12.06.2013
Die Schweizer Nationalmannschaft hat das letzte Heimspiel der laufenden EM-Qualifikation gegen Mazedonien vor 1850 Zuschauern in der Saalsporthalle mit 22:27 verloren. Die SHV-Auswahl, die sich offensiv enorm schwertat, kämpfte sich bis zur Pause zurück ins Spiel, gab die gute Ausgangslage aber mit einem Fehlstart in die zweite Halbzeit gleich selbst wieder aus der Hand. In der Schlussphase brachte Mazedonien um Naumche Mojsovski (9) und Kiril Lazarov (6/1) den Vorsprung ohne grössere Schwierigkeiten über die Zeit.
Die Konsequenzen der Niederlage sind nun absehbar. Nach sportlichem Ermessen ist der Sturz in die Vor-Qualifikation zur EM-Endrunde 2016 nicht mehr zu vermeiden. Auch wenn der Weltmeister Spanien am Sonntag nur noch mit der zweiten Garde antreten wird, ist ein Coup des Tabellenletzten praktisch ausgeschlossen - er figuriert nicht einmal mehr in den Top 25 des EHF-Rankings. Mögliche Gegner sind im kommenden April die Griechen, Estland oder Finnland. Mazedonien hingegen tritt am kommenden Wochenende nun zu einer Finalissima ums letzte EM-Ticket gegen Portugal an. Von solchen Perspektiven kann Goran Perkovac nur träumen: "Wir sind weit von Gegnern wie Mazedonien entfernt. Platz 4 in dieser Gruppe entspricht der Realität - wir sind ganz einfach nicht besser." Es war Perkovacs ungeschönte Momentaufnahme. Und im Augenblick der grossen Enttäuschung platzierte der Coach einen flammenden Appell: "In dieser Negativspirale steckt der Schweizer Handball seit bald 13 Jahren. Es wäre gut, wenn die Klubs und der Verband in Zukunft noch enger zusammenarbeiten, um diese Probleme zu lösen."
Atmosphäre wie in Skopje
30 genügende Minuten genügten selbstredend nicht, den Fünften der letzten EM zu stoppen. Innerhalb von 180 Sekunden erzwang der Favorit nach der Pause die Zäsur. Die Differenz von drei Treffern war gegen die von weit über 1200 mazedonischen Anhängern aufgeputschten Osteuropäer nicht mehr zu korrigieren. Die "Makedonska Diaspora" verlegte quasi die prickelnde Atmosphäre von Skopje in die Zürcher Saalsporthalle. Beim Sieger brillierten im vierten (inoffiziellen) Heimspiel wie üblich die hoch dotierten Stars. Naumce Mojsovski, der Topskorer des Champions-League-Viertelfinalisten Metalurg Skopje, und der künftige "Barça"-Shooter Kiril Lazarov trugen zusammen 14 Treffer zum Erfolg bei. Das europäische Klasse-Duo hielt dem Druck jederzeit stand und prägte die Partie in den entscheidenden Sequenzen.
Schmid und Co. tauchten ab
Die Schweizer Leaderfiguren hingegen blieben praktisch ohne Einfluss. Andy Schmid, der sich im Bundesliga-Alltag auf gleich hohem Niveau wie Lazarov bewegt, tauchte früh von der Bildfläche ab. Und die Baisse des Rhein-Neckar-Regisseurs färbte auf den übrigen Teil der Aufbaureihe ab. Kurth reihte vor allem in der ersten Hälfte eine missratene Aktion an die nächste, Graubner, vor wenigen Tagen mit Grosswallstadt abgestiegen, wirkte verunsichert und kämpfte glücklos. Die nominell erste Rückraum-Reihe produzierte in der ersten Halbzeit drei Tore. Dass die international absolut desolate und völlig unzureichende Bilanz nicht früher zu einem erheblichen Schaden führte, verhinderte ausschliesslich Keeper Remo Quadrelli. Der Schaffhauser stoppte in seinem letzten Länderspiel sieben Angriffe und war am knappen 11:12-Zwischenstand (30.) hauptbeteiligt.
EM-Qualifikation, Gruppe 1
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch