21.12.2016
Der erste FINAL4-Teilnehmer steht fest. NLB-Leader TV Endingen bezwingt das Überraschungsteam HC Küsnacht (3. Liga) auswärts mit 33:22 (12:12) und fordert am 4./5. Februar drei NLA-Teams am Finalturnier in Olten. Die weiteren Teilnehmer werden am Mittwoch ermittelt.
Das Zuschauerinteresse in der kleinen Schulsporthalle in Erlenbach am Zürisee war gross, so gross, dass der Schulhof zu einem Parkplatz umfunktioniert wurde. Der HC Küsnacht stand am Dienstagabend vor dem bislang grössten Match seiner noch jungen Vereinsgeschichte. Nach drei überstandenen Cup-Runden gegen höherklassige Teams aus der 1. und 2. Liga wartete mit dem TV Endingen eine echte Herausforderung.
Vor zwei Jahren gegründet, erklärt Ex-Nati-Spieler und Küsnacht-Spielgestalter David Parolo das Konzept so. " Am Anfang war das Ziel Junioren zwischen Zürich und Stäfa eine Möglichkeit zu geben, Handball zu spielen. Um ihnen Perspektive zu bieten sollte ein Fanionteam gegründet werden. Zu Beginn waren wir vier, fünf Spieler, aber über Kollegen und Bekannte waren wir schnell genug Leute, so dass man uns, ohne dass wir es wussten, in der 4. Liga gemeldet hatte. Jetzt sind wir ein Team, in dem der Spass im Vordergrund steht. Dennoch wollen wir natürlich gewinnen und das Ziel der Nachwuchsförderung wird auch weiter im Mittelpunkt stehen."
Das vorerst mit erfahrenen Leuten gespickte Fanionteam zeigte im Cup-Viertelfinal in der ersten Halbzeit eine ansprechende Leistung. Wahlweise dirigiert von David Parolo oder Spielertrainer Simon Massari verwerteten Thierry Fongué, Kay Egger und allen voran Linkshänder Reto Widmer für die Gastgeber. Die einzige Führung (4:3) vermochten die Gäste dank Sebastian Kündig, Leonard Pejkovic und Christian Riechsteiner zu drehen, zwischenzeitlich führte Endingen mit drei Toren (9:12), ehe Küsnacht kurz vor der Pause per Gegenstoss das 12:12 gelang.
Im zweiten Durchgang machte sich der Klassenunterschied dann doch bemerkbar. Endingen verteidigte aggressiver und konzentrierter, Küsnacht vermochte mit zunehmender Spielzeit die Geschwindigkeit der Gäste nicht mehr mitzugehen. Die Surbtaler drückten aufs Tempo und konnten den Vorsprung mit zahlreichen Gegenstössen in die Höhe treiben. Angefeuert von 400 jubelnden Fans steckte der Gastgeber aber zu keiner Zeit auf und kämpfte bis zum Schlusspfiff leidenschaftlich.
Am Ende stand aus Sicht der Gastgeber die erste Pflichtspielniederlage im 36. Spiel. Trotzdem war den Zürchern nach dem spektakulären Event irgendwie zum Feiern zu Mute. Für den NLB-Leader aus dem Aargau war es schlussendlich ein standesgemässer Sieg mit einem vorzeitigen Weihnachtsgeschenk, der Teilnahme am FINAL4 am 4./5. Februar in Olten.
Das sagten die Trainer nach dem Schlusspfiff:
"Für uns war der Sieg Pflicht. Küsnacht hat uns das Leben in der ersten Halbzeit schwer gemacht. Im zweiten Durchgang haben wir mehr Gas gegeben, konzentrierter gespielt und so letztlich gewonnen. Es spielt keine Rolle, in welcher Liga der Gegner spielt, entscheidend ist die Einstellung des einzelnen Spielers. Jetzt sind wir am FINAL4 in der Rolle wie der HC Küsnacht heute und dort werden wir unser Bestes geben. Mal sehen, was wir dort schaffen können", Peter Szilagyi (TV Endingen).
"Im Moment überwiegt die Enttäuschung. Sicherlich hätte sehr viel passen müssen, damit wir als Sieger vom Feld gehen, aber nach der überzeugenden ersten Halbzeit ist das Ausmass der Niederlage schon enttäuschend. Dennoch ist das Event klasse gewesen. Handball ist wie eine kleine Familie, heute waren so viele bekannte Gesichter vor Ort und es ist einfach schön, dass so ein Spiel die Leute in die Halle treibt. Wir machen nach den Ferien genauso weiter und lassen uns überraschen, wo es uns hinführt", Simon Massari (Spielertrainer HC Küsnacht).
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