08.08.2016
Sie begann für die Schweiz mit einer ungenügenden ersten Halbzeit, und endete furios mit vier Siegen in Folge: Die EM-Endrunde der U20-Junioren in Dänemark. Mit Rang neun holte die SHV-Auswahl von Trainer Matthias Gysin den angestrebten Platz in den Top 10. Und sie stellte mit Lenny Rubin den Topskorer des Turniers – mit 21 (!) Toren Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
30 Minuten brauchten die Schweizer Junioren, um im dänischen Vamdrup auf Betriebstemperatur zu kommen. 30 Minuten, die am Ende ihre Auswirkungen haben sollten: Nach der ersten Halbzeit gegen Polen lag die SHV-Auswahl mit 7:13 zurück und hatte sich damit eine Hypothek eingehandelt, die zu schwer wog, um das Auftaktspiel noch zu gewinnen. Dass der Gegner durchaus in Reichweite gelegen hätte, bewiesen die Schweizer im zweiten Durchgang, den sie mit drei Toren für sich entschieden und in dem sie noch auf 18:21 verkürzten. So blieben aber gleich zu Beginn jene zwei Punkte auf der Strecke, die nötig gewesen wären, um sich für die Hauptrunde der besten Acht zu qualifizieren.
Nach einem Remis gegen Serbien und einer erwartungsgemäss deutlichen Niederlage gegen Frankreich starteten die Schweizer dafür in der Zwischenrunde richtig durch. Wie sich die SHV-Auswahl in der zweiten Turnierphase in der unteren Tableauhälfte präsentierte, war eindrücklich. Die Mannschaft von Trainer Matthias Gysin reihte fortan Sieg an Sieg und liess sich dabei weder von Vize-Weltmeister Slowenien noch vom starken ungarischen Nachwuchs aufhalten. Mit vier Erfolgen in Serie spielten sich die Schweizer auf Platz neun – und damit einmal mehr mitten in die europäische Elite. Nach dem durchzogenen Auftakt konnte sich das Abschneiden an der EM-Endrunde mit vier Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen mehr als sehen lassen.
Einer ragte dabei aus dem Schweizer Kollektiv heraus – und zwar nicht nur wegen seiner ohnehin imposanten Grösse von 205cm: Lenny Rubin. Der Sohn von Linkshänder-Legende Martin Rubin, unter Vertrag bei Wacker Thun, drückte dem Turnier in Dänemark seinen Stempel auf. Er erzielte in sieben Spielen 71 Tore – im Schnitt 10,1 pro Partie – und blieb in der Torschützenliste ohne jede Konkurrenz. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Filip Taleski aus Mazedonien betrug am Ende nicht weniger als 21 Treffer. Nur einmal hatte in jüngerer Vergangenheit ein Akteur diese Wertung an einer U20-EM-Endrunde auf ähnlich Weise dominiert: Es war ein gewisser Mait Patrail, der im Jahr 2008 gar 83-mal traf. Im Gegensatz zu den Schweizern und Lenny Rubin kam die estnische Nationalmannschaft am damaligen Turnier aber nicht über den drittletzten Platz hinaus.
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