25.08.2014
Die Schweizer U18-Nationalmannschaft hat an der EM-Endrunde das nächste Husarenstück geleistet. Im ersten von zwei Klassierungsspielen setzte sich die SHV-Auswahl gegen Gastgeber Polen mit 25:24 durch, obwohl nach einer Dreiviertelstunde nicht mehr viel für sie sprach. Dank taktischen Umstellungen schafften die Schweizer aber noch die unerwartete Wende – und spielen darum morgen Samstag um Platz fünf. Gegner um 20 Uhr ist Schweden.
Nach einer mehr oder weniger ausgeglichenen ersten Halbzeit, die Polen mit 12:11 für sich entschied, gerieten die Schweizer Mitte der zweiten Halbzeit arg ins Hintertreffen. Das Heimteam kontrollierte in dieser Phase das Spiel und setzte sich scheinbar entscheidend auf 17:13 ab. Doch dann gelangen SHV-Trainer Michael Suter die beiden Umstellungen, die noch einmal alles über den Haufen warfen. Er liess fortan im 4-2-System verteidigen und ersetzte bei Ballbesitz jeweils den Torhüter durch den siebten Feldspieler. Und was dann passierte, hätte kaum jemand mehr gedacht: Die Polen fanden auf die neue Schweizer Spielweise keine Antwort, begingen Fehler, warfen aus unvorbereiteten Situationen – und die Schweiz holte Tor um Tor auf. Der starke Tim Aufdenblatten (9) erzielte für die SHV-Auswahl schliesslich den umjubelten Siegtreffer.
«Normalerweise verliert man solche Spiele», sagte Trainer Michael Suter. «Polen heute war über weite Strecken stärker als wir, doch die Kombination aus 4-2 hinten und 7:6 vorne war schliesslich die Lösung. Wir sind überglücklich, dass wir uns in den Top-Sechs klassiert haben. Das ist ein grosser Erfolg für diese Mannschaft.» Nach den Siegen gegen Island und Dänemark gelang der SHV-Auswahl am Turnier in Polen damit schon der dritte Coup – und sie hat morgen im Spiel um Rang fünf die Chance, das beste EM-Resultat einer Schweizer Nationalmannschaft überhaupt zu realisieren. Im siebten Turnierspiel steht den Schweizern morgen Samstag mit Schweden noch einmal eine grosse Handball-Nation gegenüber. Und nach der Niederlage gegen den gleichen Gegner in der Vorrunde haben sie dabei ja vielleicht noch eine Rechnung offen.
U18-EM-Endrunde in Polen
Schweiz – Polen 25:24 (11:12)
Widowiskowa, Gdynia – 200 Zuschauer – Sr. Cindric/Gonzurek (Kro).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 5mal 2 Minuten inklusive Disqualifikation (Pietruszko/41.) gegen Polen.
Schweiz: Grana/Locatelli/Huber; Aufdenblatten (9), Meister (4), Tynowski (4), Alili (3), Hochstrasser (2), Leitner (2), Röthlisberger (1), Gwerder, Rubin, Schafroth, Schild, Vögtli, Weingartner.
Klassierungsspiele, Ränge 5 bis 8
Freitag, 22. August (in Gdynia)
Deutschland – Schweden 31:32 n.V. (11:16, 25:25, 28:28)
Schweiz – Polen 25:24 (11:12)
Samstag, 23. August (in Gdynia)
17.30 Uhr: Deutschland – Polen (um Platz 7)
20.00 Uhr: Schweiz – Schweden (um Platz 5)
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