22.04.2017
Qualifikationssieger Kadetten Schaffhausen erreicht auf direktem Weg den Playoff-Final. Der Titelverteidiger bezwang Wacker Thun mit 28:26 (15:13) und feiert den dritten Sieg im dritten Halbfinalspiel. Für die Gäste aus dem Berner Oberland ist die Saison damit beendet. Sie trösten sich mit dem errungenen Cupsieg.
Vor einem Jahr hatte Wacker den Kadetten im Final alles abverlangt. Damals setzten sich die Schaffhauser erst in der finalen fünften Partie durch. Auch diesmal war es trotz des 3:0 nach Siegen eine knappe Angelegenheit. Am Ostermontag hatten die Kadetten in Thun nach der zweiten Verlängerung (30:29) gewonnen. Am Freitagabend entschieden sie das Spiel, in dem es nicht weniger als 21 Zweiminuten-Strafen gab, erst in der letzten Minute zu ihren Gunsten.
Wacker hätte mindestens einen Sieg verdient. Die Berner Oberländer zeigten in der dritten Partie eine grosse Moral, kämpften sich nach einem 14:19-Rückstand (36.) zurück und glichen in der 58. Minute zweimal aus - zum 25:25 und 26:26. Das 27:26 erzielte Nik Tominec 55 Sekunden vor dem Ende per Penalty. In der Folge pfiffen die Schiedsrichter ein Stürmerfoul gegen den Thuner Markus Hüsser, worauf Zoran Markovic für den Schlusspunkt sorgte.
Der Auftritt von Wacker ist auf Grund der vielen Verletzten - unter anderen fehlten Lukas von Deschwanden und Roman Caspar - umso höher einzustufen. Allerdings hing bei den Thunern zu viel von Lenny Rubin ab, der mit elf Toren eine hervorragende Leistung zeigte. Für die Kadetten war Gabor Csaszar siebenmal erfolgreich. Der Titelverteidiger feiert damit den verdienten aber sehr hart erkämpften Einzug ins Final und blickt gespannt auf das zweite Playoff-Duell, bei dem am Sonntag die Entscheidung fallen könnte.
Kadetten Schaffhausen - Wacker Thun 28:26 (15:13)
1960 Zuschauer. - SR Sager/Styger. - Strafen: 10mal 2 Minuten inklusive Disqualifikation Meister (56./3. Zeitstrafe) gegen Kadetten Schaffhausen, 11mal 2 Minuten inklusive Disqualifikation Glatthard (52./3. Zeitstrafe) gegen Wacker Thun.
Kadetten Schaffhausen: Kindle/Marinovic (26. bis 58.); Meister (3), Delhees (1), Liniger (4/2), Küttel (3), Richwien, Graubner, Pendic (1), Brännberger, Csaszar (7/3), Markovic (3), Maros (4), Tominec (2/1).
Wacker Thun: Winkler/Willimann (für 3 Penaltys); Linder (3/1), Rubin (11/3), Felder, Dähler (1), Christinat, Glatthard, Lanz, Friedli (3), Sorgen (1), Huwyler (3), Krainer (1), Hüsser (2), Feuchtmann (1).
Bemerkungen: Kadetten ohne Szyba und Koch. Wacker ohne von Deschwanden, Caspar, Raemy, Merz und Isailovic (alle verletzt). Verschossene Penaltys: 3:1.
Stimmen zur Partie
Kadetten-Youngster Lucas Meister zeigte vorne und hinten einen harten Kampf. Der verdiente Lohn für den Schweizer Nationalspieler: Best Player seiner Mannschaft im 3. Halbfinalspiel. Der Kreisläufer resümiert die Serie:
"Wir hatten zwei sehr knappe Spiele zu überstehen, nur das erste Match war deutlich. Heute hatte ich das Gefühl, dass wir es in der Schlussphase ein bisschen mehr wollten. Thun hat uns alles abverlangt, die Serie war hart, obwohl wir nur drei Spiele gespielt haben. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden, sicherlich hat es uns geholfen, dass wir ein breiteres Kader zur Verfügung hatten. Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir jedes Team schlagen. Deshalb ist es auch nicht so wichtig, ob wir auf Pfadi oder Kriens treffen."
Jonas Dähler trug in Abwesenheit von Topscorer Lukas von Deschwanden das Shirt des besten Torschützen. Der rechte Flügel haderte nach dem Schlusspfiff mit den vergebenen Chancen, findet aber auch Grund stolz auf die Leistung seines Teams zu sein:
"Das Ausscheiden ist ein ziemlich bitterer Moment. Das Spiel heute hätten wir durchaus auch gewinnen können. Aber schlussendlich ist bei so einem engen Ausgang jede Aktion, jeder Fehlwurf entscheidend und am Ende fehlte uns das Quäntchen Glück oder Cleverness heute sowie in der ganzen Serie. Ich denke mit dem Abstand von einigen Wochen können wir auf unsere Saisonleistung, gerade auch mit dem Cupsieg, trotzdem stolz sein. Jetzt im Moment wirkt der Titel nur wie ein Trostpflaster. Wir waren alles andere als chancenlos und haben aus unseren momentanen Ressourcen sehr, sehr viel gemacht und uns mehr als ordentlich verkauft."
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