U20-Junioren ab Donnerstag an der EM-Endrunde in Österreich

23.07.2014

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft bestreitet ab Donnerstag die EM-Endrunde in Österreich. Die SHV-Auswahl von Trainer Michael Suter, die sich in der Qualifikation im vergangenen April sensationell auf Kosten von U19-Vize-Weltmeister Kroatien durchsetzte, trifft in der Vorrunde in Traun auf Dänemark, Serbien und Estland. Der zweite Platz in der Gruppe und damit der Sprung unter die Top-8 käme für die 1994er-Generation einer grossen Überraschung gleich.

Wie schon im Sommer vor zwei Jahren ist die Schweiz mit zwei Nachwuchs-Nationalmannschaften an EM-Endrunden vertreten. In den kommenden zehn Tagen messen sich die U20-Junioren in Österreich, und ab dem 14. August auch noch die U18-Junioren in Polen. Der kontinuierliche Erfolg auf Junioren-Stufe könnte also zur Gewohnheit werden – doch das darf er nicht, im Gegenteil: «Es ist absolut nicht selbstverständlich, dass wir erneut mit beiden Mannschaften den Sprung unter die Top-16 Europas geschafft haben», sagt Leistungssport-Geschäftsführer Ingo Meckes. Tatsächlich sind die hervorragenden Resultate der aktuellen Generationen mit jenen ihrer Vorgänger – die 1992-Junioren klassierten sich an Endrunden viermal in den Top-8 – keinesfalls zu vergleichen. «Es ist für mich nach wie vor kaum hoch genug einzuschätzen, dass wir im April die Qualifikation überstanden haben. Dort mussten wir nämlich ziemlich improvisieren», sagt Trainer Michael Suter.

Die Fakten sind denn auch wirklich erstaunlich. Die aktuelle U20-Nationalmannschaft ist in der Breite eher dünn besetzt, weshalb schon sechs Spieler mit Jahrgang 1996 mit im Kader stehen. Und sie übernehmen dabei auch noch tragende Rollen, wie etwa im Innenblock der Verteidigung oder in der Offensive am Kreis. Dass nun mit Pascal Vernier (Hirnerschütterung) und Zoran Markovic (Knieverletzung) auch noch zwei der fünf nominell stärksten Rückraumspieler für das Turnier in Österreich ausfallen, macht die Aufgabe nicht einfacher. «Diese Mannschaft hat nicht die Eingespieltheit anderer Jahrgänge, natürlich auch bedingt durch die grosse Durchmischung mit den 1996er-Junioren. Wir stellen an der EM-Endrunde das jüngste aller Teams. Aber wir werden natürlich versuchen, das mit Kampfgeist und Teamspirit zu kompensieren», sagt Michael Suter.

An Herausforderungen für die SHV-Auswahl wird es in Österreich nicht mangeln. Zum Auftakt treffen die Schweizer am Donnerstag (16 Uhr, Livestream) auf Estland. «Ein sehr unangenehmer Gegner», sagt Trainer Michael Suter und fügt an: «Aber es ist natürlich unser Ziel, mit einem Sieg in das Turnier zu starten.» Am Freitag steht dann die wohl entscheidende Partie gegen Serbien auf dem Programm. Und gegen die enorm starke serbische 1994er-Generation sind die Schweizer als Aussenseiter zu bezeichnen. Das unterstreicht auch ein Blick in die Vergangenheit: An der U18-EM vor zwei Jahren trafen die beiden Mannschaften bereits einmal aufeinander – und die Schweiz blieb bei der 27:33-Niederlage chancenlos. «Wir werden aber versuchen, den Serben das Leben so schwer wie möglich zu machen», sagt Trainer Michael Suter. Zum Abschluss der Vorrunde trifft die Schweiz am Sonntag auf Dänemark – den stärksten Gegner. Die Dänen, Bronzemedaillengewinner an der U18-EM vor zwei Jahren, dürften auch in Österreich wieder um den Titel mitspielen.

Für die SHV-Auswahl stehen andere Ziele im Vordergrund. «Mit der Teilnahme an der EM-Endrunde sind wir bereits unter den Top-16 Europas, das ist für diese Generation schon eine grossartige Leistung. Nun haben wir Freude, dass wir dabei sind, und wir werden natürlich voll angreifen», sagt Trainer Michael Suter. Vor zwei Jahren klassierte sich die 1994er-Generation an der damaligen U18-EM-Endrunde ebenfalls in Österreich auf Platz 13. Es ist eine Richtmarke, an der sich die Schweizer Junioren orientieren dürfen. Sollte es ihnen gelingen, dieses Resultat zu toppen, wären sie – wie schon an der EM-Qualifikation im April – ein zweites Mal über sich hinausgewachsen.

 
Weiterführende Links:


 
U20-Nationalmannschaft
Kader für die EM-Endrunde in Österreich

Albin Alili (1996, RL, Kadetten Schaffhausen)
Adrian Blättler (1994, FL, HC Kriens)
Ron Delhees (1995, RR, GC Amicitia Zürich)
Remo Hochstrasser (1996, KL, HSC Suhr Aarau)
Tim Jud (1994, RM, HC GS Stäfa)
Dimitrij Küttel (1994, RR, Kadetten Schaffhausen)
Florian Leitner (1996, FL, TV Endingen)
Luka Maros (1994, RL, Pfadi Winterthur)
Lucas Meister (1996, KL, Kadetten Schaffhausen)
Yves Mühlebach (1994, FR, HC Kriens)
Samuel Röthlisberger (1996, RL/RR, BSV Bern Muri)
Simon Schelling (1994, TH, HC GS Stäfa)
Nicolas Suter (1994, RM, HSC Suhr Aarau)
Cédrie Tynowski (1996, FR, Pfadi Winterthur)
Flavio Wick (1995, TH, HSC Suhr Aarau)
Seppi Zuber (1994, FL, HSC Suhr Aarau)
 


 
U20-Europameisterschaft
Vorrunde, Gruppe B (in Traun)

Donnerstag, 24. Juli
16.00 Uhr: Schweiz – Estland
20.00 Uhr: Dänemark – Serbien

Freitag, 25. Juli
16.00 Uhr: Serbien – Schweiz
20.00 Uhr: Estland – Dänemark

Sonntag, 27. Juli
16.00 Uhr: Serbien – Estland
20.00 Uhr: Dänemark – Schweiz

Modus: Die beiden besten Teams der Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde und spielen um die Plätze 1 bis 8, die anderen beiden Teams spielen in der Zwischenrunde um die Plätze 9 bis 16.

Quelle: Marco Ellenberger

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