Schnelle Mitte - Das Kurzinterview mit Jae-Won Kang

21.12.2016

Jae-Won Kang prägte in den 90er-Jahren den Schweizer Handball. Als Welthandballer in die Schweiz gekommen, gewann der Südkoreaner mit Pfadi Winterthur zahlreiche nationale Titel. Heute ist der 51-jährige als Trainer in seiner Heimat beschäftigt. Vergangenes Wochenende reiste er wieder einmal in die Schweiz, um mit seinem Team Busan Bisco am Stadtwerk-Cup in St. Gallen anzutreten. Während der Spiele fand er Zeit für die Rubrik "Schnelle Mitte - Das Kurzinterview" einige Fragen zu beantworten.
 



Jae-Won Kang, nach langer Zeit sieht man dich wieder einmal in der Schweiz. Wann warst du eigentlich das letzte Mal hier und was führt dich dieses Mal hierher zurück?
Jae-Won Kang: Vor drei Jahren war ich zuletzt in der Schweiz. Dieses Mal bin ich mit meiner Frauenmannschaft Busan Bisco in St. Gallen an einem Turnier. Wir wollen den europäischen Handball kennenlernen und sind hier in der Schweiz zur Vorbereitung auf die Meisterschaft, die im Februar beginnt.

Wie ist es für dich persönlich wieder in das Land zurückzukehren, in dem du vor Jahren erfolgreich Handball gespielt hast?
Jae-Won Kang: Ich freue mich jedes Mal sehr, wenn ich wieder in die Schweiz komme. Mit dem Land verbinde ich viele schöne Erinnerungen und auch nach meiner aktiven Zeit habe ich mit vielen Kollegen und Freunden weiter Kontakt gehabt. Die Schweiz ist für mich wie eine zweite Heimat geworden.

Mit Pfadi Winterthur hast du viele erfolgreiche Jahre erlebt. Was ist dir heute aus dieser Zeit noch besonders in Erinnerung geblieben?
Jae-Won Kang: Das stimmt, wir konnten sehr viele Siege und Titel mit Pfadi Winterthur feiern. Damals war der Schweizerische Handball sehr populär und das Publikum in Winterthur war wirklich super. Wir hatten immer viele Zuschauer und die Stimmung war sehr beeindruckend. Ich habe gehört, dass der Handball in der Schweiz momentan nicht mehr so gefragt ist und weniger Zuschauer in die Hallen kommen. Das ist ein bisschen schade.

Michael Suter, ein ehemaliger Teamkollege von dir, ist seit einigen Monaten neuer Schweizer Nationaltrainer. Was weisst du denn noch über den damals jungen Spieler?
Jae-Won Kang: Er hatte immer eine professionelle Einstellung, hat hart trainiert und war auf dem Flügel ein guter Handballspieler. Ich habe ihn vor einem Jahr in Südkorea gesehen, als seine Mannschaft bei der Sommer-Universiade im Spiel um Rang drei gegen Korea gespielt hat. Es hat mir gut gefallen, wie er seine Mannschaft dort gecoacht hat und mich überrascht es nicht, dass er jetzt Cheftrainer in der Nationalmannschaft ist.

Zu deiner aktiven Zeit war der südkoreanische Handball sehr erfolgreich. Bei den Olymischen Spielen in Seoul 1988 gewann man sogar die Silbermedaille. Zuletzt ist es ruhiger geworden um die koreanische Nationalmannschaft. Wie steht es um den Stellenwert des Handballs in deinem Heimatland?
Jae-Won Kang: Die arabischen Länder wie Iran oder Katar haben in den letzten Jahren viel Geld in den Männer-Handball investiert, so dass Korea zurückgefallen ist. Die Situation ist bei den Männern wirklich sehr schwierig. Bei den Frauen sieht es dafür aber besser aus. Frauen-Handball wird immer beliebter und die Nationalmannschaft qualifizierte sich in den letzten Jahren für jedes grosse Turnier.
 

Quelle: Matthias Schlageter

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