Champions League: Erster Punktgewinn für Wacker Thun

02.12.2013

Das Team von Martin Rubin trotzte dem klar favorisierten Metalurg Skopje auswärts ein 24:24 ab und gewann im siebten Spiel den ersten Punkt in der Gruppenphase der Champions League. Es wäre für Wacker gar noch mehr möglich gewesen. Eine Viertelstunde vor dem Ende führten die Thuner noch 20:16. Das 24:24 kassierten sie erst in der letzten Minute, nachdem zuvor Luca Linder unter Zeitnot verschossen hatte. Nach dem Schlusspfiff kamen die Gäste noch zu einem direkten Freiwurf, den Lukas von Deschwanden an den Pfosten setzte. Angesichts des knapp verpassten Sieges war Rubin zunächst enttäuscht: "Wir hätten beide Punkte verdient." Danach überwog aber der Stolz. "Das war ein Highlight, das ich nie mehr vergessen werde."

Zunächst hatte es gegen das mit zahlreichen mazedonischen Internationalen besetzte Ensemble von Metalurg nach einer weiteren klaren Niederlage für Wacker ausgesehen. Die Berner Oberländer zeigten sich zu Beginn der Partie von der ungewohnten Atmosphäre im Hexenkessel in Skopje beeindruckt - sie wurden bei jedem Angriff gnadenlos ausgepfiffen. So lagen sie rasch mit vier Toren im Hintertreffen (4:8). "Wir hatten am Anfang extrem viel Ehrfurcht", so Rubin. Erst nach einem gehaltenen Penalty von Marc Winkler spielte Wacker mit mehr Mut und zeigte fortan eine sensationelle Leistung. Die Gäste agierten im Angriff sehr geduldig und warteten auf ihre Möglichkeiten, wodurch sie die Mazedonier, die zuvor in der eigenen Halle unter anderem das Starensemble von Paris St-Germain bezwungen hatten, nervös machten. Zudem verteidigten sie "hervorragend" (Rubin).

Doch ohne den exzellent aufgelegten Winkler wäre das überraschende Resultat nicht möglich gewesen. Der 25-jährige Keeper wehrte nicht weniger als sechs Penaltys (!) ab und zeigte eine Weltklasse-Leistung. "Er hat es geschafft, die Weltstars zu verunsichern", sagte Rubin. Zum besten Werfer des Schweizer Meisters avancierte Lukas von Deschwanden. Der MVP der vergangenen NLA-Saison erzielte acht Tore. Je viermal trafen Thomas Rathgeb und Markus Hüsser.

Der Auftritt von Wacker ist umso höher einzustufen, als den Thunern mit den verletzten Nikola Isailovic, Roman Caspar und Borna Franic die gesamte erste Rückraum-Reihe fehlte. So kamen nur neun Feldspieler zum Einsatz. Rubin befürchtete nach dem schlechten Start eine weitere Kanterniederlage. "Ich hätte nicht viel auf uns gewettet", gab er zu. "Ich war extrem positiv überrascht." Das Programm, das seine Mannschaft in letzter Zeit zu bewältigen hatte, bezeichnete er für ein Amateurteam als "unmenschlich". Immerhin kann sich Wacker nun voll auf die nationalen Wettbewerbe konzentrieren, findet doch das nächste Spiel in der Champions League erst am 8. Februar statt. Dann empfängt Thun den FC Barcelona, den Leader der Gruppe C.

Quelle: Text: Sportinformation (Si), Foto: Christian Pfander (Wacker Thun).

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