05.05.2017
Die Schweizer Nationalmannschaft verliert das EM-Qualifikationsspiel vor 3'275 Zuschauern in der Tissot Arena in Biel gegen Portugal mit 25:27 (11:13). Gegen einen zwar soliden und physisch starken, aber keineswegs überragenden Gegner wäre mit einer besseren Chancenauswertung auch ein Sieg absolut möglich gewesen. Die Schweizer sündigten wiederholt im Abschluss und liessen zudem drei Siebenmeter ungenutzt; defensiv agierten sie indes solid.
Für die Schweiz begann die Partie in stimmungsvoller Atmosphäre denkbar schlecht. Das Team von Nationaltrainer Michael Suter erwischte einen regelrechten Fehlstart, produzierte ungewohnt viele Eigenfehler und lag nach zehn Minuten mit 0:4 im Rückstand. Nach dem ersten Schweizer Tor nach 10:15 Minuten, erzielt durch Lenny Rubin, fanden die Schweizer mit zunehmender Dauer besser ins Spiel und konnten den Rückstand kontinuierlich verringern.
Dennoch blieb die Quote an Eigenfehlern im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit weiterhin zu hoch; allein Routinier Manuel Liniger, ansonsten die Zuverlässigkeit in Person, vergab in den ersten 30 Minuten drei hochkarätige Chancen. Zudem beklagten die Schweizer wiederholt Pech, da lange Zeit praktisch sämtliche Abpraller stets den Portugiesen zufielen.
Dank vier Treffern von Lenny Rubin, der gut funktionierenden Achse Andy Schmid/Lucas Meister und einem starken Torhüter Nikola Portner (32 % gehaltener Bälle) kämpfte sich die Schweiz zurück und kam bis zur Pause wieder bis auf zwei Tore (11:13) an die Iberer heran.
In der zweiten Halbzeit hielt Portugal die Schweizer auch dank einer geschickten offensiven Deckung auf Distanz und zog zwischen der 37. und 43. Minute vorentscheidend von 14:16 auf 14:20 davon. Dieser Rückstand erwies sich letztlich für das Team von Michael Suter als zu grosse Hypothek, auch wenn der Rückstand in den Schlussminuten noch deutlich von 22:27 auf 25:27 verringert werden konnte. Bester Schweizer Torschütze war am Ende Lenny Rubin mit sieben Treffern aus zehn Versuchen. Derweil enttäuschten die Schweizer Flügelspieler auf der ganzen Linie; einzig Jonas Dähler gelang in der Schlussphase ein Treffer von der Aussenposition.
"Heute sind einige Spieler an ihre Grenzen gestossen. Diese Menge an Eigenfehlern ist auf diesem Niveau unverzeihlich. Wir sind in der Realität angekommen, dass der Weg nach oben sehr steinig ist. Aber da müssen wir nun durch", bilanzierte Michael Suter nach Spielschluss. Auch die Spieler zeigten sich enttäuscht. Denn auch sie wussten, was an diesem Abend mit weniger Eigenfehlern und einer konsequenten Chancenauswertung möglich gewesen wäre.
Aller Enttäuschung zum Trotz zeigten die Schweizer auch in Biel sehr viele gute Ansätze und deuteten das enorme (individuelle) Potential, welches in dieser Mannschaft zweifellos vorhanden ist, wiederholt an. Allerdings hilft aktuell der Konjunktiv nicht weiter. Viel mehr gilt es den Fokus konsequent auf das Rückspiel am kommenden Sonntag (16 Uhr live auf TV24) in Portugal zu richten und dort wenn möglich die Scharte von Biel auszuwetzen und weitere Fortschritte zu machen.
EM-Qualifikation Männer
Schweiz - Portugal 25:27 (11:13)
TISSOT Arena, Biel - 3275 Zuschauer - Sr. Kurtagic/Wetterwik (SWE) .
Torfolge: 0:4, 1:4, 2:6, 4:6, 5:8, 5:9, 6:10, 7:11, 8:12, 10:12, 11:13; 11:14, 12:14, 13:15, 14:16, 14:20 (42.), 15:20, 15:23, 18:23, 19:24, 20:25, 21:26, 22:27, 25:27.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 5mal 2 Minuten plus Disqualifikation (Fernandes Monteiro Da Silva/60.) gegen Portugal.
Schweiz: Portner/Kindle (ab 51.); Schmid (5/1), Meister (3), Rubin (7), Liniger, Svajlen, Lier, Sidorowicz (3), Delhees, Röthlisberger, Küttel (3), Markovic (2), Luka Maros (1), Getzmann, Dähler (1).
Portugal: Bravo Quintana (1)/Costa Figueira (für 3 Penalties); Portela (3/1), Duarte (6), Branquinho (1), Sousa Martins (1), Pereira (2), Rodrigues Areia, Rocha (3), Fernandes Monteiro Da Silva (2), Antunes (1), Davyes (1), Magalhaes (1), Amador Salina (2), Soares Martins (3).
Bemerkungen: Schweiz ohne Raemy, Tynowski, Vernier, Von Deschwanden (alle verletzt). Bravo Quintana hält Penalty von Schmid (8./0:4). Costa Figueira hält Penaltys von Schmid (42./14:19) und Rubin (46./15:20).
Der SHV ist der nationale Fachverband und das Kompetenzzentrum für den Handballsport in der Schweiz.
Der SHV ist Mitglied von Swiss Olympic sowie des Weltverbands IHF und der Europäischen Handball Föderation EHF.
Schweizerischer Handball-Verband
,
Tannwaldstr. 2, 4600
Olten
Tel +41 31 370 70 00
-
shv-fsh@handball.ch