03.01.2015
Die Schweizer Nationalmannschaft hat am 43. Yellow Cup in Winterthur auch das zweite Spiel gegen Weissrussland mit 26:25 (10:12) gewonnen. Vor 1250 Zuschauern in der Eulachhalle schaffte die SHV-Auswahl dank einer starken, phasenweise begeisternden zweiten Halbzeit die Wende. Damit spielt die Schweiz am Sonntag (15.45 Uhr) gegen Tunesien um den Turniersieg.
Den Schweizern gelang am Samstagabend gegen WM-Teilnehmer Weissrussland eine der stärksten Leistungen der vergangenen Jahre. Zwar geriet die SHV-Auswahl gegen den physisch überlegenen Gegner in der ersten Halbzeit mit 10:12 in Rücklage, doch was sie nach der Pause zeigte, liess die Eindrücke des ersten Durchgangs, in der das Heimteam eine Angriffseffizienz von nur 38 Prozent aufwies, vergessen. Wie schon am Vortag gegen die Slowakei kam die Mannschaft von Trainer Rolf Brack nämlich hellwach aus der Kabine und schaffte dank attraktivem Tempospiel sogleich die Wende: Angeführt vom sowohl offensiv wie auch defensiv starken Lukas von Deschwanden (6) ging das Heimteam beim 14:13 (36.) erstmals in Führung, und mit der nun gewonnenen Sicherheit gelang es den Schweizern im Gegensatz zur ersten Halbzeit nun endlich, das massive weissrussische Abwehrbollwerk auseinanderzuziehen und Treffer herauszuspielen.
Weissrussland, das sich auf die starken Siarhei Rutenka (8/4) und Barys Pukhouski (5) verlassen konnte, schaffte es in der Folge, die nun hochklassige Partie wieder ausgeglichen zu gestalten. Mehr noch: Die Gäste nutzten eine Überzahlsituation zehn Minuten vor Schluss konsequent und gingen dank dreier Tore in Serie mit 23:22 in Führung. Die Schweiz zeigte darauf aber eine beeindruckende Reaktion: Nun selbst in Überzahl agierend, skorte das Heimteam innert 180 Sekunden gleich viermal und stellte auf 26:23. Zwei der vier Treffer gingen auf das Konto von Jost Brücker, der sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte. Und als Aurel Bringolf, der in den letzten Minuten für den zuvor stark haltenden Andreas Portmann ins Tor zurückgekehrt war, zwei Minuten vor Schluss einen Siebenmeter von Siarhei Rutenka abwehrte, stand die Eulachhalle endgültig Kopf.
Nationaltrainer Rolf Brack freute sich über den gelungenen Auftritt seiner Mannschaft: «Das war heute Leidenschaft pur. Die Mannschaft hat eine richtige Siegermentalität ausgestrahlt, und sich mit dem tollen Ende für den Auftritt gleich selbst belohnt», sagte er. Die Schweiz verdiente sich dank dem 26:25-Erfolg nicht nur den achten Sieg im vierzehnten Vergleich mit Weissrussland, sondern auch das Finalspiel am 43. Yellow Cup: Am Sonntag trifft die SHV-Auswahl zum Turnierabschluss auf Tunesien, das seine beiden bisherigen Spiele in Winterthur ebenfalls gewann.
43. Yellow Cup (Vierländerturnier)
Schweiz – Weissrussland 26:25 (10:12)
Eulachhalle, Winterthur – 1250 Zuschauer – Sr. Rieber/Baumgart (D).
Torfolge: 0:1, 1:1, 1:4 (7.), 3:4, 4:5, 4:6, 6:6 (16.), 6:8, 8:10, 9:10, 9:12, 10:12; 10:13, 14:13 (36.), 15:14, 15:16, 17:16, 17:17, 19:17, 22:20, 22:23 (53.), 26:23 (56.), 26:25.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 3mal 2 Minuten gegen Weissrussland.
Schweiz: Bringolf (3 Paraden)/Portmann (22. bis 58./8 Paraden); Schmid (3), Liniger (3/1), Baviera, Graubner, Sidorowicz (1), Dähler (2), Von Deschwanden (6), Raemy (4), Mühlemann (2), Linder, Brücker (2), Svajlen (2), Getzmann (1).
Weissrussland: Charapenka (8 Paraden)/Matskewitsch (31. bis 50./2 Paraden); Browka, Babitschew (2), Astraschapkin, Pukhowski (5), Batschko, Kniazew, Siarhei Rutenka (8/4), Dzianis Rutenka (2), Nikulenkow (2), Schilowitsch (3), Niazhura, Tschistabaiew, Schumak (2), Tsitsow (1).
Bemerkungen: Schweiz ohne Freivogel, Striffeler, Baumgartner (alle verletzt), Fellmann (rekonvaleszent) und Portner (überzählig). Bringolf hält Penalty von Siarhei Rutenka (58./26:23). Time-outs: Schweiz (--), Weissrussland (36./14:13, 56./26:23). 50. Länderspiel von Michal Svajlen. Länderspiel-Debüt von Jost Brücker.
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