EM-Qualifikation: Schweizer Achtungserfolg gegen Frankreich

03.11.2014

Im zweiten Spiel der EM-Qualifikation verlor die Schweizer Nationalmannschaft vor einer grossartigen Kulisse (6700 Zuschauer) in Basel gegen den amtierenden Olympiasieger und Europameister Frankreich mit 24:33 (11:15). Die Schweizer zeigten über weite Strecken eine beherzte, mutige Leistung mit viel Spirit, blieben aber gegen eine der weltbesten Mannschaften letztlich chancenlos. Überragender Schweizer Spieler war Roman Sidorowicz (23) mit neun Treffern aus elf Versuchen. Damit bleibt die Schweiz auch nach dem zweiten EM-Qualifikationsspiel (nach der 20:27-Niederlage letzte Woche in Mazedonien) ohne Punkte.

In der ausverkauften St. Jakobshalle in Basel begannen die ohne die verletzten Manuel Liniger und Michal Svajlen angetretenen Schweizer konzentriert und hochmotiviert, gingen einmal in Führung (2:1) und hielten in der Startviertelstunde trotz zwei nicht verwerteten Siebenmetern gut mit. Danach schlichen sich im Spiel der Schweizer vorübergehend kleine Ungenauigkeiten ein, welche die Franzosen, angeführt vom den überragenden Nikola Karabatic, umgehend zu ihren Gunsten nutzten (8:5 nach 16 Minuten).

In der Folge fingen sich die Schweizer auf, konnten den Rückstand bis zur Pause aber nicht mehr entscheidend verkürzen. Mit einer besseren Chancenauswertung wäre in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Resultat durchaus im Bereich des Möglichen gewesen; die in entscheidenden Phasen etwas mangelnde Routine und Kaltblütigkeit auf Seiten der Schweiz (speziell im Gegenstoss) sowie ein starker Frankreich-Torhüter Thierry Omeyer verhinderten dies.

Eine Vorentscheidung fiel zu Beginn der zweiten Halbzeit, als Frankreich den Vorsprung innert sieben Minuten von 11:15 auf 11:19 ausbaute. Danach war die Stimmung in der Halle zwar weiterhin hervorragend, aber die Partie so gut wie entschieden. Die Schweiz gestaltete das Geschehen fortan mehr oder weniger ausgeglichen, war aber nicht mehr in der Lage, das Weltklasseteam Frankreich noch ernsthaft zu beunruhigen. Dafür war der Gegner im momentanen Entwicklungsstand der jungen Schweizer Mannschaft wohl (noch) eine Nummer zu gross.

Der Schweizer Nationaltrainer Rolf Brack zeigte sich nach dem Spiel angetan von der tollen Kulisse und der Leidenschaft, mit welcher seine Mannschaft aufgetreten war. Als Hauptgründe für letztlich klare Niederlage nannte Brack die schwache Effizienz im Abschluss, die schwache Konterbilanz (1:7) und die Weltklasseleistung von Frankreichs Torhüter Thierry Omeyer. "Zudem ist es uns nicht gelungen, Karabatic auch nur annähernd zu neutralisieren. Ich sehe jedoch in meiner Mannschaft noch einiges an Entwicklungs-Potential. So war Roman Sidorowicz hinter Karabatic klar zweitbester Spieler auf dem Platz – das ist sehr bemerkenswert", so Rolf Brack.

Roman Sidorowicz zeigte sich nach Spielschluss stolz über seine Weltklasseleistung, war aber professionell selbstkritisch genug, um zu erkennen, dass "ich mich gerade punkto Konstanz noch verbessern muss. Heute lief es toll, das war eine spektakuläre Kulisse, ich hatte praktisch die ganze Zeit Gänsehaut", so "Sido" hinterher.
 


 
EM-Qualifikation Männer

Schweiz – Frankreich 24:33 (11:15) 
St. Jakobshalle, Basel – 6700 Zuschauer (ausverkauft). – SR Gubica/Milosevic (Kro).
Torfolge: 0:1, 2:1, 2:3, 3:4, 4:5, 5:5 (12.), 5:8, 6:8, 6:9, 7:9, 7:10, 8:10, 9:13 (24.), 10:13, 10:14, 11:14, 11:15; 11:19 (37.), 12:19, 31:21, 14:22, 15:23, 17:24, 19:27, 21:27, 21:29, 23:29, 23:31, 24:31, 24:33.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 1mal 2 Minuten gegen Frankreich. 
Schweiz: Portmann (bis 15./1 Parade)/Portner (15. bis 39. und ab 53./5 Paraden)/Bringolf (39. bis 53./3 Paraden); Fellmann (1), Lier, Graubner (2), Sidorowicz (9/3), Dähler, Von Deschwanden (4), Raemy (4), Hess (1), Striffeler, Mühlemann (3), Freivogel.
Frankreich: Omeyer (17 Paraden/1)/Pardin (ab 56./1 Parade); Accambray, Mahé, Anic (1), Fernandez (4), Joli (5/1), Nyokas (1), Honrubia (1), Nikola Karabatic (6), Grébille (3), Sorhaindo (1), Guigou (8/6), Luka Karabatic, Porte (2).
Bemerkungen: Schweiz ohne Liniger, Baviera, Svajlen, Linder (alle verletzt), Küttel, Maros, Baumgartner (nicht im Aufgebot), Caspar (nicht eingesetzt), Frankreich ohne Abalo (verletzt), Narcisse (nicht eingesetzt). Omeyer hält Penaltys von Schmid (2./0:0) und Von Deschwanden (14./5:6). Portmann hält Penalty von Joli (4./1:1). Portner hält Penalty von Joli (54./22:29). Timeouts: Schweiz (30./10:14, 44./14:22, 55./22:29), Frankreich (23./9:11).
 

Quelle: Meinrad Stöcklin

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