Schweizer Kantersieg gegen den WM-Teilnehmer Algerien

06.11.2015

Die Schweizer Nationalmannschaft hat das erste Spiel am Vierländerturnier in Tunesien gegen Algerien auf überzeugende Weise mit 32:20 (14:10) gewonnen. Die SHV-Auswahl von Trainer Rolf Brack beeindruckte am Donnerstag in Hammamet als Kollektiv und war dem WM-Teilnehmer in allen Belangen überlegen. Am Freitag um 16 Uhr trifft die Schweiz auf den Iran.

Im zehnten Vergleich mit Algerien feierte die Schweiz ihren neunten Sieg – und das in Anbetracht der Umstände auf bemerkenswerte Weise. Die SHV-Auswahl wusste von Beginn weg zu überzeugen, führte rasch mit 2:0 und gestand den Nordafrikanern nie mehr den Ausgleich zu. Im Gegenteil: Beim 11:6 nach 20 Minuten war bereits so etwas wie eine Vorentscheidung gefallen; und nach dem 22:12 (42.) war die Partie gelaufen. Die überlegenen Schweizer verdienten sich die deutliche Führung mit einer agilen und aggressiven Deckung, gegen die Algerien nie ein wirksames Konzept fand. Und weil die konsequente SHV-Auswahl über die gesamte Partie mit viel Geduld und gut strukturiert angriff, war die Angriffseffizienz stets hoch.

Auch wenn Algerien vielleicht nicht als internationaler Gradmesser von erster Güte zu bezeichnen war, verdiente sich die Mannschaft von Trainer Rolf Brack für Ihren Auftritt viel Lob. Angefangen bei den beiden guten Torhütern Aurel Bringolf (7 Paraden) und Andreas Portmann (8) traten die Schweizer unheimlich geschlossen auf, unterstützten sich offensiv wie auch defensiv gegenseitig und gerieten so über die gesamte Spielzeit nie in Bedrängnis. Lucas Meister, der viel Spielzeit erhielt und sein Potenzial andeutete, Cédrie Tynowski und Björn Fröhlich fügten sich bei ihren Länderspiel-Debüts nahtlos ins Kollektiv ein. Kein Spieler fiel ab – keiner ragte heraus. Die spielerische Leichtigkeit, mit der sich die Schweizer ihre Tore immer wieder herrlich herausspielten, war bemerkenswert. So erstaunt es auch nicht, dass mit Luca Linder (5) am Ende ein Flügel bester Torschütze war. Er notierte wie Kevin Jud (5/2) bei 100 Prozent Effizienz.

Wenn der SHV-Auswahl allenfalls etwas vorzuhalten war, dann die etwas hohe Anzahl an technischen Fehlern (15) – die in der Endabrechnung auch einen sogar noch etwas höheren Sieg verhinderten. Dass der aufgrund der zahlreichen Abwesenden völlig neu zusammengestellten, international unerfahrenen Mannschaft in manchen Situationen aber etwas die Cleverness fehlte, ist nachzuvollziehen. Und jene Ungenauigkeiten machten die Schweizer mit ihrem kämpferischen Auftritt um ein vielfaches wett. Trainer Rolf Brack setzte alle 16 Spieler ein, vollzog jeweils Mitte der Halbzeit einen kompletten Blockwechsel – und durfte erfreut zur Kenntnis nehmen, dass das Spiel weiter funktionierte. «Diese Ausgelichenheit in Verbindung mit der Leidenschaft, die wir an den Tag gelegt haben, war ein Highlight in unserem Spiel. So konnten wir die Belastung auf alle Schultern verteilen und das Tempo über 60 Minuten hoch halten», sagte er.

Am Freitag treffen die Schweizer in Tunesien in ihrem zweiten Spiel auf den Iran und damit auf einen weiteren WM-Teilnehmer. Das Spiel ist eine Premiere: Die beiden Nationen standen sich in der Länderspiel-Geschichte noch nie gegenüber. Anpfiff in Hammamet ist erneut um 16 Uhr.
 



Vierländerturnier in Tunesien

Schweiz – Algerien 32:20 (14:10)
Hammamet – 200 Zuschauer – Sr. Boualloucha/Khenissi (Tun).
Torfolge: 2:0, 5:3, 5:4, 7:4, 7:5, 9:5, 9:6, 11:6 (20.), 11:8, 13:10, 14:10; 14:11, 16:11, 16:12 (34.), 22:12 (42.), 24:15, 27:15, 30:18, 30:19, 32:19, 32:20.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 5mal 2 Minuten gegen Algerien.
Schweiz: Bringolf (7 Paraden)/Portmann (ab 31./8 Paraden); Lier (3), Geisser (1), Sidorowicz (2), Dähler (4), Von Deschwanden (3), Raemy (2), Küttel (1), Jud (5/2), Freivogel, Hofstetter (3), Fröhlich, Linder (5), Tynowski (1), Meister (2).
Bemerkungen: Schweiz ohne Schmid, Liniger (beide Erholungspause), Baviera (Studium), Striffeler, Mühlemann (beide verletzt), Svajlen, Fellmann (beide rekonvaleszent),  Spengler, Portner und Maros (alle angeschlagen). Bringolf hält Penalty von Ayatellah (24./12:8). Barkous schiesst Penalty an den Pfosten (54./28:16). Portmann hält Penalty von Barkous (60./32:19). Länderspiel-Debüts von Fröhlich, Meister und Tynowski.

Donnerstag, 5. November
Schweiz – Algerien 32:20 (14:10)
Tunesien – Iran 32:23 (14:11)

Freitag, 6. November (in Hammamet)
16.00 Uhr: Iran – Schweiz
18.00 Uhr: Tunesien – Algerien

Samstag, 7. November (in Tunis)
15.00 Uhr: Algerien – Iran
17.00 Uhr: Tunesien – Schweiz

Quelle: Marco Ellenberger

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