Frauen-Nati: Verloren und trotzdem Sympathie geschaffen

01.06.2016

Für das Schweizer Frauen-Nationalteam ist das Thema der Qualifikation für die EM-Endrunde in Schweden wohl endgültig abgeschlossen. Das Team von Trainer Jesper Holmris verlor am Mittwoch in St. Gallen vor 1479 begeisterten Zuschauern sein zweitletztes Qualifikationsspiel gegen Deutschland 23:25 (14:14). Trotzdem erarbeiteten sich die Schweizerinnen gegen den scheinbar übermächtigen Gegner sehr viel Sympathie und Respekt. Ihre Leistung war über die gesamten 60 Spielminuten von viel Einsatz, Wille und Motivation geprägt.

Von Beginn weg traten die Gastgeberinnen mutig und unerschrocken auf. Sie liessen sich von der athletischen Überlegenheit ihrer Gegnerinnen ebenso wenig beeindrucken, wie vom Renommée und Palmares der Deutschen. Davon war wohl auch das Gästeteam überrascht und geriet so in der Anfangsphase der Partie gar mit zwei Treffern in Rückstand. Wohl glichen die Gäste wieder aus, doch gelang es ihnen im weiteren Spielverlauf nie, sich vorentscheidend abzusetzen, ja die Partie stand immer wieder unentschieden und phasenweise führten gar die Schweizerinnen wieder. "Am Ende fehlt vielleicht ein wenig die Cleverness, um gar noch punkten zu können", zog Jesper Holmris sein Fazit. Dem pflichtete auch Torhüterin Manuela Brütsch bei. "Es ist trotz der guten Teamleistung ärgerlich, am Ende doch noch zu verlieren. Etwas mehr Abgeklärtheit und zwei oder drei bessere Interventionen meinerseits, hätten den Überraschungssieg ermöglichen können", gab sich die Ex-Brühlerin, die auf eine Abwehrquote von 34 Prozent kam, selbstkritisch.

Für sie war es eine ebenso emotionale Rückkehr nach St.Gallen wie für Karin Weigelt, die auf die kommende Saison von Norwegen nach Frankreich wechselt. "Es war herrlich mit einer solch tollen Stimmung in meiner Heimatstadt spielen zu können. Wir haben mit den Deutschen sehr gut mitgehalten und auch kämpferisch erfüllt. Da wurmt es umso mehr, dass es doch  nicht mindestens zum Unentschieden gereicht hat. Aber für den Frauenhandball haben wir sicherlich viel positive Werbung gemacht." Mit dieser Feststellung lag die 32-jährige Linkshänderin  richtig, denn trotz der knappen Niederlage herrscht nach Spielende nicht Frust und Ärger im Übermass, sondern vor allem auch ein wenig Stolz und Freude ob der eindrücklichen Leistung gegen einen weit höher eingestuften Favoriten.
 


 
EM-Qualifikation Frauen

Schweiz – Deutschland 23:25 (14:14)
Kreuzbleiche, St. Gallen – 1479 Zuschauer – Sr. Rakytina/Tkachuk (Ukr).
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 1mal 2 Minuten gegen Deutschland.
Schweiz: Brütsch/Dokovic; Dinkel (3), Lisa Frey (2), Noëlle Frey (1), Haag (1), Hodel (7), Ineichen, Kündig (1), Murer, Özcelik, Scherer (5/2), Weigelt (3).
Deutschland: Kramarczyk/Woltering; Huber (8/3), Hubinger (4), Karolius (1), Kiedrowski (1), Klein, Lang, Minevskaja (2/1), Naizinavicius (1), Schilk, Schmelzer, Schulze (1), Smits (2), Wohlbold (5), Zapf.
Bemerkungen: Schweiz ohne Furrer, Schneider und Wick (alle verletzt). Brütsch hält Penalty von Huber (8./4:4). Dokovic hält Penalty von Huber (24.), die im Nachschuss zum 10:11 trifft.

 

Quelle: Fritz Bischoff

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