WM-Qualifikation: Ein ganz bitteres Ende für die Schweiz

15.01.2012

Die Schweiz verpasst die Teilnahme am WM-Playoff. Die SHV-Auswahl von Trainer Goran Perkovac spielt in Litauen nach einem grossartigen Auftritt sehr unglücklich 24:24-Remis – und erzielt ein Tor zu wenig. Manuel Liniger vergibt nach Spielschluss die Chance, per Penalty den Sieg zu sichern. Litauen-Goalie Arunas Vaskevicius macht mit seiner letzten Parade die Hoffnungen zunichte.

Die Schweiz verpasst die Teilnahme am WM-Playoff. Die SHV-Auswahl von Trainer Goran Perkovac spielt in Litauen nach einem grossartigen Auftritt sehr unglücklich 24:24-Remis – und erzielt ein Tor zu wenig. Manuel Liniger vergibt nach Spielschluss die Chance, per Penalty den Sieg zu sichern. Litauen-Goalie Arunas Vaskevicius macht mit seiner letzten Parade die Hoffnungen zunichte.

Eigentlich hätte es gar nie so weit kommen dürfen. Die hervorragend eingestellten Schweizer traten vor 3750 Fans in Vilnius nämlich absolut beeindruckend auf. Das agile und aggressive 3-2-1 funktionierte so gut, dass die SHV-Auswahl bereits nach elf Minuten erstmals mit drei Toren führte. Offensiv war es neben der starken Teamleistung vor allem Marko Vukelic, der mit vier Toren in der ersten Halbzeit zu überzeugen wusste. Und weil sich die Schweizer in der Deckung immer wieder Bälle erkämpften, fiel es nicht einmal ins Gewicht, dass der litauische Keeper Arunas Vaskevicius in den ersten 30 Minuten schon elf Paraden zeigte. Die Schweiz führte zur Pause verdient mit 15:12.

Doch der Kadetten-Keeper sollte am Ende noch das Zünglein an der Waage spielen – und zwar leider zu ungunsten der aufopferungsvoll kämpfenden Schweizer. Goran Perkovac, der auf den Flügeln Jonas Dähler und Florian Goepfert das Vertrauen schenkte und im Tor eher überraschend auf Remo Quadrelli (starke 18 Paraden) setzte, durfte eine grossartige Leistung seiner Mannschaft zur Kenntnis nehmen. Auch nach der Pause blieben die Schweizer derart souverän, dass das Publikum in der Siemens-Arena verstummte. Spätestens, als Marko Vukelic nach 34 Minuten auf 18:13 erhöhte, hätte man sogar die sprichwörtliche Stecknadel fallen hören können – es sah nun wirklich sehr gut aus.

Mit dem Sieg vor Augen konnten die Schweizer ihr Spiel in den Schlussminuten aber doch nicht durchziehen. Litauen kam wieder näher heran, das Publikum erwachte und Arunas Vaskevicius wurde immer stärker. Die guten Chancen der SHV-Auswahl wurden seltener, und wenn es trotzdem eine Lücke gab, war auch Pech im Spiel: Wie bei Andy Schmid, dessen Abschluss nach 50 Minuten nach doppeltem Pfostentreffer zurück ins Feld kullerte. Das 23:20 zu jenem Zeitpunkt wäre möglicherweise die Entscheidung gewesen. Doch so kam das Heimteam eine Minute vor Schluss wieder zum Ausgleich. Und obwohl die SHV-Auswahl in ihrer letzten Offensiv-Aktion erneut vieles richtig machte, reichte es trotzdem nicht. Weder Iwan Ursic vom Kreis noch Manuel Liniger vom Penaltystrich brachten den Ball noch an Arunas Vaskevicius vorbei. Es war das ganz bittere Ende eines lange so erfreulichen Abends.


Litauen – Schweiz 24:24 (12:15)
Siemens-Arena, Vilnius – 3750 Zuschauer – Sr. Opava/Valek (Tsch).
Torfolge: 1:0, 2:1, 2:3, 3:3, 3:6, 6:6, 6:9, 7:9, 7:10, 8:10, 8:11, 9:11, 9:13 (26.), 11:13, 11:14, 12:14, 12:15; 12:16, 13:16, 13:18 (34.), 14:18, 16:18, 16:20, 17:20, 17:21 (43.), 19:21, 19:22 (47.), 22:22 (52.), 22:24 (56.), 24:24.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Litauen, 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz.
Litauen: Vaskevicius; Pleta (2), Rackauskas (7/3), Stankevicius (1), Cibulskis (1), Atajevas (5), Bernatonis (2), Andriuska (1), Eitutis (2), Novickis , Malasinskas, Grosas (2), Strazdas (1), Trainavicius.
Schweiz: Quadrelli/Portner (für 1 Penalty); Schmid (2), Graubner (1), Liniger (3/3), Ursic (2), Svajlen (1), Vukelic (5), Goepfert (3), Hofstetter (4), Hess (1), Heer, Dähler (1), Scheuner (1).
Bemerkungen: Schweiz ohne Stauber (krank), Spengler, Baumgartner (beide nicht eingesetzt), Milosevic, Fellmann (beide verletzt), Raemy (Pause). Quadrelli hält Penalty von Grosas (34./ 13:17). Vaskevicius hält Penalty von Liniger (60:00/24:24). Timeouts: Litauen (26./9:13, 60./ 24:24), Schweiz (29./11:13, 57./22:24).

Quelle: Marco Ellenberger

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