23. Schweizer Cupfinal: BSV zum ersten, oder Pfadi zum fünften?

19.12.2017

Es ist ein Cupfinal mit völlig offener Ausgangslage. Eine Berner Mannschaft, die seit 1985 (!) auf einen Titel wartet und eine Rechnung offen hat. Und ein Gegner aus Winterthur, der nun das Jahr 2017 doch noch mit einem Titel abschliessen könnte. Im Endspiel am Donnerstag in der Wankdorfhalle (19.30 Uhr, live auf handballTV.ch) ist viel Würze drin.

In Bern denkt man nicht gerne zurück an den Cupfinal im Mai 2015. Der BSV zeigte eine starke Partie, holte einen zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand auf und hatte den favorisierten Kontrahenten im Endspiel in Olten am Rand einer Niederlage. Nur ein Tor fehlte, um Sekunden vor Schluss die Verlängerung zu erzwingen. Aber es war dann eben doch der Gegner, der sich nach der Sirene erleichtert in den Armen lag und Minuten später die Trophäe in die Höhe stemmte. Es war Pfadi Winterthur, das sich den vierten Cupsieg der Vereinsgeschichte holte.

BSV: Vier Ligakonkurrenten ausgeschaltet
Nun, knapp zweieinhalb Jahre später, kommt es zur Neuauflage dieses attraktiven und mitreissenden Finals um den Schweizer Cup. Einzig die Ausgangslage hat sich verändert. Der BSV Bern Muri, im Jahr 2015 auf dem Papier noch der klare Aussenseiter, tritt aus einer Position der Stärke an. Er darf in der Wankdorfhalle, in der erstmals seit 2004 wieder ein Cupfinal gespielt wird, auch auf viel Unterstützung seines begeisterungsfähigen Publikums zählen. Bis Dienstag waren schon über 2'000 Tickets weg. Die Cup-Trophäe soll so zum ersten Mal überhaupt in der Hauptstadt bleiben.

Es sind nicht nur die 32-jährige Titel-Durststrecke oder das Begleichen der offenen Rechnung, welche die Hauptstädter antreiben; die Mannschaft von Trainer Aleksander Stevic spielt bisher eine ausgeglichene und überzeugende Saison. Vor allem im Cup: Sowohl Wacker Thun (im Achtelfinal), als auch die Kadetten Schaffhausen (im Halbfinal) mussten in Bern ihre Hoffnungen auf den Cupsieg begraben. Davor und dazwischen lagen für den BSV im Sechszehntelfinal und im Viertelfinal überzeugende Auswärtssiege beim TSV St. Otmar und beim HC Kriens-Luzern.

Pfadi: Ein Cupfinal im richtigen Moment
Pfadi Winterthur ist gewarnt – aber solche Situationen gewohnt. Die Eulachstädter waren in den vergangenen Jahren regelmässiger Gast in Playoff- und Cupfinals. Zu einem Titel reichte es dabei jedoch nur einmal: Eben 2014 gegen den BSV Bern Muri. Mit dem unglücklichen Aus in der dritten Qualifikationsrunde des EHF Cup gegen den schwedischen Vertreter Lund musste das erneut von verletzungsbedingten Ausfällen gebeutelte Pfadi vor Monatsfrist eine herbe Enttäuschung verdauen. Der Einzug in den Cupfinal kam da für die Frustbewältigung gerade recht.

Im Gegensatz zu den Bernern hatten die Winterthurer auf ihrem Weg ins Endspiel keine ganz grossen Brocken aus dem Weg zu räumen. Die Mannschaft von Adrian Brüngger blieb gegen die NLB-Vertreter RTV Basel, HS Biel und HC KTV Altdorf stets souverän. Der 22:19-Heimsieg im Halbfinal gegen den HSC Suhr Aarau war hart erkämpft, aber letztlich doch ungefährdet. Wenn der fünfte Cupsieg in der Vereinsgeschichte der Winterthurer Tatsache werden soll, müssen sie nun im Final mit dem BSV Bern Muri ganz gewiss eine wesentliche höhere Hürde überspringen.
 



23. Schweizer Cupfinal Männer

BSV Bern Muri – Pfadi Winterthur
Donnerstag, 21. Dezember, 19.30 Uhr, Wankdorfhalle, Bern
Live auf srf.ch/sport und handballTV.ch

Quelle: Marco Ellenberger

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