26.11.2017
Unterschiedliche Gemütslagen nach den Rückspielen der 3. Runde im EHF Cup. Während Wacker Thun sich trotz eines 21:23 bei ALPLA HC Hard für die Gruppenphase qualifizierte, blieb Pfadi Winterthur dieser Sprung versagt. Die 17:22-Niederlage bedeutete das Aus gegen Lugi HF Lund.
Als im österreichischen Hard 30 Minuten des Rückspiels gespielt waren, sah Wacker Thun bereits wie der sicherer Teilnehmer der EHF Cup-Gruppenphase aus. Mit einem Polster von zwei Toren im Rücken (19:17-Hinspielsieg) zeigten die Berner Oberländer eine souveräne und abgezockte Leistung im ersten Durchgang des Rückspiels. Die wiederum umkämpft geführte Partie lief früh zu Gunsten der Thuner, die nach elf Minuten bereits mit 4:1 in Front lagen und den Vorsprung im weiteren Verlauf bis auf fünf Tore ausbauen konnten (22./10:5). Beim Pausenstand von 13:9 lag Wacker in der Addition von Hin- und Rückspiel sechs Treffer in Front.
Die zweite Halbzeit wurde dennoch zur Zitterpartie für die Mannen von Trainer Martin Rubin. Wie schon vor Wochenfrist unterliefen Wacker Fehler, die Hard jedoch vorerst nicht zu nutzen vermochte. In der 47. Minute führte das Team um den zehnfachen Torschützen Lenny Rubin nach wie vor komfortabel mit 17:12. Je länger die Partie dauerte, desto kritischer wurde es dann doch noch einmal. 130 Sekunden vor dem Ende stand es schliesslich 20:20 Unentschieden. Lenny Rubin war es, der mit dem erneuten Führungstreffer dreissig Sekunden später die eigentliche Vorentscheidung herbeiführte. Mit einem Mann in Unterzahl kassierte Wacker drei weitere Treffer, den letzten nach dem Schlusspfiff per Siebenmeter zum 23:21. Bei einem Gesamtscore von 40:40 entschied letztlich die Auswärtstorregel, die mit 21 zu 17 pro Wacker ausfiel, und den Thunern so die erste Teilnahme an der Gruppenphase des EHF Cups garantierte.
Auf wen Wacker Thun in einer der Vierergruppen trifft, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Gespielt wird die auf sechs Spieltage verteilte Gruppenphase von Februar bis Ende März 2018. Dann werden die Berner Oberländer sogleich auch die letzte verbleibende Vereinsmannschaft aus der Schweiz in den europäischen Wettbewerben sein. Liga-Konkurrent Pfadi Winterthur gelang es nicht, nachzuziehen. Die Handballer von Pfadi Winterthur nutzten die gute Ausgangslage aus dem Hinspiel nicht, als ihnen bei Lugi HF Lund aus Schweden ein 29:29 gelang. Die Pfader verloren ihr Rückspiel mit 17:22 und schieden damit aus dem Wettbewerb aus.
Pfadi schaffte es nicht zum dritten Mal in vier Jahren in die Gruppenphase einzuziehen, weil die Winterthurer während des gesamten Rückspiels kein probates Mittel gegen die Verteidigung der Schweden fanden. Die Winterthurer gingen nach dem 29:29 im Hinspiel zwar vor 600 Zuschauern in der ausverkauften Sporthalle Oberseen mit 1:0 in Führung, liefen danach aber permanent Rückständen hinterher. Nach elf Minuten führte Lund 6:1. Pfadi Winterthur kämpfte sich nochmals auf 9:10 und lag zur Pause beim 9:11 in Schlagdistanz.
Wer im zweiten Abschnitt leidenschaftliche und kreative Pfader erwartete, wurde enttäuscht. Das Team von Trainer Adrian Brüngger konnte nicht an die Schlussphase der ersten Halbzeit anknüpfen. Zehn Minuten ohne einen erfolgreichen Abschluss zwischen der 38. und 48. Minute bedeuteten indess mehr als die Vorentscheidung. Über die gesamte Spielzeit fehlte Pfadi in der Offensive die Durchschlagskraft. Ebenso blieben spielerische Lösungen Mangelware, obwohl Pfadi ab der 42. Minute regelmässig mit sieben Angreifern agierte. Aus einem an diesem Nachmittag schwachen Kollektiv ragten lediglich Arunas Vaskevicius und Marcel Hess heraus.
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