24.12.2015
Die Kadetten Schaffhausen haben sich unmittelbar nach dem 31:24-Sieg im Cup-Achtelfinal gegen GC Amicitia Zürich von ihrem Coach Markus Baur (44) getrennt. Klub-Chef Giorgio Behr bestätigte eine entsprechende Online-Meldung der "Schaffhauser Nachrichten". Nachfolger wird Lars Walther.
Der 50-jährige Däne ist in der Schaffhauser Handball-Szene seit ein paar Wochen kein Unbekannter mehr. Er trainierte den rumänischen Meister Baia Mare, der in der Champions League Gegner der Kadetten war. Schaffhausen setzte sich im Heimspiel 24:23 durch, in Rumänien gab es ein 31:31. Am Ende waren die Kadetten als Dritter zwei Punkte vor Baia Mare klassiert. Vor seinem Engagement in Rumänien war Walther auch Trainer in Polen (Wisla Plock), Slowenien (Velenje) und Deutschland (Flensburg-Handewitt, Hildesheim, Emsdetten). Am letzten Sonntag einigte er sich mit Behr, am Dienstagabend unterschrieb einen Vertrag bis 2018.
Als Grund für die überraschende Trennung vom früheren Weltmeister Braur führt Behr im Telefonat mit der Sportinformation die Doppelbelastung Baurs an, der sich im Nebenamt noch um die deutsche U20-Equipe kümmert: "Das Doppel-Engagement bei uns und beim DHB funktioniert auf dieser Ebene nicht mehr. Er verpasste fast die Hälfte der Vorbereitung." Weil Baur im nächsten Sommer abermals an einer EM-Endrunde engagiert ist, kam Behr zum Schluss, eine Veränderung einzuleiten. Angesichts der komfortablen Situation in der NLA sei ein sofortiger Trainerwechsel zu verkraften und auch zu verantworten, so der Präsident der Kadetten.
Das frühe Out in der unteren Hälfte des Champions-League-Tableaus habe keine Rolle gespielt, stellt Behr gegenüber der Sportinformation klar. Trennungen würden zum Geschäft gehören, so der Patron der Kadetten. "Der neue Trainer hat nun sieben Monate Zeit, die nächste Saison vorzubereiten." Der Meistertitel ist für Behr offenbar nur noch eine Formsache – egal unter welchem Coach.
Baur stand in seiner dritten Saison bei den Kadetten. In der NLA hat er alle Zielvorgaben erreicht. Die Kadetten wurden unter ihm sowohl 2014 als auch 2015 Meister. Sie holten einmal den Cup (2014) und liegen in dieser Saison nach Abschluss der Qualifikation mit sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Pfadi Winterthur auf Platz 1 der NLA.
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