Schlüsselspieler Mait Patrail geholt worden. Captain David Graubner füllte diese Lücke lange hervorragend, doch seit seiner am Yellow-Cup erlittenen Fussverletzung "war er nicht mehr der gleiche", so Giorgio Behr, der Präsident der Kadetten. Zudem machten sich die Schaffhauser das Leben mit Tätlichkeiten selber schwer – Regisseur Peter Kukucka und der rechte Aufbauer Rares Jurca wurden jeweils für zwei Partien gesperrt.
"Es war ein schwieriger Saisonschluss", sagte Behr. "Ich bin nun eine grössere Sorge los." Es wäre für die Kadetten fatal gewesen, wenn sie in der nächsten Saison nicht erneut in der Champions League spielen könnten. Deshalb war der Druck enorm. Behr ging gar noch einen Schritt weiter: "Es wäre für den Schweizer Handball nicht gut gewesen, wenn wir nicht Meister geworden wären." Denn er spekuliert darauf, dass bald zwei Teams die Schweiz in der Champions League vertreten, wenn die Kadetten in der Königsklasse weiterhin überzeugen. In der abgelaufenen Saison qualifizierten sie sich zum zweiten Mal in Folge für die Achtelfinals, in denen sie den späteren Finalisten Atletico Madrid auswärts 30:26 bezwangen.
Lobende Worte fand Giorgio Behr für die Konkurrenten in der Schweiz: "Wir sind froh, dass Pfadi, St. Otmar, der BSV, Wacker und Kriens-Luzern aktiv sind und etwas machen. Die NLA ist gar nicht so schwach, wie man sagt. Das ist wichtig, und es kommen auch wieder Zuschauer. Für die nächste Saison prophezeit er, dass die Liga noch stärker werde. Dannzumal müssen die Kadetten ohne Graubner auskommen; dieser wechselt in die Bundesliga. Wie und ob sie den Captain ersetzen, ist gemäss Behr noch offen. "Wahrscheinlich nehmen wir ein, zwei Junge ins Team auf."
Weiter verlässt der tschechische Kreisläufer Vaclav Vrany den Verein; er wird durch den 26-jährigen Deutschen Julius Emrich ersetzt. Von diesem Transfer erhofft sich Behr noch mehr deutsche Zuschauer. Zudem kehrt Nikola Cvijetic von den Lakers Stäfa zu den Schaffhausern zurück. "Wir waren in diesem Jahr in einem Umstellungsprozess. Dieser ist gut gelungen, und nun schauen wir weiter", sagte Behr. Für die Zukunft hat er bereits vorgesorgt – er hat drei junge Schweizer im petto. "Wir wollen ja, dass die Nationalmannschaft weiterkommt."
Kadetten Schaffhausen – Palmarès. Meister: 2005, 2006, 2007, 2010, 2011 und 2012, sechsfacher Cupsieger. – Kader 2011/2012. Torhüter: Arunas Vaskevicius (Lit/38), Remo Quadrelli (26), Patrick Bläuenstein (37), Marco Wyss (22). Feldspieler: Marko Vukelic (25/nun beim RTV Basel), Peter Kukucka (Slk/29), Vaclav Vrany (Tsch/29), Florian Goepfert (23), David Graubner (28), Andrija Pendic (25), Jan Burkhard (22/nun bei Pfadi Winterthur), Leszek Starczan (Pol/34), Aleksandar Stojanovic (Ser/28), Uros Elezovic (Ser/30), Ruben Schelbert (23), Rares Jurca (Rum/29), Elio Bucher (28), Iwan Ursic (35), Nik Tominec (21), Christian Dissinger (De/20). – Trainer: Petr Hrachovec (Tsch). – Manager: Peter Leutwyler. – Präsident: Giorgio Behr.
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
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