28.06.2017
Die Schweizer Beachhandball-Nationalteams haben die Europameisterschaften im kroatischen Zagreb beendet. Sie kehren wie erwartet ohne Edelmetall heim, aber auch ohne einen Platz in den Top Ten. Dennoch hat das Turnier am Jarun-See auch Erfreuliches hervorgebracht.
Schlussendlich waren es viele knappe Spiele, die die Schweizer Auswahlmannschaften ablieferten. Nur schon bei den Männern endeten acht Halbzeiten (auch Sätze genannt) mit einem oder zwei Punkten Unterschied. Da beim Beachhandball auf diesem Niveau fast ausschliesslich doppelt zählende Tore geworfen werden, dürfen auch die Halbzeiten, die mit zwei Punkten Differenz ausgehen, als Ein-Tor-Niederlagen oder -Siege gesehen werden.
Bei insgesamt 18 gespielten Halbzeiten endete somit fast die Hälfte der Spiele denkbar knapp. Michael Werren, Flügel beim Schweizer Männer Team, fasste es richtig zusammen: «Wir waren ganz oft sehr nahe dran.» Das Quäntchen Glück, das es für eine Viertelfinalqualifikation gebraucht hätte, hat gefehlt. Obwohl das Ziel Hauptrunde verfehlt wurde, durften die Männer auch ein wenig stolz sein, konnten sie doch gegen fast alle Gegner ebenbürtig mithalten. Am Ende resultierte der elfte Rang für das Team von Pablo Jenni.
Dass im Beachhandball alles möglich ist, zeigte diese Europameisterschaft wieder einmal eindrücklich. Bei den Herren schafften es die Schweden mit Ach und Krach in die Hauptrunde und somit auch in die Viertelfinals. Dort verloren sie gegen den späteren Europameister Spanien nur ganz knapp und erkämpften sich dann mit zwei Siegen gegen die favorisierten Dänen und Ukrainer den fünften Platz. Diesen brachte ihnen die WM-Qualifikation ein, was im Vorfeld niemand für möglich gehalten hatte. EM-Silber ging an Russland, Bronze sicherte sich Kroatien mit einem Sieg im kleinen Final gegen Ungarn.
Auch die Frauen kämpften mehrheitlich glücklos. In der Gruppenphase gingen alle Spiele mit 2:0 Sätzen an die Gegner, obwohl auch diese nicht immer über alle Zweifel erhaben waren. Das Hauptproblem der Schweizerinnen lag in der Offensive, wo die Chancenauswertung oft zu wünschen übrigliess und alles in allem zu wenig Tore erzielt wurden. So verpasste das Team von Tamara Schläpfer und Alessandro Crippa das anvisierte Ziel Hauptrunde. Auch in den Platzierungsspielen um die Ränge 13 bis 15 war den Schweizerinnen das Glück nicht hold. In den vier Partien gegen Deutschland und Schweden gelang es ihnen zwar, zwei Halbzeiten für sich zu entscheiden, doch zu einem Sieg sollte es dennoch nicht reichen. Beide Male gewann man den ersten Satz gegen die Schwedinnen, bezog dann aber nach der verlorenen zweiten je eine Shoot-Out-Niederlage – am Ende resultierte Rang 15.
Bei den Frauen triumphierte mit Norwegen keine Überraschungsmannschaft. Die Nordländerinnen hatten schon im Vorfeld zu den Favoritinnen gehört. Im Halbfinal bezwangen sie dann mit einer regelrechten Parforce-Leistung Weltmeister Spanien und sicherten sich dank dem 2:0-Sieg im Finale über Polen die Goldmedaille. Bronze gewann Spanien.
Die Schweizer Beachhandballer kehrten trotz den verpassten Zielen mit vielen neuen Erfahrungen in die Heimat zurück. Beide Teams haben bewiesen, dass sie auf dem Topniveau mithalten können. Eine Steigerung wird aber bis zur nächsten EM in zwei Jahren von Nöten sein, um eines Tages ganz vorne mitspielen zu können.
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