Offener Brief von SHV-Zentralpräsident Ulrich Rubeli

28.12.2016

Ulrich Rubeli, der Zentralpräsident des Schweizerischen Handball-Verbands (SHV) wendet sich zum Jahresende in einem offenen Brief an die Präsidentinnen und Präsidenten der Vereine. Das Jahr 2016 stand – neben Highlights wie dem Heimspiel gegen Deutschland im Hallenstadion – ganz im Zeichen der Umstrukturierung und der Zusammenführung des Verbands. Der SHV wünscht allen Handballerinnen und Handballern einen geruhsamen Jahreswechsel und nur das Beste für 2017.
 



Offener Brief des Zentralpräsidenten


Liebe Vereinspräsidentinnen und Vereinspräsidenten

Wie im letzten Jahr wende ich mich persönlich an Euch. Die für 2016 angekündigten Veränderungen sind zwischenzeitlich umgesetzt worden. Aktuell befinden wir uns mitten auf dem Weg zu den für 2020 definierten Zielen.

Die Zusammenführung in Olten und die Installation der neuen Geschäftsleitung unter Jürgen Krucker hat zu einem vollständigen Kulturwechsel geführt. Alle Mitarbeitenden verstehen sich heute als mitverantwortliche Träger unseres Sports in der vorgegebenen Richtung.

Im Bereich Marketing und Kommunikation konnten erste Highlights gesetzt werden. Das Länderspiel in Zürich war eine echte Visitenkarte. Das Interesse des Fernsehens an der Übertragung von weiteren Länderspielen ist stark gestiegen. Die Berichterstattung über SHL und SPL wurde intensiviert, im Bereich Social Media wurden zusätzliche Anstrengungen gesetzt. Handball war im Oktober/November 2016 sowohl in Presse wie auch in den anderen Medien präsent wie seit Jahren nicht mehr.
 

«Das Länderspiel in Zürich war eine echte Visitenkarte. Das Interesse des Fernsehens an der Übertragung von weiteren Länderspielen ist stark gestiegen.»


Der SHV hat in wesentlichen Sportgremien mehr Einfluss gewonnen. Mit Pascal Jenny sind wir neu im Exekutivrat von Swiss Olympic vertreten, und mit Ingo Meckes nimmt neu ein SHV-Vertreter im Nations-Board der EHF, welches für die Wettbewerbe der Männernationalmannschaften in Europa verantwortlich zeichnet, Einsitz. Zudem konnten dank Roland Schneider und Yvonne Leuthold die beiden Sitze in den Rechtsgremien der EHF gehalten werden.

Neben ganz wenigen erfahrenen Spielern bilden die seit 2009 geförderten Junioren das Gerippe unserer Männer-Nationalmannschaft. Es braucht noch etwas Zeit, aber die Resultate zeigen, dass Michael Suter mit seinem Team auf dem Weg ist, den Anschluss an die Spitze zu finden. In den nächsten Wochen geht es darum, für den Frauenleistungssport ein angepasstes Modell mit klar definiertem Ziel zu entwickeln.

Die grösste organisatorische Veränderung und Herausforderung gab es 2016 im Ressort Spielbetrieb und Schiedsrichter zu bewältigen. Einerseits wird der Spielbetrieb heute zentral geführt, andererseits sind aufgrund des VAT die Aufgaben neu verteilt worden, und das alles auf einmal. Dank der hervorragenden Mitarbeit der Vereine hat die Umstellung erstaunlich gut geklappt. Alle Ungereimtheiten werden laufend analysiert und wenn möglich für das nächste Jahr behoben.

Das Ressort Handballförderung ist erst seit dem 1. April 2016 wirklich operativ tätig. Im ersten Jahr geht es um die Sicherstellung des bereits Vorhandenen und die Vorbereitung der Projekte, welche ab 2017 realisiert werden. Die Ressourcen werden Schritt für Schritt und nach Bedarf aufgebaut, so aktuell mit einer 20%-Stelle für die Unterstützung der Vereine für die Rekrutierung von Schiedsrichtern. Viel Energie wurde bisher für Konzepte im Nachwuchs aufgewendet. Die Resultate werden ab 2017 ersichtlich. In der Folge werden unter anderem die Themen «Ü30» und «Ehrenamtliche» angegangen.
 

«Die Zusammenführung ermöglicht Vieles, was noch vor zwei bis drei Jahren undenkbar war.»

 
Der SHV konnte sein letztes Geschäftsjahr in alter Form positiv abschliessen. Die Mitgliederversammlung hat trotz teilweiser grosser Beanspruchung der Vereinskassen zu den neuen finanziellen Rahmenbedingungen und insbesondere zum langen Geschäftsjahr ja gesagt. Damit haben die Vereine die Voraussetzung geschaffen, dass die gesetzten Ziele bis 2020 erreicht werden können. Die Marschtabelle wird laufend überprüft und in Berücksichtigung der finanziellen Gegebenheiten angepasst. Aber bereits jetzt kann festgehalten werden: Die Zusammenführung ermöglicht Vieles, was noch vor zwei bis drei Jahren undenkbar war.

Zwei Themen, welche Anfang 2017 angegangen werden, hebe ich hervor. Zum Einen muss die rechtliche Situation des Lizenznehmers geklärt werden, insbesondere betreffend Datenschutz. Im heutigen Umfeld ist der Verband darauf angewiesen, seine Mitglieder bzw. die Lizenznehmer in Sponsoringkonzepte einbinden zu können, ohne dabei die Rechte des Einzelnen zu verletzen. Zurzeit gibt es einen «Probelauf» mit der Concordia. Die klaren Vorgaben fehlen aber.

Zum Zweiten wird ein Codex betreffend Verhalten gegenüber Schiedsrichtern erarbeitet. Dabei geht es nicht nur um Spieler oder Trainer, sondern vor allem um weitere Vertreter der Vereine.

Die Verantwortlichen der Vereine leisteten 2016 Aussergewöhnliches. Dafür möchte ich mich im Namen des Zentralvorstandes ganz herzlich bedanken und bitte Euch, diesen Dank an Eure Vorstände und Mitarbeiter weiterzugeben.

Wir haben eine riesige Chance, unserem Sport einen neuen Stellenwert zu geben. Mit Euch gelingt uns das! Ich bin überzeugt, dass alle von den Neuerungen profitieren, wenn vielleicht auch zeitverschoben.

Mit den besten Wünschen für 2017 und mit sportlichen Grüssen

Ulrich Rubeli
Zentralpräsident

Quelle: SHV.

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