22.08.2017
Als Aufsteiger hatte der TV Solothurn in der letzten Saison 2016/17 nichts zu verlieren und viel zu gewinnen. Nach dem sensationellen 5. Schlussrang sind die Vorzeichen in der neuen Meisterschaft nun gerade umgekehrt. Bevor es in der Meisterschaft losgeht, steht jedoch am Donnerstag, 24. August, ein intensives Cup-Duell gegen den TV Endingen an.
Vom Jäger zum Gejagten, in etwa so könnte man die Vorzeichen der Saison 2017/18 für den TV Solothurn erklären. Es ist die Bürde des Erfolgs der letzten Spielzeit, dass der Underdog-Bonus nun weg ist. Zwar ist der TVS vom Budget her nach wie vor der Zwerg der NLB, sportlich hingegen sieht es ganz anders aus.
Die Solothurner haben ein junges, hungriges Team, das im Vergleich zur letzten Saison nicht verändert wurde. Alle Talente konnten gehalten werden, der Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft ist enorm und mit dem früheren Internationalen Marco Kurth an der Seitenlinie mangelt es sicherlich nicht an sportlicher Kompetenz. Zumal Kurth als Assistenten den früheren Welthandballer Zlatko Portner zur Seite hat und die Torhüter vom langjährigen Nationaltorwart Antoine Ebinger trainiert werden. Im Grossen und Ganzen war es diese Kombination aus Talent, Wille, Teamgeist und Routine, die in der letzten Saison den Ausschlag für das gute Abschneiden und die beachtlichen Resultate gegeben hat.
Gerade im Hinblick auf das erste Spiel der Saison – es geht gleich mit einem Cup-Fight los – ist die Situation anspruchsvoll. Gast im CIS wird der TV Endingen sein. Die Mannschaft, die in der letzten Saison die NLB dominiert hat und souverän in die NLA aufgestiegen ist. Aber eben auch dieser TV Endingen, der den Solothurnern eigentlich gut liegt. Der TV Endingen, der seine einzigen zwei Saisonniederlagen gegen Solothurn kassiert hat. Und eine davon überaus deutlich, mit 17 Toren Unterschied. «Eine solche Niederlage hat Endingen seit über einem Jahrzehnt weder in der NLA noch in der NLB erhalten», schrieb der Verein damals über die schallende Ohrfeige des Aufsteigers.
Jetzt wartet wieder Endingen auf den TV Solothurn. Und beide Mannschaften teilen sich Vieles. Beide sind in ihrer Liga rein finanziell gesehen die Underdogs. Beide setzen auf viele Eigengewächse anstatt auf Transfers. Und beide Teams gehen fast mit dem gleichen Kader in die Meisterschaft wie im Vorjahr. Einzig auf der Torhüterposition gab es bei Endingen einen kompletten Wechsel. Die beiden Stammtorhüter haben den Verein verlassen. Sie wurden ersetzt mit einem ehemaligen Junioren-Nationalspieler und dem NLA-erfahrenen Gabor Busa (Zuzug von Fortitudo Gossau). Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass sich auch die Endinger gewohnt sind, in wichtigen Spielen über sich hinaus zu wachsen. Schafften sie es doch im letzten Jahr im Cup bis in den Final. Und auch wenn sie diesen am Ende klar verloren, war es doch eine enorme Leistung für den damaligen NLB-Klub.
Als NLA-Team und Cup-Spezialist liegt die Favoritenrolle natürlich klar bei den Aargauern. Aber gerade im Cup und mit der Vorgeschichte der beiden Mannschaften ist für den TV Solothurn einiges möglich. Und dass die Solothurner auch gegen einen solchen Gegner bestehen können, hat die erste Mannschaft bereits mehrfach bewiesen. Die Krux besteht nun darin, diese Topleistung nach der langen Spielpause bereits vor der eigentlichen Meisterschaft abrufen zu können.
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