07.09.2015
Die NLB-Meisterschaft 2015/2016 startet für den STV Baden mit einem Heimspiel: am Mittwoch, 9. September, um 20:30 Uhr gegen den Aufsteiger HC Wädenswil. Wie bei jedem Heimspiel der Saison gibt es wieder Gratiseintritt. Wo steht «Städtli 1»? Der Trainer Björn Navarin im Interview.
Björn Navarin, die erste Saison als NLB-Trainer auf Platz 5 beendet – nachdem Städtli 1 wochenlang den dritten Tabellenrang verteidigte und sogar Kandidat für die Barrage war. Rückblickend: Mehr Freude oder Frust?
Björn Navarin: Vor der Saison hatten wir ja den grossen Umbruch: ein neues Team mit acht, neun neuen, ganz jungen Spielern. Wenn mir da jemand zu Beginn der Saison gesagt hätte, dass wir den 5. Platz machen, hätte ich ihm die Hand geschüttelt und gesagt: «Ja, nehmen wir. Damit können wir zufrieden sein.» Betrachtet man aber die Saison und den Saisonverlauf und was die Mannschaft an Leistung gezeigt hat – und was darüber hinaus in dem Team alles drin steckt - ärgerte mich als Trainer halt, dass wir diesen 3. Platz verschenkt haben. In der Phase, wo es möglich gewesen wäre, auf den 2. Platz zu kommen und die Barrage drin gelegen wäre, haben uns ein bisschen die Nerven gefehlt. Und dann gab es auch ein paar Aktionen, die in der kommenden Saison nicht mehr passieren dürfen. Aber das ist ein Lernprozess, und ich denke, wir dürfen mit dem 5. Platz zufrieden sein. 4. oder 3. wäre natürlich schöner gewesen – zumindest vor Siggenthal (grinst).
Was für Lehren haben Sie daraus für die kommende Saison gezogen?
Björn Navarin: Es geht ja nicht nur darum, was ich gelernt habe. Ich habe sehr viel gelernt, was den Umgang mit gewissen Situationen angeht. Aber auch für die Spieler ist es ganz ganz wichtig, dass sie aus der letzten Saison lernen. Darum ging es auch in der Vorbereitung: Dass man von Anfang an auf den Punkt da ist. Dass man von Anfang an an seine Chance glaubt. Was möglich ist mit dem Team, haben wir in der Vorbereitung jetzt schon wieder gesehen – und auch dass beim einen oder anderen noch nicht im Kopf ist, was man alles kann. Die ersten Testspiele waren überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt habe, weder leistungsmässig noch von der Einstellung her. Beim Turnier in Pfullingen hat das aber komplett gekehrt. Da haben sie mich überrascht und wohl auch sich selbst ein wenig. Was da passiert ist, ist das, was ich von dieser Mannschaft sehen möchte.
Die Vorbereitungsphase war durch diverse Verletzungen überschattet. Wie gehen Sie damit um?
Björn Navarin: Jede Verletzung ist für einen als Trainer natürlich ein Schock, vor allem wenn es eine Schlüsselfigur wie Yanick Schläpfer trifft. Da fragt man sich, wieso und warum – wirklich etwas dagegen tun kann man aber nicht. Nun geht es darum, das Beste daraus zu machen. Unser Kader ist aber langsam wirklich extrem dünn und angesichts all der verletzungsbedingten und anderen Absenzen fehlt uns schon ganz viel Qualität. Beim Finalspiel in Pfullingen hat sich zum Beispiel gezeigt, dass uns die Möglichkeiten des Wechselns gefehlt haben: Bis zur 8., 9. Minuten waren wir in Führung – dann konnte der Gegner munter durchwechseln und wir mussten mit denselben Leuten durchspielen. Wenn dann noch die Kraftreserven bei rekonvaleszenten Spielern aufgebraucht sind, reicht es überhaupt nicht mehr.
Angesichts dieser schwierigen Umstände, was darf man 2015/2016 von Städtli 1 erwarten?
Björn Navarin: Wir dürfen nicht immer von «dürfen» reden. Darüber spreche ich auch immer mit dem Team: Wir müssen langsam vom «Dürfen» weg und stattdessen zum «Müssen» hin. Müssen in Bezug auf das, was wir abrufen müssen. Es kann nicht sein, dass nur der Trainer von einem erwartet, was man zu bringen und zu leisten hat – das muss jeder einzelne Spieler von sich selber erwarten. Andererseits müssen wir natürlich schauen, wie sich die Verletztensituation entwickelt. Alles in allem hat die Mannschaft aber gesehen, was auf dem Feld möglich ist. Und wenn man die Nationalliga B betrachtet, dann ist das 2015/2016 keine schlechte Liga, aber ich glaube nicht, dass sie so ausgeglichen ist wie letztes Jahr. Ich denke, es wird ein, zwei Teams geben, die eher abfallen, dann ein breites Mittelfeld und drei, vier Mannschaften, die oben um die Plätze spielen – und ich wäre gerne oben dabei (lächelt).
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