27.10.2013
Das Schweizer Frauen-Nationalteam hat das EM-Qualifikations-Heimspiel gegen Schweden erwartungsgemäss mit 22:30 verloren. Die SHV-Auswahl von Trainer Jesper Holmris forderte dem Achten der vergangenen EM bis in die zweite Halbzeit hinein aber alles ab: Erst nach dem 14:14 (34.) vermochten sich die haushoch favorisierten Skandinavierinnen entscheidend auf 22:15 (44.) abzusetzen. Die Niederlage mit acht Toren Differenz war für die Schweizerinnen am Ende ein schlechter Lohn für eine sehr beherzte Vorstellung.
Was die Schweizerinnen in der ersten Halbzeit vor 720 Fans in Zürich veranstalteten, war aller Ehren wert. Die Equipe von Trainer Jesper Holmris begegnete der schwedischen Weltklasse-Auswahl von Beginn an ohne Angst und auf Augenhöhe. Das Heimteam korrigierte einen frühen 1:3-Rückstand und lag nach gut zehn Minuten selbst mit 5:4 in Führung. Die SHV-Auswahl präsentierte sich taktisch sehr gut eingestellt und zeigte eine einwandfreie Teamleistung. Schweden fand auch im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs kein Mittel, um die keck aufspielenden Schweizerinnen zu distanzieren. «Auf die erste Halbzeit dürfen wir wirklich stolz sein», sagte Jesper Holmris. «Der Pausenstand war für uns nahe an der Perfektion. Wir haben geduldig angegriffen und sehr abgeklärt gespielt. Schweden kam kaum einmal dazu, ein einfaches Tor zu erzielen.»
Auch nach der Pause änderte sich vorerst nichts am Geschehen – im Gegenteil. Die SHV-Auswahl schaffte innert 120 Sekunden den 14:14-Ausgleich und schnupperte an der Führung. Doch just in dieser Phase schafften es die Schwedinnen, erstmals vier Tore Vorsprung herauszuspielen. Und als sich das Heimteam beim Stand von 15:19 gleich zwei Zeitstrafen einhandelte und die Gäste folgedessen auf 22:15 erhöhten, war die Partie entschieden. «Die beiden Strafen ausgerechnet in dieser Phase haben uns das Genick gebrochen», sagte Jesper Holmris. «Ganz allgemein fehlten uns in der zweiten Halbzeit gegen die stärker auftretenden Schwedinnen auch etwas die Luft und die Kraft, um unsere die Pace durchzuziehen.» Nichtsdestotrotz ergaben sich die Schweizerinnen auch darauf nicht in ihr Schicksal. Sie schafften es, sich noch einmal zu steigern, und gestalteten das Skore schliesslich bis zum Ende ausgeglichen.
Die 22:30-Heimniederlage, die ja gegen Schweden grundsätzlich schon ein durchaus achtbares Ergebnis darstellt, wurde dem starken Auftritt der SHV-Auswahl denn auch nur bedingt gerecht. «Wären uns in der zweiten Halbzeit nicht noch ein paar unnötige Fehler unterlaufen, hätten wir den Abstand sogar noch zwei, drei Tore geringer halten können. Das wäre für uns dann wirklich das Optimum gewesen», sagte Jesper Holmris. Der Däne durfte zufrieden zur Kenntnis nehmen, dass sich sein Team zum Abschluss der Länderspielwoche auf einem beeindruckend hohen Niveau bewegte, und mit Karin Weigelt (6), Lisa Frey (6) oder Torhüterin Manuela Brütsch an diesem Sonntag auch über starke Individualisten verfügte. Auch wenn es gegen den EM-Achten am Ende die erwartete Niederlage wurde, und auch wenn sie vielleicht etwas (zu) deutlich ausfiel – die Schweizerinnen dürfen die kommenden Aufgaben erhobenen Haupts und mit gestärktem Selbstvertrauen angehen.
EM-Qualifikation Frauen
Schweiz – Schweden 22:30 (11:13)
Saalsporthalle, Zürich – 720 Zuschauer – Sr. Panayides/Andreou (Zyp).
Torfolge: 0:1, 1:3, 4:3, 5:4, 5:7, 8:9, 8:11, 10:11, 10:13, 11:13; 12:14, 14:14 (33.), 14:18, 15:18, 15:22 (44.), 18:25, 18:27, 19:28, 21:30, 22:30.
Strafen: Je 3mal 2 Minuten.
Schweiz: Brütsch/Schneider (ab 56.); Kündig, Geissmann (2), Lisa Frey (6), Jugovic, Furrer (1), Weigelt (6), Felber (1), Wenger (1), Dinkel (4/3), Scherer (1), Heini, Haag, Wyder, Kashani.
Schweden: Idehn/Grubbström (für 1 Penalty); Agren (3), Fogelström (6), Blohm (2), Sand (4), Alm, Westberg, Torstensson (2), Gullden (6/2), Helleberg, Hagman, Wallen (3), Oden (3), Johannson (1),
Bemerkungen: Schweiz ohne Noëlle Frey (verletzt) und Mustafoska (rekonvaleszent). Länderspiel-Debüt von Flavia Kashani. Brütsch hält Penalty von Oden (20./8:10).
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