15.12.2015
Erstmals seit mehr als einem Jahr muss sich Nationaltrainer Rolf Brack vor einem Lehrgang nicht mit Personalsorgen herumschlagen. Im Interview erzählt er von seinen Überlegungen bezüglich dem aufgebotenen 19-Mann-Kader und den Erwartungen für den Yellow Cup in Winterthur.
Rolf Brack, nach schwierigen Monaten hat sich die Personalsituation rund um die Nationalmannschaft weitgehend entspannt. Konnten Sie nun Ihren Wunschkader zusammenstellen?
Rolf Brack: Nach der kritischen Phase im ganzen Jahr 2015 ist es tatsächlich so, dass uns nun kein Spieler aus dem engeren Stamm mehr fehlt. Allerdings steht noch ein Fragezeichen hinter Aurel Bringolf, der sich einen Bänderriss zugezogen hat. Er war zuletzt der grosse Rückhalt von Pfadi Winterthur. Ich hoffe sehr, dass er uns im Januar nicht nur gesund, sondern auch in zuletzt gezeigten Topform zur Verfügung steht. Ansonsten hat sich der Kader klar abgezeichnet. Er setzt sich aus zwei Spielerblöcken zusammen: Zum einen der Block, der in der zweiten Jahreshälfte in Südkorea (Universiade, Red.) und Tunesien (Vierländerturnier) total zehn Spiele und knapp zwanzig Trainingseinheiten absolviert hat und bei den sich auch bereits entsprechende Automatismen eingestellt haben. Dazu kommt ein zweiter, individuell starker Block mit den Rückkehrern.
Meine Aufgabe ist es, aus den besten Spielern, die wir haben, die beste Mannschaft zusammenzustellen. (Rolf Brack, Nationaltrainer)
Sie haben für den Yellow Cup total neunzehn Spieler aufgeboten. Erhoffen Sie sich dadurch mehr Konkurrenzkampf?
Rolf Brack: Wir werden am Yellow Cup natürlich auch ein wenig testen und schauen, dass wir die Belastung gut verteilen können. In Winterthur sollen alle sechzehn Feldspieler zum Einsatz kommen. Es geht darum, aus diesen sechzehn guten Einzelspielern zwei gute Mannschaftsblöcke zusammenzustellen, und dann beide Blöcke mit speziellen taktischen Inhalten abzustimmen, beispielsweise mit unterschiedlichen Verteidigungssystemen. Das Ziel ist klar: Wir wollen mit der bestmöglichen Mannschaftsqualität in die eminent wichtigen WM-Qualifikations-Spiele starten. Ob wir nach dem Yellow Cup noch Modifikationen an unserem System vornehmen, werden wir sehen. Auf jeden Fall werden wir dann ein wenig schlauer sein und wissen, wie gut das alles zusammen passt.
«Damit die Formel 'bessere Einzelspielerqualität ist gleich bessere Mannschaftsqualität' aufgeht, muss jeder etwas abgeben, damit am Ende alle mehr haben.» (Rolf Brack, Nationaltrainer)
Welche Erwartungen haben Sie an den Yellow Cup in Winterthur?
Rolf Brack: Wir wollen den positiven Trend aus Sommer und Herbst ins neue Jahr mitnehmen. Wir können auf der in Südkorea und Tunesien gezeigten Team- und Taktikstärke aufbauen. Meine Aufgabe ist es, aus den besten Spielern, die wir haben, die beste Mannschaft zusammenzustellen. Damit die Formel «bessere Einzelspielerqualität ist gleich bessere Mannschaftsqualität» aufgeht, muss jeder etwas abgeben, damit am Ende alle mehr haben. Und dann gibt es für das Selbstvertrauen natürlich nichts besseres, als auch einen sportlich erfolgreichen Auftritt hinzulegen. Ein Sieg gegen Portugal am Samstag und eine Teilnahme am Final vom Sonntag wären natürlich das Tüpfelchen auf dem «I».
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