U18-EM: Die Schweiz spielt heute um einen Platz im Halbfinal

22.08.2014

Die Schweizer Junioren der Jahrgänge 1996 und jünger sind an der U18-EM-Endrunde in Polen über sich hinausgewachsen: Nach Siegen gegen Island und Dänemark spielen sie heute Mittwoch (19 Uhr) gegen Spanien um den Einzug in den Halbfinal. Und auch wenn die SHV-Auswahl gegen die starken Iberer selbstredend als krasser Aussenseiter antritt – ausgeschlossen ist die Überraschung nicht. «Es ist sehr beeindruckend, wie die Jungs fähig sind, in entscheidenden Momenten ihre Top-Leistung abzurufen», sagt Trainer Michael Suter. Die Partie gegen Spanien gibt es im Livestream.

Die Schweizer Junioren schafften es in Polen einmal mehr, sich mitten in der Weltspitze zu etablieren. «Wir haben uns als Mannschaft gefunden, und es herrscht ein toller Leistungsgedanke. Es ist sehr angenehm, mit diesen Junioren zu arbeiten. Sie haben verstanden, worum es geht», sagt Trainer Michael Suter. Nach der Auftaktniederlage gegen Schweden – notabene trotz starker Leistung – misslang der SHV-Auswahl gegen Serbien die erste Halbzeit. Nach dem 10:15-Pausenrückstand holte sie sich aber noch ein 21:21-Remis und legte damit die Basis für die beiden Exploits im Anschluss. «Wir haben uns im Verlauf des Turniers kontinuierlich gesteigert, sind mittlerweile auf allen Positionen stark besetzt. Und wir waren jeweils auf den Punkt bereit», sagt Michael Suter. Ihren Teil dazu bei trägt sicher auch die absolute Fokussierung auf die Aufgabe: So sammelt der Captain jeweils fünf Stunden vor Spielbeginn alle Mobiltelefone ein. Während die Spieler der anderen Nationen in der Hotel-Lobby am Surfen sind, gilt die Konzentration der Schweizer dann nur noch dem Spiel. Was das auslösen kann, erfuhren gerade die Isländer auf beeindruckende Weise: Sie lagen nach der Startviertelstunde und einem Schweizer Feuerwerk bereits mit 4:9 im Hintertreffen.

Die Schweizer Junioren stehen dank ihren einzigartigen Auftritten heute Abend vor einer fast schon historischen Chance. Noch nie ist es einer Mannschaft des Schweizerischen Handball-Verbands (SHV) gelungen, an einer EM- oder WM-Endrunde eine Medaille zu ergattern. Das beste Resultat stellt immer noch der vierte Platz der Männer-Nationalmannschaft an der WM-Endrunde in Schweden von 1993 dar. Sollten die 1996er-Junioren tatsächlich den Sprung unter die besten Vier schaffen, dann wäre das nicht nur bereits das beste Ergebnis eines Nachwuchs-Nationalteams überhaupt, sondern dann wäre gar ein Podestplatz in Reichweite. «Es wird heute gegen Spanien, das bisher sehr souverän aufgetreten ist, sicher sehr hart. Es ist bereits das fünfte Spiel an diesem Turnier – und solche Belastungen sind sich die Spieler nicht gewohnt. Aber wir werden auf jeden Fall alles daran setzen, diese Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben», sagt Trainer Michael Suter.

Stoppen könnte die Schweizer höchstens noch der Modus. Sollte Schweden gegen Dänemark (17 Uhr) gewinnen, und sich die Schweiz gegen Spanien durchsetzen, hätten drei Teams je vier Punkte auf dem Konto. Der Halbfinal-Einzug würde dann über das Torverhältnis entschieden. Sollte ein Schweizer Sieg gegen Spanien mit mindestens drei Toren ausfallen, wäre die SHV-Auswahl aber unabhängig vom anderen Resultat im Halbfinal. Und sollte Dänemark gegen Schweden gewinnen, wären die Rechnereien hinfällig. Und sowieso: Ganz unabhängig davon, wie die Spiele heute ausgehen – was die Schweizer Junioren in Polen bisher geleistet haben, ist bereits absolut einzigartig. Auch wenn Erfolge der SHV-Nachwuchs-Nationalteams in den letzten Jahren fast etwas zur Gewohnheit wurden, so sind sie alles andere als Selbstverständlich. Der ganzen Mannschaft um Trainer Michael Suter gebührt für ihren Auftritt in Polen schon jetzt ein riesiges Kompliment.

Bildlegende: Das Foto zeigt die erfolgreichen Schweizer Junioren an einem spielfreien Tag auf der Mole von Sopot, der mit 512 Metern längsten hölzernen Seebrücke Europas.

 

Quelle: Marco Ellenberger

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