NLA-Playoffs: Machtdemonstration der Kadetten

14.05.2017

Auf den Punkt top vorbereitet. Die Kadetten Schaffhausen bezwingen im ersten Finalspiel der Playoff-Serie Kontrahent Pfadi Winterthur vor heimischer Kulisse mit 31:18 (13:6) und legen in der Serie Best-of-Five mit 1:0 vor. Die Gäste starteten denkbar schlecht in den Match und waren frühzeitig geschlagen.

11:43 Minuten zeigte die Anzeigeltafel in der BBC Arena in Schaffhausen, da stand es zwischen dem Finalrundensieger und dem Zweitplatzierten zum Auftakt in das Playoff-Final gerade einmal 4:0. Beide Abwehrreihen schenkten sich nichts und verteidigten ihr Tor mit grosser Leidenschaft. Bitter für die Gäste war dabei, das ihnen in der Anfangsphase jedoch offensiv rein gar nichts gelingen wollte. Der erste Pfadi-Treffer fiel in der 15. Minute durch Aufbauer Kevin Jud.

Nach 24 Minuten sah sich Pfadi-Trainer Adrian Brüngger bereits gezwungen, sein zweites Timeout zu nehmen. Sieben Tore betrug der Rückstand (25./3:10), auch weil der Kadetten-Keeper Simon Kindle die ersten drei Siebenmeter entschärft hatte und Winterthur viel zu wenig Profit aus seinen Überzahlsituationen zog, die unter anderem dadurch zu Stande kamen, weil Kadetten-Captain David Graubner bereits in der 25. Minute seine dritte Zeitstrafe kassierte.

Die Zwischenbilanz nach 30 Minuten legte das Problem der Winterthurer offen: Aus 18 Abschlussversuchen aus dem Feld fielen bloss vier Tore. Die Kadetten hingegen trafen mit 16 Würfen zwölf Mal. Der klare Sieg des Titelverteidigers gründete aber nicht nur auf der Effizienz im Abschluss, sondern auch auf der Leistung Kindles. Der Torhüter überzeugte mit einer Abwehrquote von 40 Prozent.

Im zweiten Abschnitt verlief die Partie weitesgehend ausgeglichen, die Kadetten verwalteten den komfortablen 7-Tore-Vorsprung souverän, Pfadi konnte bis zehn Minuten vor dem Ende noch annähernd mithalten. Danach setzte es für die Winterthurer jedoch noch eine Klatsche.

Pfadi muss im Heimspiel vom kommenden Mittwoch eine Reaktion zeigen, um nicht nach 2011 und 2014 zum dritten Mal in Serie einen Playoff-Final gegen die Schaffhauser zu verlieren. Die Kadetten setzten ein deutliches Zeichen. Nach dieser Machtdemonstration sind sie der klare Favorit, die Serie scheint nicht so offen zu verlaufen, wie vielerorts vermutet oder erhofft wurde.

Das nächste Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten steigt am kommenden Mittwoch, 17. Mai, um 19.30 Uhr in der Zielbau Arena in Winterthur. Die Partie kann auf www.srf.ch/sport verfolgt werden.
 



Kadetten Schaffhausen – Pfadi Winterthur 31:18 (13:6)
1'980 Zuschauer. SR: Brunner/Salah. Strafen: 6 mal 2 Minuten gegen Kadetten inklusive Disqualifikation Graubner (25./3. Zeitstrafe), 6 mal 2 Minuten gegen Pfadi.
Torfolge: 5:0, 7:3, 10:3, 13:6, 13:7, 16:10, 17:11, 19:11, 19:13, 22:14, 23:15, 26:16, 30:17, 31:18.

Kadetten Schaffhausen: Kindle/Marinovic (n.e.); Meister (n.e.), Delhees (1), Liniger (2), Küttel (6), Richwien (4), Graubner (1),  Pendic, Brännberger (2), Csaszar (6/3), Markovic (2), Luka Maros (3), Koch (1), Muggli (1/1), Tominec (2).
Pfadi Winterthur: Vaskevicius (ab 31.)/Schulz (1.-30.); Ott (n.e.), Filip Maros (2), Tynowski (1), Hess, Pecoraro, Langerhuus, Sidorowicz (2), Lier (4/2), Vernier (1), Kuduz (2), Jud (4), Scheuner, Freivogel (2), Svajlen.

Bemerkungen: Anzahl verschossene Penalties: 2:3.
 



Stimmen zur Partie:
Simon Kindle erwies sich einmal mehr als sicherer Rückhalt und Matchwinner. Sein Fazit fällt nach dem überzeugenden Sieg verständlicherweise positiv aus: "Wir haben einen super Start erwischt und von Anfang an in der Deckung Härte gezeigt. Es ist uns gelungen für eine lange Zeit kein Tor zu kassieren. Auf diesem Niveau ist das unglaublich wichtig. So haben wir uns den Start in die Serie vorgestellt und so kann es gerne weitergehen. Es steht jetzt aber nur 1:0. Am Mittwoch müssen wir die gleiche Leistung wieder aufs Feld bringen."

Pfadi-Routinier Oliver Scheuner spielt die letzte Finalserie seiner Karriere. Er zeigte sich nach dem Schlusspfiff überrascht, ob der deutlichen Niederlage seiner Mannschaft, verspricht aber Besserung am Mittwoch: "Die Kadetten haben stark begonnen, dazu haben wir zwei, drei leichte Fehler in der Offensive gemacht und allgemein im Angriffsverhalten zu wenig gezeigt. Nach vorne hat uns der Zug völlig gefehlt. Wir sind gar nicht richtig aufs Tor der Kadetten gekommen und die Abschlüsse, die wir genommen haben, waren auch nicht gut. Es ist schwer zu erklären, warum es heute auf den Punkt nicht geklappt hat, vielleicht haben wir uns zu viel vorgenommen und waren deshalb blockiert. Klar ist aber auch, die Kadetten haben heute sehr gut gespielt. Jetzt müssen wir schnell Lösungen finden und das ganze nochmal taktisch aufarbeiten und am Mittwoch werden wir ganz sicher besser auftreten."
 



Spielplan und Resultate
Kadetten Schaffhausen (1.) - Pfadi Winterthur (2.) 1:0
Spiel 1: 31:18 (13:6)
Spiel 2: Mittwoch, 17. Mai, 19.30 Uhr, Zielbau Arena Winterthur
Spiel 3: Samstag, 20. Mai, 19.30 Uhr, BBC Arena Schaffhausen
ev. Spiel 4: Donnerstag, 25. Mai, 17 Uhr, Zielbau Arena Winterthur
ev. Spiel 5: Samstag, 27. Mai, 19.30 Uhr, BBC Arena Schaffhausen

 

Quelle: Matthias Schlageter/sda/Bild: Martin Deuring

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