31.03.2014
Die Nationalmannschaft bereitet sich seit gestern Sonntag in Kloten auf die wegweisenden Barrage-Spiele gegen Estland vor. Bereits am Dienstag reist die SHV-Auswahl nach Tallinn, wo am Mittwoch (19 Uhr, live auf SSF und handballTV.ch) das Hinspiel auf dem Programm steht. Das Rückspiel wird am Freitag um 20 Uhr in St. Gallen angepfiffen. Nationaltrainer Rolf Brack im Interview.
Rolf Brack, mit welchen Erwartungen gehen Sie in die Woche mit den beiden kapitalen Barrage-Spielen gegen Estland?
Rolf Brack: Mit Respekt vor einem Gegner, der mit Mait Patrail und Dener Jaanimaa zwei überragende Einzelspieler in seinen Reihen hat. Die Begegnungen haben eine enorm hohe Bedeutung, weil wir ja nur bei einem erfolgreichen Abschneiden in der nächsten Saison auch attraktive internationale Qualifikations-Spiele haben werden.
Sie sprechen die Bedeutung der beiden Partien an. Wie gross ist da der Druck?
Rolf Brack: Der ist sicher vorhanden, aber das gilt ja für beide Mannschaften. Auch Estland will mit seinen starken Akteuren den Sprung in die nächste Phase der Ausscheidung schaffen und dürfte im eigenen Land eine hohe Erwartungshaltung haben.
Wie haben Sie sich mit der Nationalmannschaft auf den Gegner vorbereitet?
Rolf Brack: Wir werden selbstbewusst in die Partie gehen, weil jeder unserer Spieler weiss, wie Estland spielt und was im Abwehr-, Angriffs- und Konterspiel von jedem einzelnen erwartet wird. Wir haben für das Spiel einen detaillierten Matchplan entwickelt und in den Wochen zuvor in den Stützpunkttrainings unsere prinzipielle Spielphilosophie vermittelt. Diese ist allerdings unabhängig von Estland, sondern gilt gegen jeden Gegner gleichermassen.
Wie sieht denn der angesprochene Matchplan in den Spielen gegen Estland aus?
Rolf Brack: Das Spiel steht für uns unter dem Motto: «Wer besser verteidigt und mehr einfache Tore schiesst, gewinnt.» Wir wollen über 60 Minuten unseren High-Speed Handball praktizieren, und wir werden versuchen, aus einer aggressiven 6-0-Abwehr, die wie eine flexible Wand steht, Dauerdruck auf den Gegner auszuüben.
Die EHF hat das Champions-League-Spiel der Rhein-Neckar Löwen unverständlicherweise auf den Montag vor dem Auswärtsspiel in Tallinn angesetzt. Das heisst, Andy Schmid wird direkt von Mannheim nach Estland reisen und vorher nicht mit der Nationalmannschaft trainieren können. Was heisst das für die Planung?
Rolf Brack: Das ist sicher alles andere als optimal, aber jammern hilft nicht. Wir müssen und wollen das Beste aus der Situation machen. Das haben auch die Gespräche mit den Spielern gezeigt: Es soll eine «jetzt-erst-recht-Reaktion» hin. Die Mannschaft ist heiss darauf, diese enorm wichtigen Spiele zu bestreiten. Und wir dürfen ja nicht vergessen, dass wir die beiden Führungsspieler Andy Schmid und Daniel Fellmann bei den Länderspielen im Januar gar nicht dabei hatten.
Wie würden Sie generell den Unterschied zwischen der jetzt nominierten Mannschaft und dem Kader vom Jahreswechsel beschreiben?
Rolf Brack: Gerade von der individuellen Seite ist in der Mannschaft jetzt sicher mehr Qualität vorhanden. Allerdings mussten wir auch viele Wechsel vornehmen, was die Vorbereitung nicht einfacher macht. Es freut mich aber, dass Roman Sidorowicz von der EHF die Freigabe erhalten hat, für uns zu spielen. Er hat in den beiden Stützpunkttrainings jeweils einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Roman Caspar traue ich zu, dass er nach den Ausfällen von Michal Svajlen und Luca Spengler unseren Abwehrmittelblock verstärken kann. Nicht zuletzt setze ich auch auf die Erfahrung von Iwan Ursic, der im Zusammenspiel mit Andy Schmid unserem Angriffsspiel wichtige Impulse geben kann.
Am Mittwoch steht das Hinspiel in Tallinn auf dem Programm. Gibt es eine Zielvorgabe, was das Resultat angeht?
Rolf Brack: Auswärtsspiele mit derart vielen Unbekannten sind im Voraus immer schwer einzuschätzen. Wir wollen uns eine gute Ausgangslage für das Rückspiel schaffen. Und das hängt davon ab, wie wir Mait Patrail, den ich als wurfstarken, kompletten Topspieler sehe, sowie den im Eins-gegen-Eins und aus der zweiten Reihe wurfstarken Dener Jaanimaa in den Griff kriegen. Die beiden haben ja zuletzt auch in der Bundesliga ganz starke Spiele gemacht. Ich bin aber überzeugt, dass wir uns unter anderem mit einem ausführlichen Videostudium sehr gut auf den Gegner vorbereitet haben.
EM-Qualifikation, Barrage
Hinspiel: Estland – Schweiz
Mittwoch, 2. April, 19 Uhr (MEZ), Tallinn
Live im SportSzene Fernsehen (SSF) und auf handballTV.ch
Rückspiel: Schweiz – Estland
Freitag, 4. April, 20 Uhr, Kreuzbleiche, St. Gallen
Live im SportSzene Fernsehen (SSF) und auf handballTV.ch
Der Vorverkauf für das Heimspiel läuft bei ticketportal unter der Nummer 0900 101 102 (CHF 1.19/Min., Anrufe ab Festnetz), im Internet unter www.ticketportal.com, an jedem SBB-/SOB- und BLS-Bahnhof, in über 1‘000 Poststellen, in über 100 Hotelplan-Filialen, in allen grösseren Manor- und Coop-City-Warenhäusern und weiteren Verkaufsstellen.
Swiss Handball Cup
5. und 6. April 2014, Malley, Lausanne
Das Teilnehmerfeld:
Spanien (Weltmeister 2013)
Schweden (Olympia-Zweiter 2012)
Kroatien (EM-Dritter 2012, Olympia-Dritter 2012, WM-Dritter 2013)
Schweiz (Gastgeber)
Weitere Informationen: www.swisshandballcup.ch
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
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shv-fsh@handball.ch