01.09.2015
Die Schweizer Handballmeisterschaft begann mit einem Schützenfest in Schaffhausen und spektakulären Partien. Aufsteiger RTV Basel knöpfte Kriens-Luzern beim 27:27 einen Punkt ab. Am Ende hätte der RTV Basel die Partie beinahe noch verloren. Nur in den ersten zehn Minuten führte Kriens-Luzern, letzte Saison immerhin Teilnehmer der Finalrunde, mit 4:2 und 5:4. Danach lag nur noch der Aufsteiger vorne. Viermal führte Basel mit vier Toren Differenz, letztmals mit 17:13. 65 Sekunden vor Schluss gelang dem Deutschen Peter Schramm jedoch der 27:27-Ausgleich für Kriens-Luzern. Und beim letzten Angriff forderte nochmals Schramm dem Basler Goalie Sebastian Ullrich eine Glanzparade ab.
Die übrigen Favoriten setzten sich durch. Meister Kadetten Schaffhausen startete die Titelverteidigung mit einem Kantersieg gegen die Lakers aus Stäfa. Schaffhausen legte in der BBC-Arena ein veritables Startfurioso aufs Parkett. Nach sechs Minuten führten die Kadetten schon mit 5:0, nach acht Minuten stand es 8:1. 24 Goals skorte Schaffhausen schon während der ersten 30 Minuten; am Ende lautete das Skore 47:21. Dieser Kantersieg wirft die Frage nach den Rekordsiegen in der NLA-Meisterschaft auf. Zur Bestmarke reichte es dem neu aufgerüsteten Kadetten-Team allerdings nicht. Die Grasshoppers besiegten im März 2007 Aufsteiger Chênois Genf mit 55:22. Und Wacker Thun setzte sich im November 2002 gegen Zofingen mit der Marge von 39 Toren Unterschied (48:9) durch.
Auch souverän, wenn auch nicht derart überlegen, startete GC Amicitia Zürich beim BSV Bern Muri (25:22). Die Berner führten bloss in der Startphase, zuletzt mit 7:6, liefen jedoch in der zweiten Halbzeit permanent mindestens zwei Toren Rückstand hinterher. Die Zürcher Rückraumschützen Simon Wittlin (6 Tore) und Matias Helt Jepsen (5 Tore) brillierten mit einer 100-prozentigen Wurfquote.
Das zweite Remis, ein 26:26, ergab sich aus dem in der Schlussphase kuriosen Match zwischen St. Otmar St. Gallen und Wacker Thun. Die Berner Oberländer hatten beim Stand 26:26 in den letzten fünf Sekunden gleich zwei Möglichkeiten, mit einem Penalty den Sieg sicherzustellen. Aber sowohl der ansonsten überragende zehnfache Torschütze Lukas von Deschwanden als auch Reto Friedli zwei Sekunden vor dem Ende scheiterten an Goalie Martin Galia. Paradoxerweise hatte Galia davor in seinen 21 Einsatzminuten nur drei Schüsse gehalten. Das Spiel war vor allem in der zweiten Halbzeit unterhaltsam, aber beide Teams konnten nicht verbergen, dass so früh in der Saison noch nicht alles rund läuft. Es gab zu viele Fehler, Fehlpässe und andere Ungenauigkeiten.
Erhebliche Probleme bekundete Mitfavorit Pfadi Winterthur mit dem Fortitudo Gossau (24:20). Pfadi führte nach 13 Minuten mit 7:2, schaltete dann aber zurück und ermöglichte so Gossau gleich mehrere Aufholjagden. In den entscheidenden Momenten agierte Fortitudo aber zuwenig clever: Nach dem Ausgleich zum 16:16 vergaben Marcel Oertig und Gabriel Würth die Führung sowie Christoph Piske und Remo Monn den Ausgleich. Und nach der zweiten Aufholjagd vom 16:19 zum 19:19 realisierte Gossau während fast sieben Minuten keinen weiteren Treffer mehr. Goalie Arunas Vaskevicius erwies sich mit drei Glanzparaden im Finish als Winterthurs Matchwinner.
NLA, Qualifikation
RTV Basel - Kriens-Luzern 27:27 (15:12)
BSV Bern Muri - GC Amicitia Zürich 22:25 (12:15)
Pfadi Winterthur - Fortitudo Gossau 24:20 (13:11)
Kadetten Schaffhausen - Lakers Stäfa 47:21 (24:10)
St. Otmar St. Gallen - Wacker Thun 26:26 (12:11)
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