07.01.2017
Die Schweizer Nationalmannschaft hat am zweiten Tag des 45. Yellow Cup in Winterthur ihre Fortschritte ein weiteres Mal unter Beweis gestellt: Sie gewann gegen Rumänien vor 1300 Fans in der Eulachhalle dank sackstarker Defensive verdient mit 25:19 (14:10) und spielt morgen Sonntag (16.15 Uhr, SRF zwei) gegen den Olympia-Viertelfinalisten Brasilien um den Turniersieg.
Was die junge Schweizer Nationalmannschaft gegen die aufstrebenden Osteuropäer in der Eulachhalle defensiv anbot, war überragend. Die SHV-Auswahl von Trainer Michael Suter stand über 60 Minuten kompakt, kämpfte bedingungslos als Kollektiv und kaufte dem Gegner mit fortlaufender Spieldauer den Schneid ab. Nach dem 4:4 (7.) liess die Schweiz die Rumänen nie mehr ausgleichen; im Gegenteil: Sie profitierte von zahlreichen erkämpften Bällen und konterte den Gegner aus. Nach 25 Minuten beim Stand von 13:8 standen bereits sieben Gegenstoss-Treffer in der Statistik des Heimteams. Seinen Teil dazu bei trug der erneut starke Keeper Nikola Portner, der sich total zwölf Paraden gutschreiben liess.
Bemerkenswert auf Schweizer Seite war aber vorab die Ausgeglichenheit des Kollektivs, zumal mit Andy Schmid, Manuel Liniger, Nicolas Raemy, Lenny Rubin und Pascal Vernier gleich fünf Leistungsträger fehlen und zudem auch der angeschlagene Ron Delhees nicht eingesetzt werden konnte. Trainer Michael Suter gewährte erneut seinem ganzen Kader viel Einsatzzeit, und die Spieler dankten es ihm mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Aus dem Kollektiv ragte neben Portner auch Rückraum-Shooter Dimitrij Küttel (6) heraus. Es war aber vor allem die Verteidigung um den über die gesamte Spielzeit stabilen Innenblock, die den Unterschied ausmachte und Rumänien mit seinem Star-Trainer Xavier Pascual vor unlösbare Probleme stellte.
Die Gäste wehrten sich in der zweiten Halbzeit, stellten auf eine offensive Deckung um und verkürzten noch einmal auf 16:19 (45.), doch die Schweizer liessen zu keiner Zeit nach und waren stets in der Lage, zu reagieren. Die Tore von Lucas Meister und Lukas von Deschwanden in Überzahl zum 21:16 (47.) entschieden die Partie – und die Schlussphase verkam unverhofft sogar zu einem kleinen Schweizer Schaulaufen. Gegen einen Kontrahenten notabene, der im November in der EM-Qualifikation gegen Olympia-Halbfinalist Polen und auswärts gegen Weissrussland zwei Siege gefeiert hatte.
«Wir wollten uns im Vergleich zu gestern steigern, und es war schön zu sehen, dass auch Rumänien mit unserer Verteidigung Mühe hat», sagte Michael Suter. «Wir haben in der ersten Halbzeit dank unserer Defensivarbeit viele einfache Tore erzielt, und den Sieg im zweiten Durchgang souverän heimgebracht. Die Mannschaft verdient ein Kompliment für diesen Auftritt, jeder hat seinen Teil beigetragen. Unsere Spieler sind bereit, für den Erfolg hart zu arbeiten.»
Mit dem erst 11. Sieg im 53. Vergleich mit Rumänien begeisterte die SHV-Auswahl das Publikum in Winterthur. Und sie verdiente sich damit am Sonntag ein Finalspiel um den Turniersieg. Mit Olympia-Viertelfinalist Brasilien wartet ein weiterer richtig grosser Gegner. Die Partie wird ab 16.15 Uhr auf SRF zwei live übertragen.
45. Yellow Cup in Winterthur
Schweiz – Rumänien 25:19 (14:10)
Eulachhalle, Winterthur – 1300 Zuschauer – Sr. Bolic/Hurich (AUT).
Torfolge: 0:1, 2:1, 4:3, 4:4, 6:4, 7:5, 7:6, 9:6, 9:7, 11:7, 11:8, 13:8 (25.), 14:9, 14:10; 15:11, 15:12, 17:12, 17:14, 19:16 (45.), 21:16, 22:17, 22:18, 25:18, 25:19.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen die Schweiz; 5mal 2 Minuten gegen Rumänien.
Schweiz: Portner/Kindle (ab 58.); Meister (3), Tynowski (3), Svajlen, Lier (2), Sidorowicz (4), Von Deschwanden (4/2), Röthlisberger, Küttel (6), Markovic, Luka Maros (1), Huwyler, Filip Maros (2), Getzmann.
Rumänien: Popescu/Iancu (für 1 Penalty); Cintec (1), Ramba, Mihalcea (2), Grigoras (3), Ghionea (4), Sadoveac, Negru, Sandru, Csepreghi (5), Lazar, Rotaru, Fenici, Cristescu (1), Pavel (3).
Bemerkungen: Schweiz ohne Liniger, Rubin, Raemy, Vernier (alle verletzt), Delhees (angeschlagen/nicht eingesetzt) und Schmid (Pause). Ghionea schiesst Penalty an die Latte (9./5:4). Iancu hält Penalty von Von Deschwanden (38./15:12). Kindle hält Penalty von Mihalcea (58./25:18). Time-outs: Schweiz (28./13:9, 54./22:18); Rumänien (16./8:6, 48./21:16).
Freitag, 6. Januar
Schweiz – Slowakei 29:18 (14:6)
Brasilien – Rumänien 25:24 (13:13)
Samstag, 7. Januar
Slowakei – Brasilien 20:30 (8:15)
Schweiz – Rumänien 25:19 (14:10)
Sonntag, 8. Januar
13.30 Uhr: Rumänien – Slowakei (handballTV.ch)
16.15 Uhr: Schweiz – Brasilien (SRF zwei)
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