24.09.2014
Nach einjähriger Absenz kehren die Kadetten Schaffhausen in die Champions League zurück. Auf der wichtigsten Klub-Handball-Plattform will der Double-Gewinner eine bessere Performance erbringen als das überforderte Wacker Thun in der letzten Saison. In der Gruppe mit dem polnischen Champion Kielce, dem ungarischen EHF-Cup-Sieger Szeged, der französischen Nummer 1 Dunkerque, dem dänischen Top-Klub Aalborg und dem ukrainischen Serien-Meister Saporoschje muss der siebenfache CL-Teilnehmer Schaffhausen 100 Prozent seiner Qualität abrufen, um einen dritten Achtelfinal-Vorstoss in Betracht ziehen zu können. Eine Top-16-Klassierung schwebt den Kadetten gleichwohl vor.
Zur heimischen Meisterschaft ist der Schweizer Branchenprimus womöglich auch wegen einer veritablen Verletzungswelle - mehrere wichtige Akteure fallen noch monatelang aus - mit erheblichen Problemen gestartet. Zwei von fünf Partien verlor der Liga-Dominator der letzten Saison. Der Zuschauereinbruch ist dramatisch. Obschon der Klubchef Giorgio Behr der lokalen Bevölkerung regelmässig internationale Top-Shots präsentiert, erschienen zu den ersten beiden Heimspielen zusammen nur 555 Zuschauer.
Beim Auftakt kann sich die Equipe von Coach Markus Baur keine weitere Schwächeperiode mehr erlauben. Mit dem KS Kielce empfangen die Kadetten ein Schwergewicht. Spielbeginn ist morgen Donnerstag, 25. September, um 20 Uhr. Die Begegnung wird live auf Teleclub übertragen. Die Osteuropäer haben Historisches im Sinn und bereits Grosses geleistet. Der Final-Four-Teilnehmer von 2013 leistet sich ein Luxuskader - jede Position ist doppelt und erstklassig besetzt. Entsprechend sind die Ansprüche: Nur die Halbfinal-Teilnahme ist gut genug. Seit dem letzten Januar trägt der frühere Weltklasse-Mittelmann Talant Dujschebajew die Verantwortung für den sportlichen Kurs. Der für seinen manchmal überbordenden Ehrgeiz bekannte Coach - im vergangenen Frühling attackierte er den damaligen Rhein-Neckar-Trainer Gudmundsson nicht nur verbal - findet beim elffachen polnischen Titelträger paradiesische Verhältnisse vor. In der Mannschaft steckt die Erfahrung von mehreren Hundert Bundesliga-Partien - sieben Spieler wechselten direkt aus der weltbesten Liga in die 200'000-Einwohner-Stadt. Über sechs Millionen Euro steckt der holländische Präsident und Unternehmer Bertus Servaas zusammen mit gegen 300 Sponsoren in das spannende Projekt. In den kommenden Jahren plant der frühere Ajax-Junior eine Anhebung auf zehn Millionen Euro.
Szeged ist ebenfalls der Spitzenklasse zuzuordnen. Die Ungarn setzten im am zweithöchsten dotierten Europacup-Wettbewerb mit ihrem EHF-Triumph der deutschen Siegesserie nach zehn Jahren ein Ende. Zusammen mit "Dunkerque HB Grand Littoral" kommen sie am ehesten für eine Top-3-Klassierung infrage. Patrick Cazal, der zweifache französische Weltmeister, hat das Team seit seiner Einsetzung im Herbst 2011 zum erstmaligen Titelgewinn und Cupsieg sowie zweimal in die Champions League geführt. Auf der vereinseigenen Homepage melden sie aus dem Norden keck: "Die französischen Champions attackieren Europa." Weitgehend unberechenbar, aber keineswegs zu unterschätzen, ist der ukrainische Klub HC Motor Saporoschje, der im März den THW Kiel im CL-Achtelfinal hart auf die Probe stellte.
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