NLA: Kadetten gewinnen auch das zweite Playoff-Finalspiel

14.05.2014

So hat sich das Qualifikationssieger Pfadi Winterthur nicht vorgestellt. Aber wenn der Playoff-Final im Handball am Sonntag in die Winterthurer Eishalle zügelt, greift Schaffhausen nach dem Titel. Die Kadetten gewannen den zweiten Final mit 27:26 und führen mit 2:0. Das knappe Ergebnis täuscht über die effektiven Stärkeverhältnisse hinweg. Pfadi Winterthur erwies sich auch im zweiten Finalspiel als klar zuwenig gut für die Kadetten. Adrian Brüngger, der Trainer der Winterthurer, hatte von seiner Equipe nach der schwächsten Saisonleistung vom vergangenen Samstag (21:25-Heimniederlage) gefordert, die unnötigen Ballverluste, Fehlpässe und technischen Fehler umgehend abzustellen. "Ansonsten", so Brüngger, "gewinnen wir in dieser Serie kein Spiel." Der Wunsch nach mehr gesichertem Ballbesitz ging nur bedingt und vor allem nur phasenweise in Erfüllung. Weniger als neun Minuten vor Schluss führten die Kadetten mit 27:20. Pfadis Aufholjagd bis zum 26:27 verschuldeten die Kadetten primär selber. Nach dem Anschlusstreffer durch Marcel Hess 19 Sekunden vor Schluss gelangte Pfadi aber nicht mehr in Ballbesitz.

Immerhin vermochte Pfadi Winterthur diesmal aber die Partie eine Halbzeit lang offen zu gestalten. In Meisterschaft und Cup hatten die Winterthurer neun Siege aneinander gereiht, ehe sie nun drei klare Niederlagen hintereinander gegen die Kadetten einfuhren. Im Gegensatz zum Cupfinal (4:10 nach 21 Minuten) und zum ersten Playoff-Final (2:9 nach 13 Minuten) gaben sie am Dienstagabend in der BBC Arena das Heft nicht schon früh aus der Hand. Erst nach 26 Minuten gingen die Kadetten erstmals in Führung (12:11). Viermal hatte Pfadi Winterthur sogar mit zwei Toren Vorsprung geführt, letztmals nach 18 Minuten mit 8:6. Winterthur hätte deutlicher führen können. Der Schaffhauser Goalie Vaskevicius hielt in der ersten Halbzeit fast nichts. Aber von zwölf Angriffen, um mit zwei oder drei Toren in Führung gehen zu können, schloss Pfadi bloss vier erfolgreich ab. Derart bescheiden in der Chancenverwertung agierte Kadetten Schaffhausen später nicht.

Die Entscheidung fiel unmittelbar nach der Halbzeitpause. Während zwölfeinhalb Minuten gelang den Gästen lediglich ein Tor. Die Kadetten Schaffhausen nützten diese Schwächephase des Gegners, um von 14:14 auf 19:15 davonzuziehen. Während dieser zwölfeinhalb Minuten (von 29:06 bis 41:37) leistete sich Pfadi zwei Zweiminutenstrafen, zwei Fehlwürfe, drei Ballverluste und einen verschossenen Penalty. Ausserdem parierte der 40-jährige litauische Goalie Arunas Vaskevicius zwei weitere Würfe.

15 Jahre nach dem ersten Titel in der Klubgeschichte (Cupsieg 1999) sind die Kadetten Schaffhausen bloss noch einen Sieg vom siebenten Meisterschaftstitel in neun Jahren getrennt. Ein Kollaps wie vor einem Jahr gegen Wacker Thun nach einer 2:0-Führung in der Finalserie ist diesmal nicht zu erwarten, trotz der desaströsen letzten acht Minuten (mit 0:6 Toren). Die Kadetten haben in der Halbfinalserie gegen Kriens-Luzern ihre Bestform wieder gefunden. Sie spielen so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Markus Baur, der Trainer der Schaffhauser, lobte sein Team in den höchsten Tönen und liess sich die Laune auch von den miserablen Schlussminuten nicht verderben, denn "in den Playoffs zählt nur der Sieg und sonst gar nix".

Die aggressive Abwehrarbeit der Kadetten stellte den Angriff von Pfadi Winterthur bislang in der Finalserie vor unlösbare Probleme. Julian Krieg, der Topskorer und Schlüsselspieler von Pfadi, dient hiefür als bestes Beispiel. Zwar gelangen ihm am Dienstagabend sechs Tore (aus acht Versuchen), andererseits steht er in der Finalserie auch schon mit sechs Fehlwürfen, drei verschossenen Penaltys und zehn technischen Fehlern (Fehlpässe) zu Buche.

Das dritte Spiel der Best-of-5-Serie findet am Sonntagabend (ab 17.00 Uhr) in Winterthur statt. Nicht in der Eulachhalle, sondern in der Eishalle am Deutweg. Dort dürfte die Zuschauerzahl von 2000 letzten Samstag über 2210 am Dienstag weiter ansteigen. Winterthur darf durchaus noch hoffen. Vor einem Jahr fand Wacker Thun in den ersten beiden Finals gegen die Kadetten ebenfalls kein Mittel, ehe sie sich in Spiel 3 in einen Rausch spielten. "Damals aber war ich verletzt", wendet Vaskevicius ein. Mit 29 Paraden drückte der litauische Keeper, der nächste Saison für Pfadi spielen wird, bislang der Finalserie seinen Stempel auf.

Meisterschaft NLA. Playoffs (best of 5). Final:
Kadetten Schaffhausen (2.) - Pfadi Winterthur (1.) 27:26 (15:14); Stand 2:0. - Spiel 3 am Sonntag in Winterthur (Eishalle am Deutweg um 17.00 Uhr).
 

Quelle: Sportinformation (Si)

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